Noch nicht ins Pflegeheim - aber zu Hause geht es auch nicht mehr? Dann ist eine Tages- oder Nachtpflege eventuell die Lösung. Die Kosten dafür übernimmt die Pflegekasse, zumindest teilweise. So funktioniert die Tages- und NachtpflegeEs gibt Pflegebedürftige, die rund um die Uhr Aufmerksamkeit und Betreuung brauchen, die aber trotzdem noch nicht in ein Pflegeheim umziehen wollen oder sollen. In solchen Fällen kann eventuell die Tages- und Nachtpflege helfen, wie die Verbraucherzentralen erklären. Auf diese Leistung haben alle Pflegebedürftigen mit mindestens Pflegegrad zwei Anspruch.


Tages- und Nachtpflege sind teilstationäre Pflegeleistungen: Bei der Tagespflege wohnen Pflegebedürftige also weiter zu Hause, verbringen den Tag oder Teile davon aber in einer Einrichtung. So können pflegende Angehörige zum Beispiel arbeiten gehen oder Zeit für sich nutzen. Gleichzeitig haben die Pflegebedürftigen soziale Kontakte und sind dabei beaufsichtigt.
Bei der Nachtpflege gilt das gleiche Prinzip, nur zu anderen Zeiten. Sinnvoll ist das zum Beispiel für Intensivpflege- oder Demenzpatienten, die auch nachts nicht mehr unbeaufsichtigt sein können. Je nach Pflegegrad stehen Bedürftigen für Tages- und Nachtpflege zwischen 689 und 1995 Euro pro Monat zu. Damit sind auch Kosten für den Transport zwischen Einrichtung und Zuhause abgedeckt. Unterkunft und Verpflegung müssen Pflegebedürftige jedoch selbst bezahlen.
Weiter wichtig: Die Leistungen für Tages- und Nachtpflege werden nicht mehr wie früher auf Pflegegeld und Sachleistungen, für eine ambulante Pflege etwa, angerechnet. Pflegebedürftige können die Leistungen also parallel in Anspruch nehmen und kombinieren. dpa
Nachgefragt
Markus Großmüller vom Miteinander-Pflegedienst sprach mit PZ-Redakteur Walter Kindlein über das Thema Tagespflege
Was macht eine wirklich gute Tagespflege aus?
Eine gute Tagespflege zeichnet sich in erster Linie durch menschliche Wärme und das gegenseitige Wertschätzen zwischen den Senior*innen und der Pflege aus. Natürlich darf die fachliche Kompetenz nicht fehlen. Unsere Gäste werden den Tag über verwöhnt und genießen den Tag mit Spaß, Spiel und Bewegung.
Wir haben auch sehr viel Wert auf unsere Räumlichkeiten gelegt. Unsere Senior*innen sollen sich eben rund herum unbeschwert wohlfühlen.
Im Alltag ist ja kein Angehöriger dabei. Wie läuft da die Kommunikation mit der Familie, falls es mal Probleme geben sollte?
Wir vereinbaren mit den Angehörigen immer die bestmögliche Kontaktaufnahme. Meistens ist das das Handy oder die Geschäftsnummer. Sollte es einen Zwischenfall oder Notfall geben, wird sofort gehandelt und die Angehörigen werden informiert. Alltägliches wird über den Fahrdienst oder durch unseren ambulanten Dienst kommuniziert.
Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Bezahlt da etwa die Pflegeversicherung oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
Die Pflegeversicherung steuert einen Teil dazu bei. Selbst getragen werden müssen die Kosten Unterkunft und Verpflegung, sowie Investitionskosten. Hierzu kann man die zusätzlichen Betreuungsleistungen einsetzen. Dabei muss beachtet werden, dass man zu Hause nichts verbraucht, solange man in der Tagespflege ist.