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Pforzheim. Die Kritik des Jugendgemeinderats an den Bezahlmethoden für die Badegäste reißt nicht ab. In einem offenen Brief an OB Peter Boch, Bäderdezernent Dirk Büscher sowie Bäderchef Lutz Schwaigert sprechen die Räte von einer „nicht jugendfreundlichen“ Handhabung und fordern neben der Einführung einer Bezahlmethode vor Ort – sowohl beim Wartberg- als auch im Nagoldbad – Einsicht in die Besucherzahlen. Denn nach Ansicht des JGR seien die coronakonformen Kapazitäten des Wartbergfreibads „nicht annähernd ausgeschöpft“.
„Es ist unhaltbar, unsere Forderung, an einer der beiden Kassen Vor-Ort-Zahlung zu ermöglichen, nicht umzusetzen“, schreiben die Räte an die Verantwortlichen.
Es sei „peinlich“, dass die Bäderbetriebe keine Vor-Ort-Zahlung auf die Reihe bekämen, zumal dies in anderen Städten schon seit Wochen möglich sei. Die Argumentation, dass fast jeder Jugendliche ein Smartphone habe, sei „schlichtweg unangebracht“.


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„Es gibt nach wie vor zahlreiche Jugendliche, die auf die neuen, digitalen Wege nicht problemlos zugreifen beziehungsweise diese nicht problemlos nutzen können“, erklären die Räte und verweisen auf Mails zum Thema an Schwaigert. Viele minderjährige Jugendliche verfügten zudem in der Regel nicht über Online-Bezahlungsmöglichkeiten.
Mehr Gäste möglich?
Dem Argument, dass die Bäder überlastet seien, wenn mehr Menschen vor Ort bezahlten, könnte mit einer entsprechenden Kontrolle begegnet werden. Diese könnte laut JGR dann dafür sorgen, dass die Maximalanzahl an Badegästen nicht überschritten werde. „Hauptsächlich geht es uns um Personen, die bisher keine Möglichkeit hatten, ins Freibad zu kommen“, schreiben die Jugendräte. Denn diejenigen, die bereits dort waren, blieben nach Ansicht auch beim E-Ticket.
„Für uns ist es unverständlich, dass diese Gruppen ignoriert werden“, schreiben die Räte.
Das Argument der Schlangenbildung bleibe „wertlos“, da es Schlangen zu Stoßzeiten immer geben werde. Auf dem Wartberg habe man im Vergleich zur Tourist-Information jedoch mehr Platz, um Abstand zu halten.


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Doch das ist nicht alles: Neben einer Bezahlmöglichkeit vor Ort fordert der JGR auch eine Besucherstatistik zum Wartbergbad. „Unserer Ansicht nach, wurden die ,coronakonformen‘ Kapazitäten des Wartbergfreibads nicht annähernd ausgeschöpft.“ Ein Nichthandeln wäre laut JGR zum Nachteil Aller.