
Pforzheim. Die Spiele der SG Pforzheim/Eutingen sind definitiv nichts für schwache Nerven. Nach dem spannenden 22:22 zum Auftakt beim TV Germania Großsachsen hatte auch das Aufsteigerduell gegen den VfL Günzburg in der Bertha-Benz-Halle einiges an Aufregung zu bieten.
Das 27:22-Endergebnis täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die SG im ersten Heimspiel dieser Drittliga-Saison durchaus auch hätte leer ausgehen können. Ein Wechselfehler der Günzburger und ein vor allem in der Schlussphase starker Bastian Rutschmann im Tor ebneten der SG den Weg zum Heimsieg.

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Das Team von Trainer Alexander Lipps tat sich gegen die 5:1-Abwehr der Gäste sehr schwer. Fast sechs Minuten dauerte es, ehe Julian Broschwitz den ersten Treffer für die SG erzielte. Den Günzburgern waren da schon zwei Tore gelungen. Auch in der Folge fand der VfL in der Abwehr der Hausherren, die ebenfalls in 5:1-Formation agierte, schneller und effektiver Lücken. Eine Drei-Tore-Führung der Gäste (7:4/11. Minute) war die Folge.
Beide Teamsn lange Zeit auf Augenhöhe
Doch die Treffer von Max Lupus, Tim Ganz, ein Kontertor von Lukas Süsser und eine Parade von Rutschmann hielten die SG im Spiel. In Überzahl gelang dann Jonathan Buck beim 8:8 (17.) wieder der Ausgleich. Nun ging es hin und her. Lipps versuchte, durch Auswechslungen neue Impulse zu geben.
Er stellte Adam Studentkowski ins Tor (20.), später kamen Pascal Kirchenbauer und Manuel Mönch im Rückraum für Broschwitz und Jonathan Buck. Mönch gelang es, mit seinen zwei Treffern auch einen weiteren Ausreißerversuch der Günzburger wieder einzufangen. So ging es mit einem 15:15 in die Pause.


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Nach dem Seitenwechsel stellte die SG ihre Abwehr auf eine 6:0-Formation um. Im Angriff gab es immer wieder neue Konstellationen im Rückraum zu sehen. Dennoch blieb es eine enge Kiste – auch weil VfL-Keeper Patrick Bieber einen guten Tag erwischte. Bieber war ab der 35. Minute auch der einzige Torhüter in den Reihen der Günzburger. Patrick Rösch, der Anfang der zweiten Spielhälfte das VfL-Tor gehütet hatte, blieb nach Broschwitz’ Treffer zum 17:17 verletzt liegen und konnte das Spielfeld nur mit Betreuern und Sanitätern verlassen.
SG macht Sieg in hitziger Schlussphase perfekt
Es blieb also spannend. Zunehmend wurde es nicht nur auf der Platte hitziger. Technische Probleme (die Zeitstrafen wurden nicht korrekt angezeigt) und Unstimmigkeiten zwischen Schiedsrichter und Zeitnehmer sorgten für mehrere Unterbrechungen sowie gereizte Trainer und Betreuer. So sah SG-Co-Trainer Markus Baumann ebenso die Gelbe Karte wie VfL-Physio Hans-Peter Beer (42.). Nach dem Spiel wollten beide Vereine die Vorkommnisse nicht weiter kommentieren. „Wir sollten und auf das Sportliche konzentrieren“, erklärte Alexander Lipps.


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Am liebsten wird der SG-Trainer wohl über die letzten zehn Minuten sprechen. Das war nämlich die stärkste Phase seines Teams, in der die SG den Mitaufsteiger niederringen konnte. Durch einen Wechselfehler der Günzburger, den der VfL auch zugab (Lipps: „Das war wirklich Fair Play“) war die SG in Überzahl und nutzte diese zum Endspurt.
Unterstützt von einem nun bärenstarken Bastian Rutschmann im Tor, der vier Paraden in den letzten fünf Minuten zeigte, marschierte die SG zum Sieg. „Am Ende haben wir clever gespielt und ‚Rutsche‘ (Rutschmann) hat drei, vier wichtige Bälle gehalten“, so Julian Broschwitz.
