
Ein ausgeschlachteter BMW: So ähnlich haben wohl viele Fahrzeuge ausgesehen, aus denen die Navigationsgeräte gestohlen wurden. Foto: PZ-Archiv
PZ-Archiv- pol/tok
Karlsbad/Waldbronn. Auf die Navigationsgeräte, Multifunktionslenkräder und zurückgelassene Wertsachen von insgesamt fünf BMW hatten es unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag in Karlsbad-Langensteinbach und in Waldbronn-Busenbach abgesehen. Bei allen Taten schlugen die Diebe zunächst die hintere Dreieckscheibe ein, um ins Fahrzeuginnere zu gelangen.
Allein an der Langensteinbacher Mozartstraße betraf es die Halter von drei BMW, wobei ein Fall beim Versuch endete. In Busenbach kam es zu einem Autoaufbruch an der Albert-Schweizer-Straße und zu einem weiteren an der Straße Im Reh.
Nach den Erfahrungen der Polizei sind in diesem Zusammenhang oft reisende und serienmäßig agierende Täter aus dem osteuropäischen Raum in ständig wechselnden Orten und Regionen unterwegs. Die Besitzer von BMW-Fahrzeugen sollten daher ihr Auto nachts möglichst in einer abschließbaren Garage parken. Darüber hinaus wird die Bevölkerung vor diesem Hintergrund um erhöhte Wachsamkeit und umgehende Benachrichtigung des Notrufs 110 bei verdächtigen Wahrnehmungen gebeten
Sachdienliche Hinweise zu den angeführten Autoaufbrüchen nimmt das Polizeirevier Ettlingen unter Telefon (07243) 32000 entgegen.
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Autoknacker: Wer klaut wann und wie?Immer wieder werden in der Region Autos aufgebrochen, die Lenkräder geklaut, Navigationsgeräte ausgebaut oder die Fahrzeuge verschwinden komplett. Zuletzt wurden in einem Pforzheimer Autohaus 13 BMW aufgebrochen. Im Mühlacker Wohngebiet Stöckach wurden einmal in einer Nacht gleich sieben Fahrzeuge aufgebrochen. In Neulingen-Bauschlott waren einst in einer Nacht vier BWM und ein Mercedes, aus denen die Navigationsgeräte gestohlen wurden. Wer steckt hinter den Taten? Laut Ralf Minet, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe, sind für die Autoaufbrüche in der gesamten Region meist osteuropäische Banden verantwortlich. „Das sind Profis, die genau wissen, was sie tun. Sie schlagen schnell und zielstrebig zu und bringen die Beute schnell außer Landes.“ Dort, so Minet, werde diese dann über Händler oder das Internet weiterverhökert. Wo sind die Schwerpunkte? Von konkreten Schwerpunkten zu sprechen, sei schwierig, sagt Minet. Denn die Banden zögen „heuschreckenartig“ durch die Lande und schlügen mal hier, mal dort zu. Anders als bei Wohnungseinbrüchen, bei denen die Zahl in den Herbst- und Wintermonaten besonders hoch sei, hätten die Autoknacker zudem das ganze Jahr über Konjunktur. Welche Fahrzeuge sind betroffen? Meistens handelt es sich um hochwertige Modelle der Marken BMW oder Mercedes. Wie gehen die Diebe vor? Zunächst werden Straßenzüge oder abgelegene Autohäuser ausgekundschaftet, dann wird – häufig in der Nacht – zugeschlagen. Wie Polizeisprecher Minet betont, seien die Täter in Gruppen unterwegs, einige stehen Wache, einige knacken die Autos und montieren Navigationsgeräte und Lenkräder ab. Wenn Scheiben eingeschlagen werden, geschieht dies meistens so, dass die Diebe diese vorher abdämmen, um weniger Lärm zu verursachen. Weshalb versuchen die Banden nicht, die Autos zu klauen? Auch dies kommt vor, jedoch seltener. Kleinteile lassen sich leichter ins Ausland schaffen, zudem können moderne Fahrzeuge nicht mehr ohne weiteres kurzgeschlossen werden. Es gibt jedoch auch Einbrecher, die es gezielt auf Fahrzeuge abgesehen haben. Diese brechen dazu in die Häuser ein, stehlen den Schlüssel und fahren mit dem Auto davon. Insbesondere Fahrzeuge, deren Wert im sechsstelligen Bereich liegt, seien von dieser Vorgehensweise betroffen. Was ist zu tun, wenn man Täter ertappt? Auf keinen Fall den Helden spielen, warnt Minet. Man wisse nie, wie aggressiv die Verbrecher seien, im schlimmsten Fall bestehe Lebensgefahr. Stattdessen solle man sofort die Polizei verständigen und – falls die Täter fliehen – möglichst genau beobachten, wie die Täter aussehen und wohin sie sich entfernen. Wie ist die Aufklärungsquote? Wie bei Einbruchsdelikten üblich, ist diese nicht hoch. Zwar versucht die Polizei mithilfe von Computerexperten insbesondere den Hintermännern, die die Ware verkaufen, auf die Schliche zu kommen. Doch dies gestaltet sich schwierig. „Dabei ist jeder Einbruch einer zu viel“, betont Minet. --- max |