
Pforzheim/Niefern-Öschelbronn/Doha. Das gab es noch nie: Gleich zwei Leichtathleten aus dem Kreis Pforzheim werden vom 27. September bis 6. Oktober an der Leichtathletik-WM in Doha in Katar teilnehmen. Neben Constantin Preis aus Pforzheim ist Carolina Krafzik aus Niefern-Öschelbronn am Montag nominiert worden.
Beide starten für den VfL Sindelfingen und beide haben als Disziplin die 400 Meter Hürden. Beide siegten Anfang August bei den deutschen Meisterschaften in Berlin.
Constantin Preis erfuhr am Montag von seiner Nominierung, die nicht überraschend war. Denn der 21-Jährige, der beim TV 34 Pforzheim groß wurde, hatte im Vorfeld die A- und die B-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erfüllt.
Hürden-Bundestrainer Volker Beck informierte Constantin Preis am Montagvormittag. Schon am Dienstag geht es von Stuttgart aus in Trainingslager nach Belek in Türkei. Am 25. September folgt dann der Flug nach Doha. Dort hat Preis gleich am Freitag, 27. September, seinen Vorlauf, das Halbfinale ist am 28. September, das Finale am 30. September. „Die WM ist der bisherige Höhepunkt meiner Karriere, die ja jetzt erst richtig anfängt“, freut sich Preis. Sein größtes Ziel ist es, bei der WM das Halbfinale zu erreichen. „Das Finale wäre natürlich ein Traum, aber das wird sehr, sehr schwer“, so Preis. „Fürs Finale muss man wohl 48,5 Sekunden laufen“, vermutet Preis. Seine aktuelle Bestzeit liegt bei 49,23 Sekunden. Diese muss er wohl auch unterbieten, um ins Halbfinale zu kommen.
Carolina Krafzik erleichtert
Während Preis nach seinem Einsatz im Letzigrund in Zürich die DLV-Anforderungen in vollem Umfang erfüllt hatte, musste die Öschelbronnerin Krafzik bis zuletzt bangen. Am Montag entdeckte sie gleich nach dem Frühstück die erlösende Nominierungsnachricht in ihrem Posteingang. Nun steht ihrer Premiere im Nationalteam nichts mehr im Wege.
Ob der deutsche Verband die 24-Jährige von sich aus mitgenommen hätte oder ob letztlich ihre Platzierung in der Weltrangliste den Ausschlag gab, ist zweitrangig. Carolina Krafzik fokussiert sich nun auf Dienstag, 1. Oktober. Dann stehen um 17.30 Uhr Ortszeit (in Deutschland ist es dann 16.30 Uhr) die Vorläufe der 400-Meter-Hürden-Spezialistinnen an. „Mein Ziel ist an meine Bestzeit heranzulaufen“, sagt die schnellste deutsche Hürdenläuferin und schickt hinterher, dass eine neue Bestmarke natürlich noch schöner wäre. Am Schnellsten war sie bisher in Berlin, als sie in 55,64 Sekunden den DM-Titel holte.
Die zu erwartende Hitze kümmert Carolina Krafzik erst einmal nicht: Sie verlässt sich darauf, dass das WM-Stadion heruntergekühlt wird. Über den Vorlauf hinaus will sie sich „noch keine Gedanken“ machen, zumindest aber nicht über weiterführende Überlegungen reden. Carolina Krafzik fliegt am Sonntag nach Belek und von da eine Woche später zur WM.


Carolina Krafzik muss warten, hat aber gute Chancen auf WM-Teilnahme


Auf der Jagd nach der WM-Norm: Carolina Krafzik und Constantin Preis bei Meetings in Zürich und Brüssel

