
Laut Polizei hatten die Einsatzkräfte Schwierigkeiten, um zum Einsatzort vorzudringen: Die Autofahrer im Stau bildeten keine ausreichende Rettungsgasse.
Meyer
Die A8 bei Heimsheim war nach einem Unfall mit einem brennenden Lkw-Führerhaus voll gesperrt.
LA
Ein kilometerlanger Stau hielt die Autofahrer und Einsatzkräfte auf der A8 in Atem. Das große Problem: Die Rettungsgasse wurde nur unzureichend oder gar nicht gebildet.
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Der Fahrer des Lastwagens wurde bei dem Unfall schwer verletzt.
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Die A8 bei Heimsheim war nach einem Unfall voll gesperrt.
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Die A8 bei Heimsheim war nach einem Unfall mit einem brennenden Lkw-Führerhaus voll gesperrt.
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Rettungskräfte der Feuerwehr waren im Einsatz.
Meyer- pol/nig
Pforzheim. Ein brennender Sattelschlepper sorgte auf der A8 für einen historisch langen Stau in Fahrtrichtung Stuttgart. Um 10.17 Uhr meldete die Polizei, dass ein Lkw etwa zwei Kilometer vor der Anschlusstelle Heimsheim gegen die Leitplanke gepallt war. Danach ging das Führerhaus in Flammen auf. Ein großes Ärgernis für die Einsatzkräfte: Die Autofahrer im Stau bildeten keine Rettunsgasse.


A8 bei Heimsheim nach LKW-Brand voll gesperrt
Der mit 25 Tonnen Sand beladene Kipp-Lkw prallte ersten Erkenntnissen zufolge wegen eines geplatzten linken Vorderreifens gegen die Mittelleitplanke und fing Feuer. Anschließend kippte der Lkw auf die Führerseite. Der Fahrer erlitt schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Laut Markus Frank von der Feuerwehr Pforzheim hatte der Fahrer des Sattelzuges gleich zweifach großes Glück: Zum einen war ein Wagen der Feuerwehr Fellbach in der Nähe, dessen Besatzung den Schwerverletzten aus dem Lkw rettete und den ersten Löschangriff unternahm. Zum anderen befand sich eine Ärztin mit ihrem Auto im Stau hinter dem Unfall. Sie versorgte den Patienten, bis weitere Hilfe kam.
Eine große Menge Diesel war ausgelaufen, die noch gebunden werden musste. Außerdem musste die Fahrbahn wieder vom ausgelaufenen Sand befreit werden. Deshalb zogen sich die Bergungs- und Aufräumarbeiten einige Zeit hin. Die A8 war in Fahrtrichtung Stuttgart voll gesperrt, inzwischen ist ein Fahrstreifen wieder frei gegeben worden.

Schwerer Lkw-Unfall sorgt für Chaos auf A8
Ein wiederkehrendes Problem war die Bildung der Rettungsgasse: Die Einsatzkräfte hatten Schwierigkeiten, zum Unfallort vorzudringen, da die Autofahrer erst sehr spät entsprechend Platz machten. Erst nach 15 bis 18 Minuten gelangten die Rettungskräfte von der Auffahrt Pforzheim Süd zum Unfallort. Das ist "immens lang", sagte Markus Frank gegenüber PZ-news. Welche Worte der Einsatzleiter der Feuerwehr Pforzheim noch dazu findet, lesen Sie hier: "Rettungsgasse bei A8-Unfall nicht gebildet: Nun meldet sich die Feuerwehr zu Wort".
Auch Gaffer seien zunehmend, so die Polizei vor Ort. Sie behindern die Arbeit der Rettungskräfte und sind unter anderem Auslöser für Staus und weitere Unfälle.
Die Feuerwehr Friolzheim war mit drei Mann sowie einem Fahrzeug und die Berufsfeuerwehr Pforzheim mit 17 Einsatzkräften und fünf Wagen vor Ort. Zur Landung des Rettungshubschraubers und zur Bergung mussten beide Richtungsfahrbahnen zeitweise voll gesperrt werden.
Die mittlere Spur ist bei dem Unfall stark beschädigt worden: Umherfliegende Metallteile haben dicke Rillen in die Fahrbahn gezogen. Laut Polizei sei das sehr gefährlich und die mittlere Spur müsse länger gesperrt bleiben. Erst gegen 19 Uhr könnten alle Fahrbahnen wieder freigegeben werden, so die Polizei.
Der Verkehr staute sich zwischen Karlsbad und Heimsheim auf 25 Kilometern. Der mittlere und linke Fahrstreifen sind immer noch gesperrt.
Auch in der entgegengesetzen Richtung gab es Stau: Zum einen durch Gaffer, zum anderen wegen Mäharbeiten. Aufgrund letzterer war nämlich auch der linke Fahrstreifen zwischen den Anschlussstellen Pforzheim Nord und West gesperrt. Die Folge: Einige Kilometer stockender Verkehr und Stau.
Zu allem Überfluss waren auch die Umleitungsstrecken durch Pforzheim verstopft. Auf der Wilferdinger Höhe bei Pforzheim-West staute sich der Verkehr in Richtung Innenstadt und wer die Stadt über die B10 (Pforzheim-Ost) gen Niefern und Mühlacker verlassen wollte, musste ebenfalls Wartezeit in Kauf nehmen.
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