
Der Krämermarkt hat eine uralte Tradition – und setzt Trends. Hippes und Bewährtes bieten die Händler feil. Frei nach dem Motto: Wer bummelt, der findet.
Klar, auch dieses Jahr gibt es Neues zu entdecken beim Schlendern am Rande der Mess. Neu auf dem Krämermarkt ist zum Beispiel ein Stand mit Alpaka-Produkten oder einer mit Wellness-Produkten fürs heimische Badezimmer und handgemachten Seifen, teils gar aus Frankreich. Es gibt aber auch einen großen Stand mit Piercings – und eine Anlaufstelle für alle, die sich mit einem Airbrush-Tattoo temporär ihre Haut verzieren lassen wollen. Ganz frisch auf dem Markt ist auch „Alfreds Mundi“, ein Mundstück in Form einer Gebissleiste, das Schnarchern wohltuende Dienste erweisen soll. Aber eigentlich gibt es ja ohnehin nichts, was es nicht gibt bei dieser Einkaufsmeile, die fest zur Pforzemer Mess gehört.


Die Pforzemer Mess 2025 ist offiziell eröffnet
Insgesamt 37 Stände warten darauf, erkundet zu werden. Dabei kann man nicht nur schauen und staunen, sondern sich auch von wahren Meistern ihres Fachs beraten und natürlich auch unterhalten lassen. Denn die Präsentationen der Produkte haben teils fast schon Show-Charakter. Das weiß jeder, der etwa schon einmal Frank Kottwitz, dem Sprecher der Krämermarktleute, gelauscht hat, wie er seine legendären „Perlglanz“-Produkte anpreist. Oder dem Könner am Gemüsehobel dabei zugesehen hat, wie er in Windeseile aus Möhren und Gurken Streifchen und Scheibchen macht. Ganz zu schweigen von der Kunstfertigkeit, mit der Gheorghe Vasilache Namen und Symbole in Gläser und Tassen eingraviert.
Die Vielfalt ist jedes Mal imposant. Da gibt es Klangschalen, die zu Hause den Stress aus dem Alltag vertreiben. Lederwaren, die gut duften und dufte die Hose halten. Oder die beliebten Kräuter, auf die etliche Mess-Fans derart schwören, dass sie bei jedem Volksfest immer genauso viel kaufen, dass die Ration exakt bis zur nächsten Auflage des Volksfests reicht.


Diese Attraktionen bringen jede Menge Spaß auf der Mess
Was man da genau suchen und finden kann? Hier ein Auszug – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt Damen- und Herrenmode, Gardinen und Geldbörsen, die kultigen Gundel-Pfannen, Gürtel und weiteres ledernes Zubehör, Accessoires rund ums Handy, das natürlich gesunde Heirol, italienische Feinkost, Kräutertees, Kunsthandwerk aller Art, auch Kuchenformen, selbst medizinische Instrumente, fröhliche Fanartikel, sogenannte Männertücher, modischer Schmuck, launiges Spielzeug, Strumpfwaren und Schuhe, keck bedruckte Shirts, Traumfänger – und der Thermomix darf auch nicht fehlen.

Nun noch eine gewaltige Rolle rückwärts: Um das Jahr 1080 hat Pforzheim das Marktrecht erhalten. Hier liegt tatsächlich schon die Wurzel des Pforzheimer Krämermarkts. Denn bereits damals wurden dort Dinge des täglichen Bedarfs, Nützliches und Kurioses angeboten.
Fast 1000 Jahre später sind aus einfachen Verkaufszelten moderne Verkaufswagen geworden, aus fliegenden Händlern versierte Fachberater. Was sich aber im Laufe der Jahrhunderte nicht verändert hat, ist eben dieses unfassbar vielfältige Angebot und der unwiderstehliche Charme des Krämermarkts.
Also: nichts wie hin!

