WSP-Direktor Oliver Reitz freut sich über positive Resonanz auf seine Idee der digitalen Shoppingevents. Foto: Meyer
Wirtschaft
Impuls mit digitalem Shopping: WSP-Direktor Reitz sieht Golden Sunday und Golden Friday nicht als Eintagsfliegen

Oliver Reitz, Direktor von Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) hatte die Idee eines ersten digitalen verkaufsoffenen Sonntags für den Pforzheimer Einzelhandel entwickelt und mit PZ-Medien realisiert. Jetzt wird das einzigartige Shoppingevent fortgesetzt.

PZ: Herr Reitz, was hat Sie bewogen, dem Golden Sunday einen Golden Friday folgen zu lassen?

Oliver Reitz: Bereits im Vorfeld der Premiere hatte ich die Hoffnung, dass der Golden Sunday keine Eintagsfliege wird. Die Professionalität und auch die Freude bei der Umsetzung, aber vor allem die Rückmeldungen beteiligter Händler führten dann recht schnell zu konkreten Überlegungen, das Format zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes zu wiederholen. Erfreulicherweise gab es sogar Geschäfte, die an diesem Home-Shopping-Nachmittag mehr umgesetzt haben als an herkömmlichen verkaufsoffenen Sonntagen. Ermuntert haben mich nicht zuletzt auch Rückmeldungen von Bürgern, die an dem Tag erstmals zu Kunden der beteiligten Geschäfte wurden. Und als ich am Abend des Golden Sunday unmittelbar in meiner Nachbarschaft beobachten konnte, wie auch bei Senioren im neunten Lebensjahrzehnt die kurz zuvor online bestellten Artikel an der Haustür zugestellt wurden, wurde mir bewusst, dass wir eine wirklich breite Zielgruppe mit diesem innovativen und digitalen Format ansprechen konnten.

Der Online-Handel boomt – aber nicht immer profitiert der lokale Einzelhandel davon. Wie kann ein Golden Friday dabei helfen?

Oliver Reitz: Den Trend zum Shoppen per Internet werden wir nicht umkehren können. Gerade hier im Raum Pforzheim haben wir seit vielen Jahrzehnten ausgeprägte Kompetenzen im Distanzhandel. Was früher per Katalog bestellt wurde und von Pforzheim aus Kunden in aller Welt erreichte, wird heute in Webportalen oder per App gesucht und landet nach wenigen Klicks im virtuellen Warenkorb. Der Standort Pforzheim hat hier vielfältiges Fachwissen, das man noch viel stärker nutzen und nach außen tragen könnte – sei es in der Entwicklung von Online-Shops, in Warenwirtschaftssystemen, bei Fragen von Kundenansprache und Kundenbindung oder bei effizienter Lagerung, Kommissionierung und Zustellung von Waren.

Handel per Multichannel zu betreiben, fußt in Pforzheim wahrlich auf einem großen Erfahrungsschatz. Ich sehe aber auch, dass durchaus größere Bereiche unseres stationären Einzelhandels noch weit entfernt sind von all den Möglichkeiten, die sich ergänzend zum Ladenlokal durch Vertriebswege per Internet ergeben. Mit dem Golden Friday bieten wir leicht umsetzbare Möglichkeiten, mit geringem Aufwand Teile des Sortiments online zu bewerben und zu verkaufen, gleichzeitig aber einen ganz entscheidenden Vorteil des stationären Handels einzubringen – nämlich die persönliche und authentische Beratung.

Was können sich Händler und Kunden vom digitalen Bummeln am 3. Dezember erhoffen?

Oliver Reitz: Drei Wochen vor Heiligabend wird es beim Golden Friday mit großen Schritten auf Weihnachten zugehen. Für manche wird es vielleicht in der Tat ein entspanntes Bummeln sein, wenn man mit Notebook oder Tablet auf der Couch sitzt und nicht im vorweihnachtlichen Treiben auf der Suche nach Geschenken für die Lieben von Geschäft zu Geschäft eilt. Geschenke für Große und Kleine, von einer kleinen Aufmerksamkeit bis zum hochwertigen Schmuckstück werden zu den Artikeln gehören, die wir auf ganz unterschiedliche Weise vorstellen werden. Gespannt sein darf man aber auch auf gastronomische Tipps für ein kulinarisches Erlebnis zu Weihnachten oder am Silvesterabend, ebenso aber auch auf Schmankerl aus dem breiten kulturellen Angebot in und um Pforzheim.

