
Pforzheim-Eutingen. Kurz vor der Sommerpause hatte der Eutinger Ortschaftsrat am Mittwochabend bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einiges an Diskussionsstoff auf der Tagesordnung. Darunter der Lärmaktionsplan, bei dem eine hauchdünne Mehrheit entschied, und die geplante Feuerwehrwache – verbunden mit der Frage, wo und wie diese auf dem Insel-Areal Platz finden soll.
Was sich bereits beim Planungs- und Umweltausschuss abzeichnete, ging am Mittwochabend in der Sitzung des Eutinger Ortschaftsrats weiter – die Fortschreibung des Lärmaktionsplans spaltet die Gemüter. Und das, obwohl sich alle Räte einig darüber waren, dass die von Armin Aydt vom Amt für Umweltschutz vorgestellten Pläne für Eutingen gut seien.


Kommt er wirklich? Pläne wecken in Eutingen Hoffnung auf Ausbau der Enzstraße
Doch auch Ortsvorsteher Andreas Renners mehrfache Erklärung, dass das Gremium lediglich die Kompetenz habe, für Eutinger Belange zu sprechen und das Abstimmungsergebnis mit genau diesem Zusatz versehen an das Pforzheimer Rathaus gehen werde, konnte ein mehr als knappes Votum nicht verhindern.
Denn auch „wenn vieles gut“ sei, könne man dem nicht, mit Blick auf die ganze Stadt, „pauschal zustimmen“, erklärte UB-Rat Bernd Zilly für all seine Parteifreunde. Ausgenommen Ute Heidl, die als einzige UB-Rätin für die Vorlage stimmte und ihr so, gemeinsam mit den Stimmen von CDU und SPD, zu einer knappen Mehrheit gegen UB und AfD verhalf.
Vorschlag des "freiwilligen Tempo 40" stößt auf wenig Begeisterung
Yannick Kuppingers (UB) Vorschlag eines „freiwilligen Tempo 40“ sah der Fachmann kritisch. Mit 40 Stundenkilometern spare man maximal ein Dezibel ein – in Pforzheim sei das an vielen Stellen nicht ausreichend, um unter die Grenzwerte zu kommen. Für Eutingen selbst ist in dem Plan unter anderem Tempo 30 auf nahezu der gesamten Länge der Hauptstraße vorgesehen. Den laut Plan davon nicht betroffenen Abschnitt zwischen Julius-Heydegger-Straße und Am Kühlen Grund könne man mittels Lückenbeschluss wohl leicht aufnehmen.
Ob dies bei der Lücke bis zur Gartenstadt möglich ist, bleibe dagegen fraglich. Außerdem geplant sind Flüsterasphalt sowie die Ausweisung ruhiger Zonen – dem Eutinger Friedhof und dem östlichen Teil des Enzauenparks. An der Georg-Feuerstein-Straße soll die bestehende Lärmschutzwand um ein bis zwei Meter erhöht werden.
Alles Pläne, die Zustimmung fanden – wobei die Räte auch über die Lärmquellen A8 und B10 sprechen wollten. Aydt verwies auf die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Feuerwehrbedarfsplan sieht Nebenwache Ost vor
Die nahe Autobahn ist auch einer der Gründe, weswegen der Feuerwehrbedarfsplan eine Nebenwache Ost am Standort Eutingen vorsieht (die PZ berichtete). Dass die Helfer hier viele Einsätze haben, zeigte der Bilanzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Eutingen. Die 57 Kräfte brachten es auf 4444 Stunden in 145 Einsätzen – ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr –, wobei es nur 33 Mal Alarm in Eutingen selbst gab. Die übrigen Einsätze seien überwiegend in der Nord- und Oststadt als auch auf der A8 gewesen – Punkte, die die Berufswehr vom Messplatz aus häufig nicht innerhalb der vorgeschrieben acht Minuten erreichen kann.


Nebenwache „Ost“: In diesem Stadtteil soll Pforzheim ein zweites Standbein für die Feuerwehr bekommen
Und genau deshalb, so der Pforzheimer Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer, der gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister Dirk Büscher das 160-seitige Werk vorstellte, solle in den kommenden Jahren eine zweite Wache, die montags bis freitags tagsüber von der Berufsfeuerwehr besetzt werde, in Eutingen geben.
Mehr über die Sitzung des Eutinger Ortschaftsrats lesen Sie am Freitag, 17. Juli, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.