Gute Laune beim Trainingsauftakt am Montag: Von links TGS-Abteilungsleiter Wolfgang Taafel, Spielmacher Florian Taafel und der neue Trainer Tobias Müller. Foto: Ripberger
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Alter Bekannter als neuer TGS-Trainer: Das ist der neue Coach der Pforzheimer Handballer
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Pforzheim. Eine faustdicke Überraschung hatte Wolfgang Taafel für seine Spieler beim Trainingsauftakt am Montag auf dem Vereinsgelände der TGS Pforzheim auf dem Wartberg parat. Tobias Müller wird die Mannschaft in der kommenden Saison betreuen. Mit dem 37-jährigen studierten Sportwissenschaftler kehrt ein guter Bekannter nach Pforzheim zurück. In vielfältigen Aufgabenbereichen rund um den Sport in Pforzheim und überregional, aktuell als Vorsitzender der Baden-Württembergischen Sportjugend, hat Müller in den vergangenen Jahren viel bewegt.

In Pforzheim spielte Tobias Müller bereits eine Saison (2011/12) für die TGS, die meiste Zeit aber trug er das Trikot des Lokalrivalen SG Pforzheim/Eutingen, als Spieler und als Trainer. Zuletzt trainierte er erfolgreich den SV Leonberg/Eltingen in der Württembergliga.

„Ich hatte mich mit meinem Sohn Florian lange und intensiv beraten, wie es auf der Trainerposition bei uns weitergehen soll. Im Prinzip waren wir uns dahingehend einig, dass aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen sportlichen Restriktionen, keine Eile bei der Besetzung des Trainerpostens bestünde“, sagt Wolfgang Taafel.

Tobias Müller habe er von Anfang an als einer von drei, vier potenziellen Kandidaten auf dem Zettel gehabt. „Klar war für uns auch, dass Florian zu 100 Prozent wieder auf dem Spielfeld seinen Platz einnehmen und spielen wird, solange er so topfit ist wie derzeit“, so der Abteilungsleiter über seinen Sohn, der im TGS-Team seit Jahren der Torjäger ist. Dem neuen Coach soll der Teamkapitän in allen Fragen mit Rat und Tat beiseitestehen. So bilden beide B-Lizenzinhaber letztlich eine Doppelspitze.

In der Trainerverantwortung hatte Florian Taafel bereits vergangene Saison gestanden. Als der neue Coach Michael Rost nach nur wenigen Spieltagen sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, war der Rückraumspieler bereits als Trainer im Gespann mit Timo Hufnagel gefragt. Zur Rückrunde kehrte dann Andrej Klimovets auf die Trainerbank zurück – der Weltmeister hatte das Team zuvor bereits sechs Jahre erfolgreich geführt.

„Ihr werdet einen Trainer bekommen, mit Herzblut und Engagement, mit Loyalität, Ehrgeiz und klaren Zielen vor Augen“, versprach Tobias Müller seinem neuen Verein und davon ist Macher Wolfgang Taafel auch überzeugt.

„Natürlich weiß Tobias auch, dass der Sprung als Trainer von dem ambitionierten Württembergligisten Leonberg/Eltingen in die dritte Handball-Bundesliga ein großer Schritt sein wird, den es zu bewältigen gilt. Aber das müssen und werden wir gemeinsam angehen, zumal ich nach meinem beruflichen Ausscheiden jetzt mehr Zeit habe, mich um das Team zu kümmern“, so der Abteilungsleiter.

Start im Oktober?

Was die Saisonvorbereitung angeht, da hat die TGS zwei Varianten geplant. Bis die Entscheidung über den Saisonstart der dritten Ligen Mitte dieses Monats fällt, ist zunächst Kraft- und Ausdauertraining angesagt. Bislang favorisiert die TGS-Führung den Saisonstart im Oktober analog der ersten und zweiten Bundesliga, dann hätte man insgesamt drei Monate Zeit, um die Spieler nach der langen Pause fit zu machen und mit zahlreichen Testspielen wieder Wettkampfpraxis zu erhalten.

Sollte die Saison bereits im September beginnen, bleiben rund acht Wochen Zeit, so wie in den vergangenen Jahren auch. Bei der TGS vertraut man darauf, dass sich die Spieler in der Coronapause in Eigenregie fit gehalten haben.

Eine weitere Überraschung hatte Wolfgang Taafel beim Trainingsauftakt im Gepäck. Mit Lennart Cotic von der Bundesliga A-Jugend der Rhein-Neckar-Löwen konnte ein talentierter Rückraumspieler verpflichtet werden, der bei der TGS den nächsten Schritt in den leistungsorientierten Handball beschreiten will, nachdem er sein Abitur gemacht hat. Am Ende der vergangenen Drittligasaison hatte der junge Karlsruher bereits Einsätze bei den Junglöwen und konnte sich erfolgreich in die Torschützenliste eintragen. „Dass er körperlich zulegen muss, ist ihm klar, aber er ist ehrgeizig und will es wissen“, so Wolfgang Taafel. Der Name Cotic hat in der Handball-Region ja einen guten Klang. Vater Robin Cotic war viele Jahre lang erfolgreicher Rückraumschütze beim HC Neuenbürg in der Oberliga.

Gute Mischung

Mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren gehört der TGS-Kader mit 20 Spielern zu den jüngeren Mannschaften in der Liga. Der Verein sieht sich gerüstet, glaubt an eine optimale Mischung von erfahrenen Spielern und Leistungsträgern (Wysokinski, Taafel, Binder), einer breiten Mitte mit drittligaerfahrenen Spielern wie James, Dykta, Sruk und Soos sowie jungen Spielern wie Salzseeler, Cotic, Kautz und Malolepszy.