
Pforzheim. Es war eigentlich ein ganz normaler Dienstag, erzählt Franziska Schübilla. Gerade hatte sie eine Besprechung beendet, da schaut die frisch ausgelernte Kauffrau der PZ in ihre Mails. Und sieht die Nachricht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Betreff: „Nationale Bestenehrung.“ „Ich konnte es nicht glauben“, sagt Schübilla. Mit klopfendem Herzen öffnet sie die E-Mail, prüft sie sogar auf ihre Echtheit. Aber es stimmt: Sie ist die bundesweit beste Auszubildende in ihrem Fach.
Wenn die 21 Jahre alte Pforzheimerin von diesem Moment von Anfang Oktober erzählt, leuchten ihre Augen noch immer. In Berlin geehrt zu werden – „das war etwas, worüber wir im ersten und zweiten Lehrjahr noch gescherzt haben“, sagt Schübilla. Und jetzt passiert es wirklich. Wenige Wochen zuvor hatte die Kauffrau für Dialogmarketing bereits von der IHK Nordschwarzwald die Mitteilung erhalten, dass sie in deren Bezirk als Jahrgangsbeste geehrt werden soll.


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Dabei fand Schübilla eher zufällig zu dem Beruf, in dem sie nun glänzt. Nach dem Abitur sei ihr klar gewesen: „Erst mal reisen und ein Jahr Zeit verlieren, wollte ich nicht. Studieren auch nicht.“ Also habe sie überlegt, was gut zu ihr passe. „Ich liebe Planen und Organisieren“, sagt sie. Auch mit Menschen habe sie schon immer gut gekonnt. „Und dann bin ich auf die Anzeige der PZ gestoßen und habe mich einfach mal beworben.“
„Es ist ein familiäres Gefühl“
Schon nach dem Bewerbungsgespräch habe sie ein gutes Gefühl gehabt. „Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt“, sagt sie. Das habe auch für die gesamte Zeit ihrer Ausbildung gegolten, in der sie sich gut betreut fühlte. „Es ist auf jeden Fall ein familiäres Gefühl hier“, sagt sie über das PZ-Medienhaus und lacht. Während ihrer dreijährigen Ausbildung hat sie vor allem eine Erfahrung geprägt: über ihren Schatten zu springen. Sei es beim PZ-Stand auf dem verkaufsoffenen Sonntag oder im Büro: „Am Anfang hatte ich ein großes Problem mit dem Telefonieren. Irgendwann merkt man dann: Es ist gar nicht so schlimm.“ Insgesamt, sagt die 21-Jährige, habe sie sich während der Ausbildungszeit „total verändert“. Sie sei viel selbstbewusster geworden.
Nach dem ersten Lehrjahr, erzählt Franziska Schübilla, hatte sie einen Notenschnitt von 1,2. „Damals haben mir viele gesagt: ‚Jetzt hast du die Latte ganz schön hochgelegt. Das zu halten, wird schwer‘.“ Aber sie hat es geschafft. „Das war kein Problem für mich“, sagt sie, „sondern genau das, was mir Spaß macht und worin ich aufgehe.“
In diesem Jahr standen dann die Abschlussprüfungen an. Nach den schriftlichen Prüfungen – von der sie zwei mit 97 und 99 von 100 möglichen Punkten abgeschlossen hatte – begann Schübilla dann zu rechnen. Denn: Für die Bestenehrung braucht man insgesamt im Schnitt mindestens 91,5 Punkte. „Da wurde der Funke dann zu einem Feuer“, sagt Schübilla. Das wollte sie unbedingt schaffen. „Ich habe mir das für mich selbst ausgerechnet, es aber nicht an die große Glocke gehängt.“ Am Ende schließt sie mit 96 von 100 Punkten ab. Das ermöglicht es ihr auch, sich für ein Weiterbildungsstipendium des Bundes zu bewerben. Ob sie teilnehmen kann, wird sie im November erfahren.


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Kommenden Donnerstag wird Schübilla aber erst einmal im Kurhaus Bad Liebenzell von der IHK Nordschwarzwald geehrt. Am 8. Dezember folgt dann die DIHK-Auszeichnung in Berlin. Dabei wird sie zwar von ihren Eltern begleitet, hat aber schon weitere Termine für diese Zeit eingeplant.
Für ihre Zukunft sei ihr früh klar gewesen, dass sie im Marketing bleiben möchte, sagt Schübilla. Sie sei sehr kreativ, in der Freizeit etwa beim Basteln oder Backen, beruflich bei der Planung neuer Aktionen rund um die Digitalpräsenz der PZ. Ihr aktuelles Projekt ist ein PZ-Adventskalender. Auch dass sie im Betrieb bleiben will, wusste sie schnell: „Ich möchte so lange wie möglich hierbleiben.“