
„Stay-at-home-Streik“ beim Helios Klinikum Pforzheim am Montag
Pforzheim. Die Beschäftigten der Helios Klinikum Pforzheim GmbH werden am kommenden Montag die dritte Verhandlungsrunde um die Tariferhöhugen mit einem Warnstreik zu begleiten. Grund sei einer Pressemitteilung zufolge das enttäuschende Arbeitgeberangebot aus der zweiten Verhandlungssitzung.
Im vorliegenden Angebot würden nur kleine Korrekturen bei der Eingruppierung vorgenommen, bereits bestehende Realitäten des Hauses würden nicht abgebildet, der Großteil der Belegschaft solle keinen Gewinn davon haben, einige würden sogar schlechter gestellt, so die Mitteilung weiter.
„Die für alle Beschäftigten am Helios Klinikum Pforzheim geforderte Aufwertung wird seitens der Arbeitgeberseite als nicht notwendig erachtet“, erklärt Yvonne Baumann, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft ver.di: „Die Belastung für alle Beschäftigtengruppen ist durch die Corona-Pandemie extrem und deshalb müssen alle Bereiche aufgewertet werden: vom Service über die Funktionsbereiche bis hin zur Pflege. Ein Krankenhaus – eine Belegschaft“.
Um dies zu untermauern, ruft ver.di die Beschäftigten der Helios Klinikum Pforzheim GmbH am 18. Januar im Früh- und Spätdienst zu einem Warnstreik auf.
„Wie schon beim ersten Warnstreik, bleibt der Schutz der Bevölkerung und Patient*innen wichtig, sodass wir uns für ein „stay-at-home“-Streik, bei dem das Gros der Streikenden Zuhause bleibt, entschieden haben“, so Michael Janus, ver.di-Gewerkschaftssekretär in Karlsruhe. „Trotzdem wird von 6 Uhr bis 9.30 Uhr ein Streikposten vor dem Hauteingang als Anlaufstelle aufgebaut und um 7 Uhr zu einem kreativen Protest aufgerufen, unter Einhaltung aller notwendigen Schutzmaßnahmen“.
Die Tarifverhandlungen für eine neue Eingruppierungssystematik begannen laut Pressemitteilung nach im März 2020 und werden mit der seit November ebenfalls anstehenden Lohnrunde zusammen verhandelt. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Aufwertung aller Berufe am Klinikum über eine neue Eingruppierungssystematik und Gehaltserhöhungen im Gesamtumfang von neun Prozent.