Sternenfels. Ein Blick in das strahlende Gesicht von Yousif Abd-Alkareem genügt, und man weiß, dass es dem 28-jährigen Iraker gut geht. Das liegt aber nicht alleine daran, dass er und seine Frau vor ein paar Monaten Nachwuchs bekommen haben. Es ist das Gesamtpaket in Sachen Glück und Zufriedenheit, das der einstige Flüchtling und Elek-tronik-Ingenieur aus Mossul beim Technik-Unternehmen AquaDuna in Sternenfels gefunden hat.
Schon vor gut zwei Jahren hatte Geschäftsführer Frank Zeitler durchblicken lassen, dass er Yousif Abd-Alkareem in der Firma quasi als seinen Ziehsohn betrachtet. Und das hat sich bis heute nicht geändert. „Die Menschen hier sind wie meine Familie“, sagt der 28-Jährige, und Frank Zeitler ergänzt: „Er unterstützt die Firma, wir unterstützen ihn – das ist inzwischen eine perfekte Symbiose.“
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Zeitler hat es sich zum Prinzip gemacht, zuerst den Menschen zu beurteilen, bevor es an Noten, Zeugnisse oder Referenzen geht. „Bestanden“ hatte der junge Nordiraker bei ihm schon nach wenigen Wochen des Kennenlernens. „Er ist da, wenn man ihn braucht, bringt sich ein, zeigt Engagement, Willen und traut sich auch Deutsch zu sprechen, obwohl ihm das alles andere als leicht fällt“, lobt der AquaDuna-Chef. In der Elektronik-Abteilung der Sternenfelser Firma ist Abd-Alkareem für die Bestückung und Montage von Leiterplatten sowie für die Qualitätssicherung zuständig. Auch bei technischen Problemen hilft der Ingenieur, dessen Abschluss in Deutschland aber nicht anerkannt wird. Doch daran arbeite man, versichert Zeitler, der seinem Schützling mittlerweile auch seine Tochter Julia, eine Sozialpädagogin mit Master-Abschluss, als Betreuerin zur Seite gestellt hat. Dadurch klappt es mit der deutschen Sprache immer besser und der 28-Jährige hat jüngst auch einen Programmierkurs für optische Fehlererfassungssysteme erfolgreich abgeschlossen. „Yousif wird wertgeschätzt und ist fester Bestandteil des Teams“, betont Julia Zeitler.
