Insbesondere ältere Menschen sind von der Betrugsmasche betroffen.
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Region
Vorsicht am Telefon: Polizei warnt vor Schockanrufen im Enzkreis

Enzkreis. An diesem Donnerstag versuchen Unbekannte aktuell verstärkt, Menschen aus dem Enzkreis mit einer fiesen Betrugsmasche um ihr Erspartes zu bringen. Insbesondere in Mühlacker und Remchingen gingen laut Polizei derzeit verstärkt Schockanrufe bei den Bürgerinnen und Bürgern ein.

Nach Angaben von Sabine Maag, Sprecherin des Präsidiums in Pforzheim, nutzten die Unbekannten dabei die unterschiedlichsten Maschen. In Mühlacker versuchten sie demnach, sich als Polizisten oder gar Beamte von Interpol auszugeben. Bei ihren Anrufen wollten sie den Personen am Telefon weismachen, dass ein naher Verwandter, etwa der Sohn oder die Tochter, an Corona erkrankt sei und im Helios Klinikum liegen würde. Für die Erkrankten benötige man dringend teure Medikamente aus der Schweiz, für die die Angerufenen zahlen sollten.

Auch in Remchingen gaben sich die Anrufer als Polizisten aus, hauptsächlich von Interpol. Sie erklärten demnach ihrem Gegenüber am Telefon, derjenige sei ins Fadenkreuz der Ermittler geraten und müsse sich jetzt freikaufen. 

Opfer reagieren richtig

Wie Pressesprecher Frank Weber am Abend ergänzte, sei es auch in weiteren Enzkreis-Gemeinden zu sogenannten Schock- beziehungsweise Enkeltrick-Anrufen gekommen. Betroffen waren demnach Menschen aus Wiernsheim, Kieselbronn und Keltern. In Königsbach-Stein verzeichnete die Polizei am Donnerstag gleich zwei Betrugsversuche am Telefon. Eine weibliche Anruferin habe dabei unter anderem 30 000 Euro für Medikamente gefordert und die ältere Frau gefragt, ob sie alleine zu Hause sei. Wie in den anderen Fällen an diesem Donnerstag im Enzkreis habe das Opfer aber richtig reagiert, aufgelegt, und sich mit ihrem Umfeld über die Vorkommnisse ausgetauscht. Zu einem Schadensfall sei es nicht gekommen, so Weber. Strafanzeigen würden aber in jedem Fall angefertigt. Vorkommen würden solche Anrufe „wellenmäßig“ – das heißt laut Weber in mehr oder wenige unregelmäßigen Umständen. wie Wochen oder Monaten.

Laut Maag hatten die Unbekannten am Mittwoch bereits drei Mal Erfolg mit ihrer fiesen Masche und zogen vor allem älteren Menschen Geld aus der Tasche. Die Sprecherin rät, insbesondere ältere Verwandte vor den Betrügern zu warnen und für das Thema zu sensibilisieren.

Das rät die Polizei:

Die Ermittler des Polizeipräsidiums arbeiten intensiv und mit hohem Engagement an der Aufklärung unterschiedlichster Arten von Betrugsdelikten. Damit Bürger jedoch erst gar nicht Opfer entsprechender Betrüger werden, weist das Polizeipräsidium erneut auf folgende Verhaltenstipps bei entsprechenden Telefonanrufen hin:

■ Gehen Sie sensibel mit Nachrichten unbekannter Rufnummern um.

■ Ein persönlicher Kontakt zu einem Angehörigen kann schnell Aufklärung darüber verschaffen, ob es sich um einen Betrug handelt.

■ Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.

■ Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen Preis.

■ Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.