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Pforzheim. Die Belegung eines Studentenwohnheims mit Geflüchteten aus der Ukraine hat begonnen. Wie die Stadt Pforzheim am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt gegeben hat, stehen auf mehreren Stockwerken im Wohngebiet Tiergarten insgesamt zehn Wohnungen mit unterschiedlichen Größen zur Verfügung, die 100 Menschen einen Platz bieten sollen.
In der Regel handle es sich um Vier-Zimmer- oder in seltenen Fällen um Fünf-Zimmerwohnungen, die jetzt für einen zeitlich befristeten Rahmen für die sogenannte "vorläufige Unterbringung" genutzt werden. Jedes Zimmer werde dabei in der Regel mit zwei Personen, maximal mit einem weiteren Kleinkind belegt. In weiteren acht Wohnungen wohnen demnach Studenten.

Laut der Stadt werden überwiegend Frauen mit Kindern untergebracht, die entweder aus der Jahnhalle oder in der Mehrzahl aus der Unterkunft an der Paul-Löbe-Straße umziehen. In den nächsten Wochen stünden damit zusätzliche Plätze für bis zu 100 Menschen zur Verfügung.
"Für uns ist eine dezentrale Unterbringung der Geflüchteten sehr wichtig. Eine gute Betreuung ist in der neuen Umgebung gleichfalls gewährleistet. Ich bin allen Beteiligten, besonders den Vermietern, sehr dankbar, dass wir hier gemeinsam und entschlossen für bedrängte Menschen eine sehr gute Lösung auf den Weg gebracht haben",
so Bürgermeister Frank Fillbrunn.
Die Unterkunft ist demnach zunächst für ein halbes Jahr angemietet.
Jahnhalle soll im Sommer wieder für Vereine frei sein
Zurzeit sind laut Mitteilung 1.515 Geflüchtete aus der Ukraine in Pforzheim registriert: 1.320 davon haben aktuell eine sogenannte Fiktionsbescheinigung, 94 Personen haben sich inzwischen aus Pforzheim wieder abgemeldet und rund 236 Menschen leben in der Asylunterkunft in der Paul-Löbe-Straße. In der Notunterkunft in der Jahnhalle befinden sich laut Stadt derzeit noch 40 Menschen. Diese Unterkunft solle zu den Sommerferien wieder den Schulen und Vereinen zur Verfügung gestellt werden, ersatzweise werde in einem angemieteten Objekt auf der Wilferdinger Höhe eine Erstunterkunft eingerichtet. Sie stehe in wenigen Wochen zur Verfügung.
"Mit dieser Verlagerung wollen wir die Einschränkungen der vergangenen Monate für den Schulsport und den Vereinssport zurücknehmen und die Jahnhalle ihrem eigentlichen Zweck wieder zuführen. Auch hierfür herzlichen Dank an die Schulen und Vereine für die unkomplizierte und zielgerichtete Zusammenarbeit",
so Fillbrunn.
Da parallel weitere dezentrale Wohnungen angemietet worden seien, laufe das Asyl-Umzugsmanagement weiterhin auf Hochtouren.
Eine große Dynamik sei auch bei der Beschulung ukrainischer Kinder festzustellen. Derzeit sind laut Mitteilung 308 ukrainische Schüler im Pforzheimer System erfasst – 148 Schüler sind bereits in Regelklassen untergebracht, 69 besuchen die Vorbereitungsklassen.


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