Nur im Sprühnebel zum Beispiel beim Duschen können die Krankheitserreger gefährlich werden.
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Den Bakterien wird eingeheizt
  • alexander heilemann

ENZKREIS/PFORZHEIM. Zwei Fälle von Legionellen kurz nacheinander in den Hallenbädern in Ispringen und Ersingen – für das Gesundheitsamt des Enzkreises ist das ein Zufall. Meistens hat man die Bakterien, die bei empfindlichen Menschen eine schwere Lungenentzündung hervorrufen können, im Griff.

Das Wasser in Rohrleitungen werde in der Regel heiß genug gemacht, sagt die Leiterin der Behörde, Dr. Roswitha Kull. Legionellen fühlen sich in Wasser wohl, das zwischen 25 und 50 Grad warm ist. „Das größte Risiko gibt es deshalb bei Wasser-Heizanlagen, die nicht mit ganz hohen Temperaturen gefahren werden“, so Kull.

Schalter gegen Legionellen

Als Gefahrenpunkt für mögliche Ansteckungen sind vor allem Duschen im Blick. Wer Legionellen beim Trinken abbekommt, merkt in der Regel nichts davon. Gefährlich können die Bakterien dann werden, wenn man sie in einem Sprühnebel einatmet – beim Duschen eben. Deshalb werden in Einrichtungen, wo öffentlich geduscht wird, regelmäßige Routinekontrollen des Wassers vorgenommen.

„Die Bäder zum Beispiel nehmen selbst Proben“, so Kull, „und das Gesundheitsamt kontrolliert noch einmal mit eigenen Untersuchungen.“ Meistens ist das Wasser dann nicht belastet. In Pforzheim zum Beispiel sind die Bäder mit sogenannten „Legionellenschaltungen“ ausgestattet, sagt Erich Forstner, der Bäderchef der Stadt. Das bedeutet: Einmal in der Woche wird das Wasser der Anlagen automatisch auf 70 Grad Celsius aufgeheizt. Das überleben die Erreger nicht.

Besonders im Blick hat Forstner dabei auch die Leitungen zwischen den Boilern und den Duschköpfen. „Dort können sich die Bakterien ansammeln, wenn wenig geduscht wird“, sagt er. In viel genutzten Bädern ist dieses Risiko geringer. Aber das Wasser wird auf jeden Fall auch in diesen Leitungen kurz erhitzt. Bei den jüngsten Legionellenfällen im Enzkreis gab es keine Erkrankungen. In Ersingen war die Belastung so gering, dass kein Duschverbot ausgesprochen werden musste.

Gefährliche Legionellen auch im Ersinger Hallenbad gefunden Legionellen im Duschwasser: Ispringer Hallenbad geschlossen

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