Eisbären
Kap (rechts) und Eisbärweibchen Nuka im Frühling vergangenen Jahres im Karlsruher Zoo. Die beiden sind die Eltern des Jungtiers MiKa. Aktuell gehe es dem 24-jährigen Kap nicht gut, informiert der Zoo auf Facebook.
picture alliance/dpa/Zoo Karlsruhe | Timo Deible (Archivfoto)
Baden-Württemberg
Zustand von Eisbär Kap "weiter kritisch": Zoo sucht nach Ursache

Karlsruhe. Bange Tage im Karlsruher Zoo: Wie der Tierpark am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat, gehe es Eisbär Kap derzeit nicht gut.

Sein Allgemeinzustand habe sich seit Dienstag deutlich verschlechtert. Kap ist der Vater des im November geborenen Eisbärjungen und Publikumslieblings MiKa. Doch Kap ist auch schon in einem stolzen Alter: Laut Zoo sei er mit seinen 24 Jahren das derzeit älteste Eisbärmännchen im Erhaltungszuchtprogramm. Wie genau sich der schlechte Gesundheitszustand des Eisbären äußert, schreibt der Zoo nicht. Kap werde derzeit in der Innenanlage tiermedizinische überwacht und versorgt. Am Freitagmittag dann ein Update aus dem Zoo: "Der Zustand von Eisbär Kap ist weiter kritisch", heißt es. Eine Untersuchung unter Narkose habe er jedoch gut überstanden, allerdings habe sich dabei noch kein klares Bild zur Ursache ergeben. Genommene Proben würden jetzt weiter untersucht.

In freier Wildbahn können Eisbären maximal 30 Jahren alt werden, schreibt die Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF) auf ihrer Website. Der Karlsruher Zoo schreibt in einem Kommentar unter dem Facebook-Post von einem Durchschnittsalter zwischen 15 und 18 Jahren. Eisbären in Zoos können älter werden: Als ältestes Tier in Gefangenschaft gilt Eisbärdame Debby, die 2008 im kanadischen Winnipeg mit 42 Jahren starb.

Von Eisbärweibchen und dem Nachwuchs getrennt

Der Karlsruher Eisbär Kap ist erst vor etwas mehr als einem halben Jahr Vater geworden: Anfang November waren zwei Eisbär-Babys im Karlsruher Zoo von Mutter Nuka geboren worden, eines überlebte und ist seit einiger Zeit auch für die Besucher zu sehen – die zahlreich vor die Anlage strömen. MiKa, wie der inzwischen gar nicht mehr so kleine Eisbär heißt, hat sich zum Publikumsliebling im Karlsruher Zoo gemausert. Allerdings ist Vater Kap seither von Mutter und Jungtier getrennt. Traurig für Papa Eisbär? Nein – völlig normal bei Eisbären: "Wir wollen es so natürlich wie möglich machen. Emotionen sind gut, aber wir dürfen nicht zu sehr die menschlichen Maßstäbe anwenden", sagte Karlsruhes Zoodirektor Matthias Reinschmidt Ende vergangenen Jahres gegenüber PZ-news. Auch die Wege von Muttertier und Nachwuchs würden sich nach einer gewissen Zeit trennen. MiKa könne zwei bis drei Jahre im Karlsruher Zoo bleiben, so Reinschmidt damals.

Unter dem Facebook-Post vom Donnerstag erfährt der Zoo große Anteilnahme. Bis Freitagvormittag wurde der Beitrag über 3000 Mal geliket, Hunderte Kommentarschreiber wünschen dem Tier eine schnelle und gute Besserung. "Wir waren am Dienstag da und haben ihn vermisst. Hoffentlich geht es ihm alsbald wieder besser, auch wenn er alt sein mag", schreibt etwa eine Userin. Auch unter dem neueren Post wird fleißig kommentiert.