
- Claudia Keller
Pforzheim. Yoga ist die große Leidenschaft von Marcel Clementi. Bekannt ist der Tiroler Yogalehrer und Redner vor allem durch seinen Youtube-Kanal mit über 106.000 Followern, sowie seinen Podcast „Good Vibes“. Am 11. April kommt der erfolgreiche Yogi nach Pforzheim und stellt um 19 Uhr im PZ-Forum sein druckfrisches Buch „Good Vibes Yoga“ vor.
„Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor vielen Jahren, die zweitbeste Zeit ist heute“, so Marcel Clementi auf die Frage, in welchem Alter man mit Yoga anfangen sollte.
„Besser wäre es gewesen, schon vor Jahren damit anzufangen, aber es ist nie zu spät.“
„Dehnen für Unbewegliche“ ist mit 1,2 Millionen Aufrufen das erfolgreichste Video auf dem Youtube-Kanal des 30-jährigen. Anfänger in jedem Alter können zuhause in Yoga reinschnuppern, ohne befürchten zu müssen, sich in einem Yoga-Studio zu blamieren oder als Mann womöglich nur von gelenkigen Frauen umgeben zu sein.
Marcel Clementi ist es bei seiner ersten Yoga-Stunde ähnlich ergangen. Zum Glück stieß er etwas später, auf einer Reise, wieder auf Yoga und entschied sich spontan sogar für eine Ausbildung zum Yogalehrer in Indien. Während der Ausbildung reifte auch seine Entscheidung, das Obst- und Gemüsegeschäft seiner Familie nicht in dritter Generation weiterzuführen, sondern sich ein Leben als Yogalehrer aufzubauen.


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Ein strukturierter Alltag
Mit 24 Jahren machte er sich selbstständig, trotz der Bedenken von Freunden und Familie. „Und jetzt, sechs Jahre später, kann ich sagen, ich lebe meinen Traum“, sagt Marcel Clementi. Sein idealer Tagesablauf beginnt mit dem Aufstehen gegen 6 Uhr. Die erste Stunde nimmt er sich Zeit zum Lesen und für einen Kaffee.
Es folgt ein Spaziergang in den Wald mit den beiden Hunden und etwas Yoga, ehe er sich Projekten widmet, die ihm am Herzen liegen. Dazu gehören unter anderem seine Videos und Podcasts, die er selber aufnimmt und schneidet. Mittags kocht er für sich und seine Freundin, nachmittags ist Zeit für die Natur und Sport. Neben dem Yoga und etwas Krafttraining bietet ihm das Wandern mit seinen beiden Hunden einen idealen Ausgleich. „Die Hunde bringen viel Leichtigkeit und Spaß ins Leben“, sagt Marcel Clementi.
„Wenn man total verkopft bei der Arbeit ist, müssen die Hunde trotzdem raus. Und das tut gut, man kommt entspannt zurück.“
Auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht er mindestens einmal in der Woche ein neues Yoga-Video. Zusätzlich unterrichtet er Yoga, bildet Yogalehrer aus, ist als Redner unterwegs und bietet Yoga-Retreats an. Zuletzt war er ein Jahr lang damit beschäftigt, sein erstes Buch zu schreiben. Mit der Veröffentlichung des druckfrischen Werkes am 2. April ist auch ein Traum des Yogalehrers in Erfüllung gegangen. Im Buch zeichnet er seinen persönlichen Weg zum Yoga nach und gibt Tipps, die dem Leser dabei helfen sollen, zu einem glücklichen und erfüllten Leben zu finden.


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Dabei bleiben, nicht aufgeben
Und so gibt es neben den traditionell als Asanas bezeichneten Yoga-Haltungen auch einige Empfehlungen, wie man Stress abbauen kann und Achtsamkeit erlernt. „Yoga bringt so viele Vorteile mit sich“, hebt Marcel Clementi hervor. „Ob man es sportlicher mag oder ruhiger, jeden spricht etwas anderes an.“ Er ist davon überzeugt, dass jeder, der Yoga über einen längeren Zeitraum praktiziert, selber merkt, dass die Beweglichkeit zunimmt, Rückenschmerzen verschwinden und man sich wohler in seinem Körper fühlt. Er spricht auch davon, dass die Gedanken ruhiger werden, man achtsamer mit sich und anderen umgeht und konzentrierter wird. Er empfiehlt, Yoga zumindest über einen gewissen Zeitraum unter professioneller Anleitung zu machen, damit die Übungen richtig ausgeführt werden.


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Sein Tipp für Anfänger ist, geduldig zu bleiben und nicht gleich aufzugeben. „Das ist wie beim Tennis. Wenn man den Schläger zum ersten Mal in die Hand nimmt, kann man auch nicht sofort ein Match spielen, man muss erst ein bisschen Technik üben“, erklärt der Yogalehrer.
„Und so ist es auch beim Yoga. Irgendwann wird es leichter und man nimmt die Vorteile in alle Lebensbereiche mit.“
Dabei gehe es nicht darum, einen Handstand zu meistern oder den Sonnengruß am schönsten zu machen, sondern sich Zeit für sich, seinen Körper und seinen Geist zu nehmen. „20 Minuten reichen oftmals völlig aus, um kurz abzuschalten“, erklärt er. „Wir leben in so einer hektischen Zeit. Yoga gibt dir die Möglichkeit, auf Pause zu drücken.“