
Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw/Karlsruhe. Pforzheim ist seit Tagen drüber, jetzt nähert sich auch der Enzkreis der extremen Hotspot-Marke von 300 Neuinfektionen an sieben Tag auf 100.000 Einwohner gerechnet. Mit 133 bestätigten neuen Infizierten hat das Landesgesundheitsamt (LGA) am Donnerstag eine 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis von 248,1 gemeldet (Stand: 10. Dezember, 16 Uhr). Erst seit Mittwoch ist der Enzkreis überhaupt ein sogenannter Hotspot.
Die 7-Tage-Inzidenz in Pforzheim liegt weiter deutlich über der 300er-Grenze. 104 neue Fälle lassen den Wert weiter ansteigen auf nun 339,0 (Stand: 10. Dezember, 16 Uhr). Das lokale Gesundheitsamt Pforzheim-Enzkreis hat außerdem einen weiteren Todesfall gemeldet. Für den Nachbarkreis Calw hat das LGA 67 weitere positive Tests genannt, die Inzidenz sinkt dort leicht auf 224,2 (Stand: 10. Dezember, 16 Uhr). Dort gibt es laut Landesbehörde auch einen weiteren Todesfall.
Mit derartig vielen Neuinfektionen nähert sich auch der Enzkreis der 300er-Inzidenz. Die hat in Pforzheim bereits Spuren hinterlassen: Am heutigen Donnerstag hat das baden-württembergische Sozialministerium schärfere Regeln erlassen, darunter eine ganztägige Ausgangssperre für die Goldstadt. Allerdings: Die Auswahl der triftigen Gründe für die Pforzheimer, das Haus doch zu verlassen, ist vonseiten des Ministeriums groß. Und: Anders als geplant werden die strengeren Regeln vonseiten der lokalen Behörde am Donnerstag nicht mehr erlassen, weder in der Stadt, noch im Kreis. Der Hintergrund: Es gibt mehrere Eilanträge gegen die Verordnung, die das Gesundheitsamt bereits am 4. Dezember, am vergangenen Freitag, für die Stadt erlassen hattte. "Solche gravierenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie Ausgangsbeschränkungen müssen natürlich vor Gericht Bestand haben, das ist Teil unseres Rechtsstaats", sagte etwa Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch.
Hotspot-Ballungsraum rund um Pforzheim
Die Goldstadt bleibt auch am Donnerstag trauriger Spitzenreiter der Inzidenzwerte im Land. Inzwischen hat auch der Stadtkreis Heilbronn den kritischen Wert geknackt (Inzidenz: 318,3). Die Heilbronner müssen sich also auch auf weitere Beschränkungen einstellen.


Land fordert ganztägige Ausgangssperren für Pforzheim - Boch findet neue Regeln zu lasch
Insgesamt steht die Region gerade nicht gut da: Nach Pforzheim und Heilbronn folgt bei den Inzidenzzahlen der Enzkreis, dicht darauf der nahe Landkreis Freudenstadt. Die Region rund um die Goldstadt bleibt besorgniserregender Hotspot in Baden-Württemberg.
Deutlich besser ist die Lage laut LGA im Stadt- (63 neue Fälle, Inzidenz: 118,2) und Landkreis Karlsruhe (147 Neuinfektionen, Inzidenz: 152,3; Stand: 10. Dezember, 16 Uhr).

Die Situation in den Krankenhäusern
Konstant besorgniserregend bleibt die Situation des Helios Klinikums Pforzheim. Dort liegen derzeit 18 (Vortag: 19) Corona-Patienten auf der Normal-, sieben (Vortag: sieben) auf der Intensivstation (Stand: 10 Dezember). Das bedeutet zwar eine leichte Entschärfung der Situation, dürfte aber nichts daran ändern, dass das Helios nach eigener Aussage vom Mittwoch an der "intensivmedizinischen Kapazitätsgrenze" angelangt ist.
In den RKH-Kliniken Mühlacker liegen derzeit 27 Covid19-Patienten, zwei davon werden auf der Intensivstation beatmet.
Im Kreis Calw befinden sich laut dortigem Gesundheitsamt aktuell 33 Corona-Patienten in stationärer Behandlung, davon vier auf der Intensivstation.