Eine „hohe Nachfrage nach Fördergeldern im Rahmen unseres Sanierungsgebiets“ kann Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler feststellen. Dass dadurch bestehende Gebäude saniert und modernisiert werden, sowie neue Wohnraum entstehen wird, bringt ihrer Ansicht nach der Nordstadt einen weiteren positiven Schub.Wie wird sich der Stadtteil Nordstadt verändern und entwickeln? Wie können dabei alle relevanten Aspekte so mit eingebunden werden, dass die Beteiligten – etwa Anwohner und Gewerbetreibende, aber auch die Elemente Verkehr und Freizeit – sich wiederfinden? Unter anderem darüber unterhielt sich die PZ mit der Baubürgermeisterin.

Was ist Ihrer Ansicht nach das Besondere an der Nordstadt?
Der Kernbereich der Nordstadt sprüht vor Vielfalt und Leben. Zentral in Pforzheim, ganz nah zur Einkaufsinnenstadt, dem Hauptbahnhof und dem ZOB hat die Nordstadt gute Rahmenbedingungen für ein lebenswertes Quartier. Vor Ort in der Nordstadt gibt es ein breites Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten, darüber hinaus verfügt der Stadtteil über eine beliebte Kneipenszene und beherbergt viele kreative Betriebe und Künstlerinnen und Künstler. Als Szeneviertel verfügt die Nordstadt über sehr viele historische Gebäude und Straßenzüge, die dem Quartier seinen unverwechselbaren Flair verleihen. Gerade diese atmosphärische Dichte macht die Nordstadt einzigartig.


Auf welche Veränderungen können sich denn die Bürger in der Nordstadt zukünftig freuen?
Viele Eigentümer sanieren und modernisieren ihre Gebäude grundlegend. Außerdem wird neuer Wohnraum entstehen, so dass die Nordstadt für viele noch attraktiver wird. Die Nachfrage nach Fördergeldern im Rahmen unseres Sanierungsgebiets ist nach wie vor hoch, wir als Stadt werden in die öffentlichen Plätze und Straßen im Quartier investieren. Dieses Gesamtpaket wird die Lebensqualität nochmals erhöhen, weitere Dienstleistungen werden sich ansiedeln. Die Bürger können sich insgesamt auf eine Aufwertung ihres Wohnumfeldes, verkehrsberuhigende Maßnahmen und attraktive Ladengeschäfte freuen.
Wie kann der Prozess des Miteinanders von Wohn- und Gewerberaum, Verkehrs- und Freizeitflächen verbessert werden?
Die Verwaltung hat eine ämter- und dezernatsübergreifende Lenkungsgruppe eingerichtet, um alle Projekte gemeinsam zu planen. Mitglieder dieser Gruppe sind auch der Bürgerverein Nordstadt e. V., das Familienzentrum Nord und das Quartiersmanagement. Es sind themenbezogene Informationsveranstaltungen geplant, um die interessierten Bürger über die Projekte zu informieren und zu beteiligen. Voraussichtlich im Mai wird es Infos zum geplanten Ausbau des Pfälzer Platzes geben.
Die Stadtverwaltung sieht vor, im Zeitraum „2024 bis 2028 noch weitere Platzbereiche hochwertig zu gestalten“ heißt es von Ihrer Seite. Welche sind denn hier in der engeren Auswahl?
In der engeren Wahl stehen aktuell der Klingelpark, der Konradplatz und der Ebersteinplatz. Wir haben vor, in jedem Jahr einen Platzbereich umzugestalten, erste Ideen dafür liegen bereits vor. Die Umsetzung hängt von den Finanzmitteln ab, die im jeweiligen Jahr zur Verfügung stehen.
Welches sind denn Ihre ganz persönlichen Lieblingsecken in der Nordstadt?
Meine Lieblingsecken liegen zwischen Eberstein- und Salierplatz. Hier fühlt und spürt man die Qualitäten des Quartiers gut, hier herrscht buntes Treiben im „Kiez“. Im „Dornröschenschlaf“ liegen etliche Ecken in der Nordstadt. Besonders der Bereich am alten Güterbahnhof kann zu einem weiteren ganz besonderen Ort für unsere Stadt werden, eine städtebaulich gemischte Entwicklung mit kreativen Nutzungen, Wohnen, Arbeiten, Dienstleistung und Gastronomie kann hier deutlich beleben. Ralf Bachmayer