Pforzheim. Der Hochsommer gibt eine Zugabe und bringt die Augen von Simone Rothfuß zum Strahlen. Sie reckt den Daumen und ruft: „Rekord!“ Rund 80 Besucher sind an diesem Dienstagabend zum siebten und letzten Vereinsschwimmen gekommen. Dass der frisch formierte, aber rasant wachsende Förderverein des Nagoldfreibads dieses spontan aus der Taufe gehobene Angebot für Mitglieder so erfolgreich über die Bühne brachte, bestärkt die Aktiven in ihrem festen Willen, den dauerhaften Fortbestand dieses idyllisch gelegenen Bads in Dillweißensteins zu sichern. Die Lösungssuche läuft auf Hochtouren.
Nach der wegen Corona so späten Öffnung des Bads hatte sich ganz kurzfristig die Möglichkeit aufgetan, einmal pro Woche solch eine abendliche Öffnung für Vereinsmitglieder anzubieten. Es galt, binnen acht Tagen ein Hygienekonzept zu erstellen, eine Versicherung zu organisieren und ein Team für die Aufsicht zu bilden. Dank der Unterstützung durch die DLRG, die Feuerwehr und nicht zuletzt durch die Rettungspuppe „Günther“ erwarben 15 Mitglieder den Status der „Rettungsfähigkeit“.


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Insgesamt 27 Personen hielten das Vereinsschwimmen durch regelmäßige ehrenamtliche Einsätze am Laufen. Der Vereinsvorsitzende Jörg Müller spricht „auch mit Blick auf die Zukunft“ von einem wichtigen Test und „Lernprozess, ob wir einen Badebetrieb organisieren und stemmen können“.
Förderverein sieht sich auf richtigem Weg
Das Angebot habe vom Start weg „eingeschlagen wie eine Bombe“. Und es brachte dem Förderverein rund 70 neue Mitglieder ein. Deren Gesamtzahl liegt längst im mittleren dreistelligen Bereich. „Den Verein möchte ich sehen, der innerhalb von 15 Monaten mehr als 400 Mitglieder aufbaut“, sagt Schriftführerin Rothfuß stolz. Alle Schichten, alle Altersklassen seien vertreten. Diesen „bunt zusammengewürfelten Zusammenschluss“, wie Müller das Konstrukt nennt, vereine die Liebe zu diesem Bad und die Entschlossenheit zu dessen Erhalt.


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Die Resonanz – auch auf Veranstaltungen wie den jüngsten „Poetry Swim“ – bestätige sein Team darin, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Und auf diesem wolle man „mit Entschlossenheit vorangehen und eigene Lösungsvorschläge unterbreiten“, betont der Vorsitzende. Der Verein führe derzeit Gespräche mit allen Gemeinderatsfraktionen und habe im Austausch mit anderen Bädern in der Region bereits Ideen entwickelt. Im Frühjahr wolle man mit Konkretem an die Stadtverwaltung herantreten.
Mehr über das Nagoldfreibad lesen Sie am Donnerstag, 17. September,. in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

