Desinfektionsmittel, Einmal-Handschuhe, WC-Erhöhung oder Haltegriffe für die Dusche: Pflegehilfsmittel gehören für viele zum alltäglichen Leben mit dazu. Wie aber kommen diese zu den Bedürftigen?
Pflegehilfsmittel werden von der gesetzlichen Pflegeversicherung gewährt. Voraussetzung hierfür ist eine festgestellte Pflegebedürftigkeit, also das Vorliegen eines Pflegegrades.


Bei Pflegehilfsmitteln handelt es sich um Geräte und Sachmittel, die zur häuslichen Pflege notwendig sind. Sie sollen die Pflege erleichtern und dazu beitragen, Beschwerden zu lindern oder der pflegebedürftigen Person eine selbstständigere Lebensführung ermöglichen.
Durch ein Pflegebett beispielsweise ist es sehr viel einfacher, Person im Bett zu für eine Pflegeperson eine pflegebedürftige waschen oder anzukleiden, denn das Pflegebett ist höhenverstellbar.
Werden Gegenstände fest mit der Bausubstanz verbunden, handelt es sich nicht mehr um Hilfsmittel. Eine einfache Befestigung durch Schrauben hat dabei noch keine Auswirkung auf die Einordnung als Hilfsmittel. Deshalb ist der angeschraubte Haltegriff in der Dusche noch ein Hilfsmittel. Eine fest eingebaute Hebeanlage ist dagegen kein Hilfsmittel mehr, sondern gilt als Maßnahme zur Wohnraumanpassung, wie beispielsweise ein Treppenlift.
Pflegehilfsmittel bekommen nur Personen, die ambulant gepflegt werden, also beispielsweise in einer eigenen Wohnung, einem betreuten Wohnen oder einer ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaft. Bei stationärer Pflege sind das Pflegeheim oder die Krankenkasse für die Ausstattung mit Hilfsmitteln zuständig.
Pflegehilfsmittel werden auf Antrag gewährt. Der Antrag sollte eine kurze Begründung enthalten, warum das Pflegehilfsmittel gebraucht wird. pm

Allesverändert sich:
Was Demenz für die Partnerschaft bedeutet
Viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, hat man als Paar gemeinsam verbracht. Dann passiert, wovor man womöglich Sorge hatte: Der oder die Liebste bekommt die Diagnose Demenz. Und nun?
Was wird nun aus unserem gemeinsamen Alltag? Wie verändert sich nun der Mensch, der einem so am Herzen liegt? Habe ich Kraft für all das? Wenn der Partner oder die Partnerin die Diagnose Demenz bekommt, hören die Fragen gar nicht mehr auf.
Klar ist: In so einer Situation verändern sich die Rollen innerhalb der Beziehung. Dass dieser Prozess starke Gefühle weckt - Wut, Traurigkeit, Überforderung - ist dabei ganz normal.
Was hilft dann? Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt in einem Demenz-Ratgeber Tipps, wie der Umgang mit dem erkrankten Partner besser gelingt.
Gut informiert sein
„Sehr bedeutsam für einen guten Umgang sind Verständnis, Akzeptanz und Geduld gegenüber der demenzkranken Partnerin beziehungsweise dem Partner", so Daniela Sulmann vom ZQP. Und dafür braucht es vor allem eines: Wissen über die Erkrankung.
Auch wenn man am liebsten die Augen vor der Realität verschließen möchte, weil die Diagnose so überfordert: Besser ist es, wenn sich Partnerin oder Partner Wissen über die Erkrankung aneignet - etwa durch Bücher, Filme oder Artikel.
Sich Zeit geben, in die Situation hinzuwachsen
Die Situation und den demenzkranken Partner zu akzeptieren, ist nicht einfach. Daher dürfen sich Angehörige Zeit nehmen, in die neue Rolle hineinzuwachsen.
Hilfreich dabei laut dem ZQP: Verhalten, Körpersprache und Tonfall des demenzkranken Partners genau beobachten - und Erfahrungswerte sammeln. Denn oft zeigen sich Muster in bestimmten Situationen. Kennt man die, wird es einfacher, die Gefühle und Bedürfnisse künftig besser zu verstehen. Zum Beispiel, wann der demente Partner oder die Partnerin sich überfordert fühlt und dann aggressiv reagiert.
Auch die Kommunikation verändert sich, wenn ein Partner Demenz hat. Tiefe Gespräche, wie man sonst vielleicht oft hatte, werden schwieriger. „Darum sind neue Wege zur Verständigung gefragt, etwa über Mimik, Gestik und Berührungen, denn Worte verlieren an Bedeutung", so Sulmann.
Gemeinsame Rituale weiterhin pflegen
Der Kuss beim Aufstehen, der kleine Spaziergang am Nachmittag, gemeinsam Musik hören: Rituale und gewohnte Aktivitäten pflegen Paare am besten weiterhin, so der Rat des ZQP. Vor allem die, die beiden immer besonders wichtig waren.
Hintergrund ist, dass gewohnte Abläufe Demenzkranken Sicherheit und Orientierung geben. Außerdem stärken gemeinsame Aktivitäten die Beziehung, schreibt das ZQP. dpa/pm


Qualität und Sympathie
Tägliche Körperpflege, Hilfe beim Mobilisieren oder Unterstützung im Haushalt: Ein ambulanter Pflegedienst übernimmt zahlreiche Aufgaben, um Pflegebedürftigen zu Hause zu helfen und die Angehörigen zu entlasten. Die sogenannte 24-Stunden-Betreuung ist dabei die Alternative zum Pflegeheim.
Bei der Wahl der 24-Stunden-Betreuungsagentur sollte man in jedem Fall auf die Legalität der Betreuung achten", rät Axel Erhard, Inhaber von Promedica Plus Pforzheim. Weiterhin sollten die Kosten vom Anbieter der Dienstleistung transparent dargestellt werden. Denn oft kommen, bei zunächst günstig erscheinenden Anbietern, später Reisekosten oder Vermittlungsgebühren hinzu, wissen Verbraucherzentralen.
Neben fachlichen Qualifikationen zählt auch die Sympathie - immerhin kommt eine zunächst fremde Person nach Hause und hilft dem Pflegebedürftigen auch bei intimen Tätigkeiten wie dem morgendlichen Waschen.
Wenn Pflegedienstmitarbeiter nicht auf die Wünsche der Pflegebedürftigen eingehen, dann sollten diese oder die Angehörigen sich an die Leitung des Pflegedienstes wenden, rät etwa die AOK. Bei der Wahl nach einem geeigneten Pflegedienst können Verbraucherzentralen oder Krankenkassen wie beispielsweise die AOK mittels vorbereiteter Checklisten unterstützen. pm/bac