Ein Publikumsmagnet erster Güte – zum „Nightglow“, dem 15 Minuten langen nächtlichen Aufleuchten der Ballone, sind mehrere tausend Zuschauer auf den Buckenberg gekommen. Foto: Moritz
Eine überzeugende Darbietung liefert Sänger Jeremy Buck am Samstagabend während des „Nightglow“ ab: Er singt das Lied „Jill’s Theme“. Die Melodie ist bekannt aus dem Westernklassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Pforzheim
German Cup Finale: So verlief das Spektakel am Boden und in der Luft
  • Marek Klimanski

Pforzheim. Wind und Regen haben manches verhindert bei diesem zwölften GermanCup der Heißluftballone. Von ursprünglich sieben angesetzten Wettfahrten konnten fünf stattfinden, und davon nur eine einzige, die am Samstagabend, mit allen geplanten Wettbewerben. Die zwei Wettfahrten am Donnerstag waren ohnehin einem kleineren Teilnehmerkreis vorbehalten gewesen.

Am Freitagabend wurde die Wettfahrt für den Fiesta-Cup gecancelt, am Sonntagmorgen die um die Deutsche Meisterschaft, jeweils wegen ungünstiger Wetterbedingungen.

Das war allerdings in erster Linie unerfreulich für die Ballonsportler. Das Publikum am Startgelände und viele zehntausend Menschen in Pforzheim und dem Umland sahen dagegen mehrere Wettfahrten. Darunter drei Massenstarts vom GermanCup-Gelände am Buckenberg. Den schönsten und beeindruckendsten gab es am Samstagabend mit allen rund 50 Ballonen, die für den GermanCup sowie die erstmals in diesen eingebettete Deutsche Meisterschaft der Ballonfahrer und auch den Fiesta Cup als drittem Wettbewerb abhoben.

Der Wind hatte bis um 18 Uhr die Wolken beiseite geschoben und sich dann selbst beruhigt, so dass die sanften Riesen vor großer Zuschauerkulisse von mehreren tausend Menschen aufsteigen konnten in einen blauen Spätsommerhimmel, wie es ihn schöner und intensiver zu dieser Jahreszeit nicht gibt. Viele bannten das Spektakel mit den Kameras ihrer Handys, schickten es Freunden und Verwandten zu und machten daraus das Bild für ihre Auftritte in den sozialen Netzwerken: Auch im Zeitalter der Digitalisierung ist der GermanCup immer noch so etwas wie die Herzkönigin unter den Pforzheimer Großveranstaltungen.

Schönes Wetter, blauer Himmel, angenehme Temperaturen herrschten auch am Sonntagmorgen und ermöglichten einen weiteren, allerdings kleineren Massenstart auf dem Buckenberg – nur die Fiesta-Cup-Ballone hoben ab, der bereits begonnene Start um die Deutsche Meisterschaft wurde abgebrochen. Für diese etwas längere Fahrt waren bereits Vorboten jener stärkeren Böen mit Regen angekündigt, wegen denen im Tagesverlauf dann keine Starts mehr erfolgen konnten.

Selbst Gleitschirme am Boden

Weder der Ballon-Geschicklichkeitswettbewerb Key Grab auf dem Startgelände um den Preis der PZ noch auch die Flüge und Tandemflüge – also mit zahlenden Passagieren – des Gleitschirmclubs Kraichtal fanden statt, die am Samstagnachmittag noch möglich waren. „Der Seitenwind wäre lebensgefährliich“, erklärte GermanCup-Organisator Wolfgang Trautz. Geht es nach Gleitschirmclub-Sprecher Hans-Georg Schober, würde der Verein das Gelände gerne regelmäßig nutzen, um dort wie am Wochenende mittels einer Schleppwinde und eines 780 Meter langen Schleppseils auf gut 350 Meter aufzusteigen, sich auszuklinken und in der Thermik über Pforzheim und das Umland zu fliegen. „Es wäre schön, wenn die Stadt das immer zulassen könnte“, sagte Schober. „Das Gelände ist ideal, weil es leicht abschüssig ist.“

Ideale Bedingungen gab es am Samstagabend auch für den „Nightglow“, das Glühen der von innen durch ihre Gasbrenner erleuchteten Ballone, diesmal anders als am Freitagabend auch in großer Teilnehmerzahl und vor mehreren tausend Zuschauern. Dazu lieferte als Sänger Jeremy Buck eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens, mit dem Lied „Jill’s Theme“ – und wem das Stück bekannt vorkam: Es ist die personalisierte Melodie von Claudia Cardinale aus dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Am Samstagabend und am Sonntag kamen auch die Wirte auf ihre Kosten, für die es angesichts des Wetters und zurückhaltender Zuschauerzahlen bis dato nicht so gut lief. Dafür verzichteten die GermanCup-Veranstalter am Sonntag darauf, noch Eintritt zu verlangen – Wolfgang Trautz hatte zwar noch Musiker für den Tag organisiert. die eigentlichen Attraktionen, daraunter auch das Aufrüsten der Sonderformen, entfielen allerdings.