Am 19. September kommenden Jahres geht es los: Dann warten wieder viele spannende Konzerte auf junge und ältere Jazzfreunde. Foto: Baumann Kommunikationsdesig
Kultur
BlackForestJazz-Festival: Neue Konzertorte und ein nervenaufreibendes Puzzlespiel

„Macht ihr weiter?“, ist eine der meistgestellten Fragen des begeisterten Publikums nach der Premiere des Festivals BlackForestJazz im vergangenen Jahr. „Aber klar doch. Wir können gar nicht anders“, ist die eindeutige Antwort des Organisationsteams. Vom 19. September bis 6. Oktober 2024 steigt die zweite Auflage dieses besonderen Festivals in der Region. Und das sogar mit einer – kleinen – Ausweitung: Statt der 16 Veranstaltungsorte im vergangenen Jahr wird es wohl 21 geben. Voraussichtlich von Nagold bis Maulbronn.

"Das muss alles vom ehrenamtlichen Team gestemmt werden."
Mitorganisator Gerhard Baral über die Ausweitung des Festivals

„Wir dürfen nicht zu schnell wachsen“, sagt der international gefragte Organisator Gerhard Baral. Das wäre zwar ein Leichtes, „aber es muss auch alles vom ehrenamtlichen Team gestemmt werden“. Denn: Die Anfragen von gerne teilnehmenden Konzertlocations reichen bis in die Gegend von Freiburg. Und die Zahl der Musikerinnen und Musiker, die sich nach dem positiven Echo beim Künstlerischen Leiter Sebastian Studnitzky beworben haben, ist enorm.

Vom Spiegelsaal bis zum KulturBahnhof

Der sitzt gerade wieder mit seinem erfahrenen Team des XJazz!-Festivals Berlin an einer zeitraubenden Puzzlearbeit. Die meisten Termine an den Veranstaltungsorten hat er schon sondiert, etwa beim frisch dazugekommenen Konzertveranstalter in Altensteig am 21. September. Neben neuen Orten wie dem Spiegelsaal in Bad Liebenzell und dem KulturBahnhof in Niefern-Öschelbronn sind fast alle Beteiligten von 2022 wieder dabei: so große Konzertorte wie das TurmQuartier Pforzheim, das Kulturhaus Osterfeld, die Stadthalle Maulbronn und die Kulturhalle Remchingen, aber auch Locations wie das PZ-Forum, der Alte Schlachthof, die Theaterschachtel Neuhausen und das Kurtheater Bad Wildbad mit ihrer besonderen Atmosphäre.

Auch eine Frage der Honorare

Und welche Künstlerinnen und Künstler kommen? Da ist Star-Trompeter Studnitzky gerade am Rödeln. Welche Bands, welche Musikerinnen und Musiker sind in diesem Zeitraum 2024 gerade auf Tour oder haben freie Termine? Welcher Jazz passt in welche Location? Welche internationalen Jazz-Größen sind für BlackForestJazz (BFJ) zu begeistern – und vor allem auch bezahlbar? Eine Aufgabe, um die der viel beschäftigte Musiker, Komponist und Professor nicht gerade zu beneiden ist. Die ihm aber trotz aller Zeitknappheit, wie er sagt, viel Spaß macht.

Junge Menschen begeistern

Denn: Studnitzkys Programm steht für Vielfalt – von Konzerten mit „klassischen“ Instrumenten wie Geige und Querflöte, bis zu Hip-Hop und elektronischen Klängen. „Wir machen kein Festival, das nur ,Altherren-Jazz’ bietet“, versichert der Echo- und Opus-Klassik-Preisträger. Ganz im Gegenteil. Viele Musikerinnen werden wieder zu erleben sein, junge und ältere Jazzer sich begegnen und vor allem, das ist Paul Taube wichtig, „wollen wir gerade die junge Generation für den Jazz begeistern“. Der Geschäftsführer des Kulturhauses Osterfeld und Mitorganisator hat deshalb bereits einen festen Termin in seinem Programm. Am Sonntagvormittag, 29. September, heißt es „Jazz for Kids“ mit dem Saxofonisten Peter Lehel und seiner Band. Da können dann die Kinder und ihre Begleitung miterleben, wie der Fuchs die Gans im Reggae stiehlt, der Reiter auf seinem Pferd rockt und der Bär es mit Swing und Gemütlichkeit probiert. Natürlich zum Mitmachen.

Das Team um Studnitzky hat schon fleißig gewerkelt. Auch Jochen Baumann, der mit seiner Agentur für Kommunikationsdesign das Erscheinungsbild des Festivals entwickelt hat. Gleich bleiben in der zweiten Auflage, das Design der Flyer, Plakate und Fahnen – allerdings in neuer Farbgestaltung. Der Wiederholungseffekt soll natürlich auch dafür sorgen, dass BFJ noch mehr zur eigenen Marke wird. Das hat den erfreulichen Nebeneffekt, dass Kosten eingespart werden.

Enges Finanzbudget

„Das Finanzbudget, das sich aus Spenden zusammensetzt, ist eng“, sagt Baral, der die Zahlen genau im Blick hat. Denn BlackForestJazz will und muss sparen, ohne dabei Abstriche an der Qualität zu machen. Auch weil die Kosten für die einzelnen Konzertveranstalter sowie die Ticketpreise möglichst stabil bleiben sollen. Erfreulich sei, sagt Baral, dass eine ganze Reihe von Sponsoren wie die „Pforzheimer Zeitung“ bereits wieder zugesagt hätten und neue wie das Kulturamt der Stadt hinzugekommen seien. „Allerdings: Es bleibt ein ambitioniertes Projekt“, fasst er zusammen.

Weitere Informationen, auch für alle, die sich gerne mit Spenden beteiligen wollen, unter www.blackforestjazz.de