Dobel_Schnee_Ansturm
"Es war das reinste Chaos, sowas habe ich noch nie erlebt", schilderte der Gemeindevollzugsbedienstete Harald Borvitz die Geschehnisse in Dobel.
Meister
Region
Chaos in Dobel am zweiten Weihnachtsfeiertag: Menschen strömen in verschneiten Kurort
  • Stefan Meister/pol

Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw. Dem Appell der Regierung, dass an Weihnachten alle zuhause bleiben und nur in kleinem Kreis feiern sollen, sind offensichtlich nicht alle Menschen gefolgt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag herrschte in den Ausflugszielen der Region teilweise Ausnahmezustand und viele zog es in den Schnee. Besonders voll war es in Dobel.

Während sich am Sommerberg in Bad Wildbad in den Mittagsstunden des Samstags der Andrang in Grenzen hielt, war ein paar Kilometer weiter in Dobel Einiges geboten. Besonders auf der Zufahrt über Neuenbürg-Dennach war gegen 15 Uhr ein Vorankommen kaum mehr möglich, es kam sogar zum Stau.

"Es war das reinste Chaos, sowas habe ich noch nie erlebt", schilderte der Gemeindevollzugsbedienstete Harald Borvitz die Geschehnisse in Dobel. Aufgrund des völlig überfüllten Dobels verlagerte sich das Chaos in Richtung Dennach. Zahlreiche Familien nutzen die Hügel um den Friedhof zum Schlittenfahren. Innerhalb des Ortes war ein Durchkommen aufgrund des beidseitigen Parkens kaum möglich.

Am Nachmittag hatte bereits das Pforzheimer Polizeipräsidium in einer Mitteilung auf die Zustände im Kurort hingewiesen. Ausflugsziele im Schwarzwald, insbesondere im Raum Dobel seien derzeit besonders beliebt: "Wir appellieren daher, Ansammlungen auch an Ausflugszielen zu vermeiden. Die bestehenden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sind unbedingt einzuhalten, um die Ausbreitung des Coronavirus' weiter einzudämmen."

Keinen Abstand gehalten

Laut Mitteilung der Polizei von Sonntag gab es in Dobel zahlreiche Menschenansammlungen ohne ausreichende Abstände. In enger Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung wurden die bereits laufenden Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen – auch beim Verkehr – verstärkt. Die Einsatzkräfte vor Ort mussten auf Menschenansammlungen, welche die Mindestabstände nicht einhielten, und Falschparker, die das Verkehrschaos mit verursachten, reagieren. Es mussten demnach allein über 180 Falschparker sanktioniert werden. Neben dem Gemeindevollzugsdienst war das Polizeirevier Calw mit vier Streifenwagenbesatzungen vor Ort.

Die Kontrollen im gesamten Zuständigkeitsbereich, insbesondere rund um Ausflugsziele, werden weiter fortgeführt und Verstöße konsequent geahndet, so die Polizei.

Deutlich entspannter ging es am Kloster Maulbronn und in den Kelterer Weinbergen zu. Die wenigen Wanderer genossen die weihnachtliche Ruhe und die sonnigen Stunden.

In ihrer Mitteilung ging die Polizei auch bereits auf die anstehende Silvesternacht ein: "Wir weisen bereits jetzt schon darauf hin, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern im öffentlichen Raum verboten ist." Man werden in den kommenden Tagen die Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen fortführen, Verstöße würden konsequent geahndet.