






- Julian Zachmann
Noch immer hat der Nachbar das Schreckensszenario kurz nach Mitternacht hautnah vor Augen: „Vom Balkon aus habe ich das Feuer gesehen, und bis ich hinuntergerannt bin, stand alles schon lichterloh in Flammen“, erinnert er sich an seine Angst: „Alter Freund, wenn das Gewitter ein wenig früher vorübergezogen wäre.“ Glücklicherweise sei binnen fünf Minuten nach dem Alarm die Feuerwehr vor der Tür gestanden.
PZ-Chefredakteur Magnus Schlecht kommentiert Brandanschlag: „Feige und abscheulich“Brandstiftung schockt die ganze Region - Rechte Szene in Remchingen Während es sich unter Nachbarn und einigen Bürgern schon herumgesprochen hatte, dass die Gemeinde nach dem Kauf des ehemaligen Vereinsgebäudes eine Sanierung und Unterbringung von Asylbewerbern geplant hatte, wussten die meisten noch nichts davon und waren umso überraschter über Vermutungen einer vorsätzlichen Brandstiftung:. „Fängt das jetzt auch noch hier an? In unserem Ort? Wir haben doch keine Extremen hier?“, fragen sich die Singener Bürger Helga und Dieter Schramm fassungslos, „Das ist ja wohl das letzte, Mensch ist doch Mensch und die Asylbewerber müssen doch auch wo unterkommen!“ Entsetzen nach Brandstiftung gegen geplante Asylbewerberunterkunft in RemchingenPräsenz und eine starke Gemeinschaft gezeigt haben gestern auch die Remchinger Gemeinderäte: „Ich bin entsetzt und mir hat es ein Stück weit den Boden weggezogen, als ich davon hörte“, sprach Antje Hill (SPD) für viele andere: „Sollten Kriminelle die Ursache gewesen sein, wünsche ich ihnen, dass sie niemals auf Hilfe angewiesen sein werden.“ Klar ist für sie nach wie vor: „Wir werden alles dafür tun, dass in Remchingen Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden.“ „Remchingen muss jetzt ganz klar ein Signal setzen, dass Ausländerfeindlichkeit keinen Platz hat“, stimmt Till Siegenthaler (Grüne) ein.
„Da macht man sich Tag für Tag Gedanken, wo noch ein Gebäude oder Platz wäre für Asylbewerber“, ist Theo Müller (Freie Wählervereinigung) enttäuscht, der die ortsnahe und doch ruhige Lage des ehemaligen Vereinsheimes für gut gehalten hätte. Überzeugt davon, dass Remchingen die Willkommenskultur, die es bisher gelebt habe, auch weiter praktiziert, ist Dieter Walch (CDU): „Man darf sich von so etwas nicht drausbringen lassen, Flüchtlinge sind in Remchingen willkommen.“ Das beweisen für ihn nicht zuletzt die Anstrengungen des rührigen Netzwerks Asyl.

Demonstration in Remchingen nach Brandanschlag
Dessen Vertreter zeigten sich überrascht: „Mit so etwas habe ich in Remchingen nicht gerechnet“, sagt Peter Farr, der mit seinem Team vor kurzem erst eine Grillparty mit ersten Neuankömmlingen gefeiert hatte: „Von einer rechtsradikalen Szene in Remchingen habe ich noch nie etwas gehört.“ Er selbst habe nichts von den Plänen der Unterkunft in den Meilwiesen gewusst. Anstatt zu spekulieren möchte er aber erst einmal abwarten: „Ich habe noch große Hoffnung, dass der Brand einen anderen Grund hat, da auch zwei Einbruchsversuche stattgefunden hatten.“ Wichtig zu wissen, was war, wäre es auch für die bereits hier lebenden Asylbewerber, findet seine Netzwerk-Kollegin Andrea Kastner und gibt zu bedenken: „Dieses Mal ist es noch ein Haus ohne Bewohner gewesen...“


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