(Rücken)Beschwerden sind nicht allein auf der körperlichen Ebene zu suchen. Für die Linderung von chronischen Rückenschmerzen ist die Achtsamkeit im Alltag unverzichtbar, sagen die Experten der Aktion Gesunder Rücken e. V.. Je mehr wir uns der Bewegungsmuster und der Körperhaltung bewusst sind, desto besser. Achtsamkeit beeinflusst besonders die Schmerzwahrnehmung positiv. Patienten lernen, mit dem Schmerz zu leben, ohne sich ständig damit zu befassen. Wenn sie sich auf ihren Atem konzentrieren oder den Geräuschen in ihrer Umgebung lauschen, sind Rückenschmerzen nichts als Schmerzen im Rücken - und können vielleicht in den Hintergrund treten. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen außerdem, dass das regelmäßige Üben von Achtsamkeit die psychische Gesundheit stärkt. Achtsame Personen sind weniger stressanfällig und zufriedener mit sich und ihrer Umgebung. Darüber hinaus zeigt sich eine Reduzierung von Ängstlichkeit und grüblerischen Gedanken sowie eine Zunahme von Mitgefühl und Selbstfürsorge. pm
1. Urteile nicht
Wir beurteilen Dinge, Menschen und Ereignisse sehr schnell als gut oder schlecht. Dieser Vorgang wird vor allem durch unsere Erziehung, Erfahrungen und Medien geprägt. Nicht bewerten bedeutet, so unvoreingenommen und frei von eigenen Interpretationen wie möglich zu bleiben. Diese Fähigkeit fördert vor allem die innere Ruhe.
2. Sei geduldig
Wir sollten verstehen und akzeptieren, dass Dinge ihre Zeit brauchen, um sich zu entfalten. Das gilt auch für das Üben der Achtsamkeit. Durch Geduld können wir viel Energie einsparen. Ungeduld lässt die Schlange an der Kasse nicht kürzer werden oder den gebrochenen Knöchel schneller heilen. Manchmal hilft einfach nur der Satz: „Das ist jetzt so!"
3. Schau mit den Augen eines Kindes
Kinder sind neugierig und betrachten alles so, als wäre es das erste Mal, sie begeistern sich für neue Sinneseindrücke und gehen viel bewusster durch das Leben als wir Erwachsene. Unser Alltag läuft oft routinemäßig ab, als hätten wir den Autopiloten eingestellt. Achtsamkeit fordert uns auf, genauer hinzuschauen, gerade bei den Dingen, die wir immer und immer wieder gleich machen. Die Betrachtungsweise eines Kindes bringt wieder Farbe, Freude und Wohlbefinden in unseren Alltag.
4. Vertraue dir und deinen Gefühlen
Erkenne deine Emotionen als das an, was sie sind: Signale, durch die unser Organismus mit uns kommuniziert. Achtsamkeit schult die Eigenwahrnehmung und fördert den Prozess, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Dadurch können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, so dass es gar nicht erst zu Erkrankungen oder Konflikten kommt.
5. Genieße den Augenblick
Unsere Gedanken beschäftigen sich oft mit der Vergangenheit oder wir sind mit unseren Gedanken bereits in der Zukunft. Dabei sollten wir beim Wachwerden zunächst den Morgen genießen und weder an den vergangenen Tag denken noch den neuen Tag planen. Achtsamkeit bedeutet, Gedanken, Situationen oder Ereignisse ziehen zu lassen, ohne sie festzuhalten.
6. Akzeptiere die Gegenwart
Vielleicht haben wir im Moment chronische Schmerzen, sind gestresst, übergewichtig oder einfach nur schlapp. Wir vergeuden viel kostbare Energie damit, uns gegen Dinge aufzulehnen, die bereits Realität sind. Der Mensch sollte sich akzeptieren, wie er ist, bevor eine Veränderung eintreten kann.
7. Lasse los
Manchmal rennen wir mit dem Kopf gegen die Wand, indem wir unter allen Umständen ein bestimmtes Ziel erreichen wollen. In diesen Situationen ist es sehr hilfreich, kurz innezuhalten und von unserem starren Standpunkt Abstand zu nehmen. Ideen, Lösungen, Kreativität entstehen niemals in einem engen, festgefahrenen Geist.