Magnus Schlecht, Digitalmanager von PZ-Medien, sieht in seinem Kommentar im Golden Friday zwei Handelswelten - das klassische Einzelhandelsmodell und die digitalisierte Internetvariante - auf einer Onlineplattform vereint. Foto: Meyer

Vielleicht gibt es auch Händler, die sich beim Golden Friday auf Wintersportartikel fokussieren, oder Reiseanbieter, die schon Vorfreude auf Ausflüge und Urlaubsreisen im neuen Jahr verbreiten können. Auf jeden Fall wird das digitale Shopping ein breites Sortiment abdecken – somit ein Abbild des durchaus vielfältigen Angebotes, welches das Oberzentrum Pforzheim auch im stationären Einzelhandel bietet.

Welche Reaktionen auf Ihre digitalen Verkaufsaktionen haben Sie aus anderen Städten erlebt?

Oliver Reitz: Der Impuls, den wir mit dem digitalen Shopping-Erlebnis gesetzt haben, wurde auch weit über die Pforzheimer Grenzen hinaus wahrgenommen. Anfragen aus Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in anderen meist größeren Städten erreichten mich ebenso wie Angebote, unsere Ideen und Erfahrungen in überregionalen Gremien oder bei Fachtagungen vorzutragen. So werde ich in der kommenden Woche über unser mit dem PZ-Medienhaus umgesetztes Homeshopping-Format bei einer gemeinsamen Tagung der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg und der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing referieren.

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Marketingideen für Händler und Sponsoren

Für die am Golden Friday teilnehmenden Fachhändler hat PZ-Medien Teilnahme-Pakete geschnürt, die unter anderem das Filmen von kurzweiligen Shopping-Videos mit Produktpräsentationen beinhaltet. Gesendet werden diese zum Beispiel beim Teleshopping. Die Einzelhändler können bis zu sechs Angebote auf einer Unterseite präsentieren. Neu ist die Bezahlmöglichkeit per PayPal.

Die Goldstadt-Sponsoren präsentieren sich beim Golden Friday als Unternehmen und Institutionen, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass der Pforzheimer Einzelhandel mutig und innovativ den Weg in die digitale Zukunft einschlagen kann. Der Golden Friday ist als digitales Shopping-Event auf golden-friday.com ein Zeichen für den Aufbruch in die digitale Transformation, die letztlich nicht nur den Einzelhandel, sondern das gesamte Leben in der Stadt betrifft. Für Sponsoren hat PZ-Medien ebenfalls zwei Teilnahme-Pakete geschnürt. 

Details erfahren Sie von Nadja Müller, Leiterin Sales bei PZ-Medien, Telefon: (07231) 933-457, E-Mail: golden-shopping@pz-news.de

Zwei Welten, eine Plattform - Warum der Golden Friday beste Imagewerbung ist

Ein Kommentar von Magnus Schlecht, Digitalmanager PZ-Medien

Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit dem Onlineshopping? Kaufen Sie noch stationär beim Einzelhändler oder nur noch bei Amazon? Egal, was Sie darauf antworten, Sie werden aus Überzeugung einkaufen, weil Sie klickweises Online-Bestellen schätzen oder auf persönliche Beratung im Laden nicht verzichten wollen. Vielleicht machen sie auch einfach beides. Alles gut! Sie bestimmen Ihr Kaufverhalten.

Leser lassen sich nicht vorschreiben, ob sie Nachrichten gedruckt oder digital konsumieren. Kunden kann man nicht erziehen, wie sie einkaufen sollen. Medienhäuser und Einzelhandel müssen nach Lösungen suchen, um auf ihre Kunden zu reagieren – mit Kreativität, Innovation, Selbstbewusstsein.

Nach dem Erfolg des Golden Sunday von WSP und PZ-Medien im Sommer nun also der Golden Friday im Winter. Dieses Format verbindet beide Shoppingwelten – die Digitalisierung mit dem Bestellen im Internet und das auf Beratung basierende Geschäftsmodell des Einzelhändlers. Besser geht’s nicht!? Doch! PF-Logistik von PZ-Medien liefert die Ware kostenlos aus – so schnell gelingt es nicht einmal Amazon.

Sicher: Mit dem Golden Friday sind nicht sofort alle Probleme des Einzelhandels gelöst. Aber wer hier mitmacht, zeigt, dass man Chancen der Digitalisierung für sich und im Kundeninteresse nutzen will, dass man nicht jammert, sondern anpackt und innovativ ist. Will sagen: Der Golden Friday ist für alle Beteiligten beste Imagewerbung.

Schreiben Sie Ihre Meinung zum Kommentar an: magnus.schlecht@pz-news.de