
Bonn/Pforzheim/Enzkreis. Egal ob Terroranschläge oder Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Erdbeben: Wenn Gefahr droht, soll die Bevölkerung so schnell wie möglich informiert werden. Dabei setzen die Behörden auf ein Arsenal von Warnmitteln – von der Sirene bis zur App NINA. Am Donnerstag soll das alles erstmals deutschlandweit erprobt werden.
Was passiert am Warntag?
Am Donenrstag findet um 11 Uhr ein bundesweiter Probealarm statt. Alle vorhandenen Warnmittel sollen getestet werden. Dazu gehören zum Beispiel Warn-Apps, Nachrichten über Radio und Fernsehen, aber auch Sirenen. Um 11.20 Uhr folgt dann die Entwarnung.
Warum findet der Warntag am Donnerstag statt?
Im größten Teil Deutschlands läuft wieder der Schulbetrieb, so dass man davon ausgehen kann, möglichst viele Menschen zu erreichen. Der Warntag soll künftig jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden.


Im Video: So beteiligen sich Pforzheim und der Enzkreis am Warntag
Die Sirenen stammen ja teils noch aus der Zeit es Zweiten Weltkriegs. Warum sind die heute immer noch nötig?
Sirenen gelten vor allem nachts als zuverlässiges Warnmittel. Ihr Heulton holt die Menschen aus dem Schlaf, wenn Fernseher, Radio und Handy ausgestellt sind.
Wozu braucht man dann noch andere Warnmittel?
Sirenen können nur kundtun, dass Gefahr im Verzug ist, aber nicht welche. Über Lautsprecherfahrzeuge kann man die Bevölkerung viel konkreter warnen. Und über die App NINA, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kommt die Warnung sogar direkt auf das Handy.
Wie funktioniert diese App?
NINA wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn entwickelt und ist mit dem sogenannten Modularen Warnsystem verknüpft. Das ist das satellitengestützte Warnsystem des Bundes, das Warnungen des BBK und lokale Warnungen der Leitstellen verbreitet. NINA empfängt aber auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserwarnungen. Andere Warn-Apps sind BIWAPP (Bürger Info und Warn App) und KATWARN.


Sirenengeheul: So können Halter ihre Tiere vor Lärm schützen
Welchen Sinn hat der Warntag?
„Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen“, sagt BBK-Präsident Christoph Unger. Deshalb sei es sinnvoll, so etwas einzuüben. Außerdem gebe es eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen, Terroranschläge oder aktuell die Corona-Pandemie.
Gibt es eine allgemeine Empfehlung, wie man sich im Ernstfall verhalten soll?
Das BBK sagt dazu: „Mit jeder Warnung erhalten Sie in der Regel Informationen zur Gefahr und Empfehlungen, was Sie zu Ihrem Schutz tun können. Generell gilt: Bewahren Sie Ruhe, informieren Sie sich über die Medien und unterrichten Sie gegebenenfalls Ihre Nachbarn.“
Wie können Halter ihre Tiere vor dem Lärm schützen?
Tiere können auf diesen Lärmpegel nervös und verängstigt reagieren. Auf die Gassirunde sollte im beschriebenen Zeitraum verzichtet werden. Grundsätzlich sollten Tiere während des Alarms nicht alleine gelassen werden. Ein abgedunkeltes und möglich ruhiges Zimmer sorgt für Entspannung.
Der Warntag in der Region
Insgesamt 16 Gemeinden im Enzkreis beteiligen sich am bundesweiten Warntag. Dabei sind Birkenfeld, Eisingen, Engelsbrand, Friolzheim, Ispringen, Kämpfelbach, Königsbach-Stein, Neuhausen, Ölbronn-Dürrn, Ötisheim, Sternenfels, Straubenhardt, Tiefenbronn, Wiernsheim, Wimsheim und Wurmberg.
Mit Material von Christoph Driessen