Gut ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir im Bett. Bei einem Alter von 75 Jahren entspricht das einem Vierteljahrhundert Ruhezeit – sie ist unerlässlich, damit Körper und Geist regenerieren können. Nicht zuletzt deshalb legen viele einen entsprechend hohen Wert auf eine komfortable, individuell passend ausgewählte Matratze.
„14 Quadratmeter: Das ist die Fläche für ein Schlafzimmer für zwei Personen nach der DIN-Empfehlung 18 011 von 1967.”
Noch höher sind die Anforderungen, wenn im Alter, aufgrund einer Erkrankung oder nach einem Unfall die eigene Beweglichkeit eingeschränkt ist. In diesem Fall kommt im Zuge einer barrierefreien Einrichtung dem Bett noch mehr Bedeutung zu.
Wenn das Aufstehen schwerfällt oder es aus gesundheitlichen Gründen besondere Wünsche an die Liegeposition gibt, sind Schlafsysteme mit individueller Unter stützung eine gute Wahl. Sie dienen nicht nur der Erholung, sondern stellen gleichzeitig einen wichtigen Baustein dar, um weiterhin so selbstständig wie möglich im vertrauten Umfeld leben zu können. Darüber hinaus soll das Bett aber auch optisch etwas hermachen.
So unterschiedlich wie die Vorlieben bei Bett und Matratze sind, so unterschiedlich auch die Vorstellungen beim Thema Komfort. So empfinden beispielsweise viele Senioren bei einem normalen Bett die Höhe als unangenehm. Dies liegt unter anderem daran, dass sich das Alter auf die Flexibilität der Skelettmuskulatur und der Gelenke auswirkt. Die geeignete Betthöhe für Senioren liegt deshalb über dem üblichen Standard und damit bei etwa 50 Zentimeter oder höher. Bei stärkeren Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit empfehlen sich spezielle Seniorenbetten, die über einen elektrisch verstellbaren Lattenrost verfügen. Diese Roste erleichtern übrigens nicht nur das Ein- und Aussteigen aus dem Bett, sondern auch das Aufsetzen.
Der verstellbare Lattenrost ist in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern bereits seit Jahrzehnten als festes und unverzichtbares Hilfsmittel im Einsatz. Er besitzt einige Vorteile gegenüber einem hohen Gestell.
Deswegen lohnt es sich, bei der geplanten Ausstattung eines seniorengerechten Schlafzimmers darüber nachzudenken, einen solchen Rost anzuschaffen. Speziell bei dem Einsatz in einem Seniorenbett berichten viele ältere Menschen, dass sie eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität erfahren und sich im Alltag wieder unabhängiger betätigen können.
Bei körperlichen Einschränkungen kann ein elektrisch verstellbarer Lattenrost in der Tat einen spürbaren Beitrag leisten, um das Aufstehen und Hinlegen komfortabel zu ermöglichen. Er wirkt sich auf deutlich mehr Faktoren als das Bett und seine Höhe aus und ermöglicht es, weitere elementare Parameter wie die Position des Rumpfs und der Extremitäten zu verändern. pm
Runter vom Sofa
Ständig müde schon am Nachmittag? Gerade für ältere Menschen, die nachts oft unruhiger schlafen, ist ein längeres Nickerchen tagsüber verlockend. Doch übertreiben sollte man es damit nicht. Sonst droht erst recht nächtliches Herumwälzen.
Länger als 20 Minuten sollte das Schläfchen tagsüber nicht dauern. Denn um nachts erholsame Ruhe zu finden, ist die Begrenzung der Schlafenszeiten am Tag wichtig, heißt es auf dem Informationsportal Verbraucher60plus. Besser als tagsüber ein langes Nickerchen einzulegen: Ein Spaziergang an der frischen Luft. Denn Tageslicht ist ein wirksamer Taktgeber für den Tag-Nacht-Rhythmus. Und ein ausgefüllter Tag mit Hobbys und sozialen Kontakten kann das Ein- und Durchschlafen erleichtern.
Als weitere hilfreiche Tipps für einen gesunden Schlaf nennt das Verbraucherportal unter anderem die passende Ausstattung, also individuell abgestimmte Bettsysteme aus Matratze und Lattenrost. Hier stehen die Experten in den Fachgeschäften mit ihrer Expertise zur Seite. Höhenverstellbare Lattenröste sind das Eine, eine Maratze, die auf die jewelige Person abgestimmt ist, das Andere. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eingehend beraten lassen und sich ausreichend Zeit für das Probeliegen nehmen. dpa/pm


Einsamkeit adé
Susanne und Markus Großmüller, Geschäftsführer „miteinander“ Pflegedienst am Park, erläutern PZ-Redakteur Walter Kindlein ihre Idee von einem Plus an Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren.
Welche Bedeutung hat Gemeinschaft für die psychische Balance älterer Menschen?
Schon im ersten Buch Mose 2,18 steht geschrieben, dass es ist nicht gut sei, wenn der Mensch allein ist. Einsamkeit bringt für viele Menschen dunkle Gedanken. Sie fühlen sich dann ausgegrenzt, von der Gesellschaft nicht mehr beachtet, gar wertlos, und vielleicht sogar beschämt, weil man anderen zur Last fällt oder nicht mehr so funktioniert, wie es die Gesellschaft erwartet. Das kann sogar Depressionen auslösen und beschleunigt den Fortschritt einer Demenzerkrankung. Sich genau diesen Gedanken und Gefühlen entgegenzustemmen, haben wir uns mit dem Seniorentreff in der Salierstraße auf die Mütze geschrieben. Je früher ein Mensch aus dieser Einsamkeitsspirale herauskommt, desto besser. Gemeinsam essen, nette Gespräche, lachen, füreinander da sein, zusammen Spiele spielen und neue Herausforderungen annehmen, geben wieder Lebensqualität und – Sinn.
Musik beflügelt, sorgt für Glücksmomente. Wie setzen Sie diese ein und was bewirkt sie?
Musik bewirkt Freude und motiviert zum Tanz. Wir haben alle 14 Tage eine offene und kostenfreie Sitztanzgruppe, bei der alle willkommen sind. Musik hören heißt Gefühle und Erinnerungen zulassen. Unsere anmoderierten Tänze – vom Samba über Charlston bis hin zum Schuhplattler reißen mit und Tanzen zur Musik ist nachweislich eine der effektivsten Methoden, fit zu bleiben und den Verlauf einer fortschreitenden Demenz zu verlangsamen. Um die dabei verbrauchten Kalorien wieder aufzufüllen, gibt es in der Pause einen kleinen Gruß aus der Küche…
Manch ein Mensch sucht die Aktivität, auch mit anderen. Aber es gibt auch eher in sich gekehrte Zeitgenossen. Wie gehen Sie mit unterschiedlichen Charakteren um?
Unsere Kräfte der Sozialbetreuung haben die Aufgabe hier das richtige Programm zu erstellen, damit niemand über- oder unterfordert ist. Zudem gibt es in unserem Seniorentreff auf 700 Quadratmeter Rückzugsorte, wie eine Bibliothek, einen Indoor Garten oder ein Kino. Bei uns ist alles ein „Kann“, nichts ist ein Muss. Wer also nicht in der Gruppe sein möchte, kann sich aussuchen, was am meisten Spaß macht und dort verweilen. Ja, Sie haben recht, es gibt auch Menschen, die am liebsten nur zuschauen und alles beobachten möchten. Hier warten jede Menge Sofas auf nette Besetzer.