Nicht zuletzt durch die exorbitante Steigung der Preise für fossile Energieträger wird die Frage – oder Antwort – der richtigen Heizung immer wichtiger. So ist etwa seit 2012 die Anzahl der Pelletheizungen in Deutschland von rund 280000 auf über 600000 gestiegen. Im selben Zeitraum verdoppelten sich auch die Absatzzahlen für Wärmepumpen auf 120000 in 2020, ebenso erzeugen dato annähernd zwei Millionen Photovoltaikanlagen 51,4 Terrawattstunden Strom. Häufig war die Installation einer solchen Anlage jedoch eine „Entweder-oder-Entscheidung“.
Das ändert sich. Pelletheizungen lassen sich etwa problemlos mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe und einer PV-Anlage ergänzen. So reduziert man gleichzeitig die Warmwasserkosten und kann die Wärmepumpe annähernd ohne Stromkosten betreiben. Derart kann etwa eine spezielle Pelletheizung gerade im Winter mit ihrem großen Leistungsbereich sowohl Ein- als auch Zweifamilienhäuser erwärmen. Eine spezielle Brauchwasser-Wärmepumpe ermöglicht eine optimale Verbindung mit einer Photovoltaikanlage zur bestmöglichen Nutzung des Eigenstroms bei höchstem Warmwasserkomfort. So stellt man seine Energieversorgung nahezu komplett aus regenerativen Quellen und aus einer Hand sicher. Und das Beste: Bei der Anschaffung von Pelletheizung und Wärmepumpe unterstützen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Modernisierer mit Zuschüssen. djd
Lange warten heißt lange mehr zahlen
Heizungsspezialist Enver Karahan erläutert PZ-Redakteur Walter Kindlein, was für den Einbau einer neuen Heizung zu beachten ist.



Welche Technik wird sich nach Ihrer Meinung langfristig durchsetzen und warum? Derzeit spielen ja die Preise für Gas und Öl regelrecht verrückt und haben schwindelerregende Höhe erreicht..
Eine reine Gasheizung ist ist genau aus diesen Gründen nicht mehr sinnvoll. Nur: In manchen Fällen ist ohne Gas ein anderen System schwer umsetzbar oder mit sehr hohen Investitionskosten verbunden. Wir raten daher dazu, möglichst viele regenerative Systemkomponenten bei der Heizung mit einzubinden: etwa ein Gashybridsystem mit einer thermischen Solaranlage zu verbinden oder mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Wärmepumpen können auch mit Photovoltaik problemlos kombiniert werden, so dass die Sonnenenergie auch zum Heizen oder Kühlen zur Verfügung steht.
Welche Kriterien sind beim Einbau einer neuen Heizung die entscheidenden?
Zunächst gilt es einmal in aller Ruhe die Vorplanung einzuleiten – und das bevor die alte Heizung Kapriolen schlägt. Stress und Hektik sind immer ein schlechter Ratgeber.
Für die richtige neue Heizung ist dann ein austariertes Zusammenspiel von ökologischen wie auch ökonomischen Kriterien das Maß der Dinge. Alte Heizungsanlagen waren oft viel zu groß ausgelegt. Daher sollte mit dem Fachmann die richtige Heizlast der Gebäude berechnet werden. Erst so kann die passende Heizleistung und das passende System gewählt werden. Und jetzt kommt die Umwelt ins Spiel: Ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien schützt die Umwelt und macht unabhängiger von fossilen Brennstoffen wie auch den steigenden Energiepreise, wie sie derzeit in den Himmel schießen. Besagte Mischformen bei Heizsystemen sind nicht umsonst sehr beliebt.
Wie kommt man zur richtigen Kombination der Heizsysteme?
Für die richtige Kombination muss das gesamte Heizungssystem mit einbezogen werden. Flächenheizung oder Heizkörper? Weitere Kriterien sind der Energiebedarf der Gebäude und überhaupt die Möglichkeit einer technische Umsetzbarkeit eines Vorhabens. Wo kann, falls die Möglichkeit besteht, eine Wärmepumpe aufgestellt werden oder ist die passende Dachfläche für eine Solaranlage und deren günstigen Ausrichtung vorhanden.