Als Maschinen- und Anlagenführerin oder Maschinen- und Anlagenführer bist du ein Multitalent: Betriebsabläufe einrichten, Funktionen überprüfen und Geräte in Betrieb nehmen – du kennst dich mit Maschinen und Anlagen aus, egal ob in der Nahrungsmittel-, Metall-, Textil- oder Druckindustrie. Überall sorgst du für reibungslose Abläufe.
Einrichten: Je nach Schwerpunkt deiner Ausbildung und anhand der Anforderungen stellst du das erforderliche Material, die Hilfsstoffe oder die Rohstoffe für die Produktion bereit und richtest die Arbeitsschritte an den jeweiligen Maschinen oder Anlagen ein.
Bedienen: Du startest die Produktion, überwachst die Prozesse, kontrollierst die Qualität – mithilfe von computergesteuerten Programmen und deinen Fachkenntnissen. Bei Abweichungen greifst du korrigierend ein und passt die Vorgaben und Einstellungen an.
Instand halten: Du füllst Öl, Schmier- oder Kühlstoffe nach, tauschst Verschleißteile aus oder reinigst und desinfizierst – damit deine Maschinen und Anlagen stets reibungslos laufen und immer Einsatz bereit sind.
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Nicht leicht zusammenzufinden
Verzweifelte Betriebe auf der Suche nach Fachkräften: Da müsste doch jeder einen Ausbildungsplatz finden, oder? An welchen Hürden es dennoch scheitert.
Fachkräfte werden in Deutschland händeringend gesucht. Manchmal tun sich Jugendliche aber trotzdem schwer, eine passende Ausbildungsstelle zu finden, obwohl es genügend Angebote geben sollte. Wie kann das sein?
Dass interessierte Jugendliche trotz offener Stellen unversorgt bleiben, hat verschiedene Gründe. Wie Prof. Hubert Ertl, Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Berufsbildung erklärt, müssten auch die Ausbildungsbetriebe davon überzeugt werden, sich auf ein Ausbildungsverhältnis einzulassen.
„Das zeigt, dass der Zugang zu Betrieben eine Hürde sein kann“, so Ertl. Etwa, weil Voraussetzungen in Sachen schulischer Bildung oder bei den Sprachkenntnissen fehlen – gerade bei zugewanderten Jugendlichen. Zum Teil suchen Betriebe auch explizit nach Azubis mit hervorragenden schulischen Leistungen, die eben nicht jeder und jede mitbringt.
Jugendliche kennen manchmal nicht alle Möglichkeiten
Daneben trägt Prof. Ertl zufolge auch die Unwissenheit bei Jugendlichen in Bezug auf das Ausbildungsangebot zum Problem bei. Viele wissen gar nicht, welche verschiedenen Möglichkeiten ihnen offenstehen. „Das führt dazu, dass es in Bereichen, die attraktiv erscheinen oder die gerade stark in der Wahrnehmung sind, viele Bewerbungen gibt.“ Die Wahrscheinlichkeit in diesem Bereich eine Absage zu erhalten, ist aber wesentlich höher. Sich dann umzuorientieren, falle Jugendlichen häufig schwer. Dabei gibt es vielfach ähnliche Ausbildungsberufe, in denen noch freie Ausbildungsplätze vorhanden sind. AMELIE BREITENHUBER

Wie lautet deine exakte Berufsbezeichnung?
Ich bin 16 Jahre alt und mache seit vergangenem September bei IMO eine Ausbildung zum Oberflächenbeschichter.
Warum hast du dich dafür entschieden?
Chemie hat mir schon in der Schule viel Spaß gemacht. Zusätzlich interessiere ich mich für Nachhaltigkeit. Auch dabei spielt Oberflächentechnik eine entscheidende Rolle.
Welche Fähigkeiten und Interessen sollte man mitbringen?
Wissen in Chemie, Elektrochemie, Metallurgie und Mathematik sind dafür wichtig. Wer sich für diese Ausbildung entscheidet, sollte also in diesen Bereichen Interesse mitbringen.
Was zeichnet diesen Beruf aus?
Oberflächenbeschichter veredeln verschiedenste metallische Oberflächen.
Wie läuft die Ausbildung in Schule und Betrieb ab?
Ich arbeite im laufenden Betrieb mit und habe mehrmals pro Woche Betriebsunterricht bei unseren beiden Fachausbildern. Die dort erlernte Theorie und die praktische Arbeit ergänzen sich perfekt. Zusätzlich bin ich an eineinhalb Tagen an der Goldschmiedeschule in Pforzheim zum Schulunterricht. Im Laufe der Ausbildung lerne ich verschiedene Abteilungen bei IMO kennen und bekomme so einen guten Überblick über die Prozesse der Oberflächenbeschichtung.
Wie stehen damit die Zukunftschancen?
Oberflächenbeschichter ist ein Beruf, der sehr wichtig ist und den es immer geben wird, denn in nahezu jedem Lebensbereich spielen galvanisierte Produkte eine Rolle. Vom Brillengestell über das Handy bis hin zu Kontakten im Auto – überall sind galvanische Schichten im Spiel. Wer möchte kann nach der Ausbildung noch eine Weiterbildung zum Galvanotechniker oder Galvanomeister machen, Umwelttechniker ist auch eine Möglichkeit.
SCHON GEWUSST?
Förderung für junge Handwerker
Was wird gefördert?
– Fachbezogene berufliche Weiterbildung
– Maßnahmen, die der Entwicklung fachübergreifender und allgemeiner beruflicher oder sozialer Kompetenzen oder der Persönlichkeitsbildung dienen
– Intensivsprachkurse im muttersprachlichen Ausland
– Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung
– IT-Bonus einmalig 250 Euro für Computer im ersten Förderjahr
– Prüfungskosten
– Die Maßnahmen wählt man selbst aus, über die Förderfähigkeit entscheidet die zuständige Kammer.
Wer wird gefördert?
– Berufstätige, die zu Beginn der Förderung jünger als 25 Jahre sind
– die Gesellenprüfung mit Durchschnittsnote 1,9 und besser abgeschlossen haben
– besonders erfolgreich an einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb teilgenommen haben
– vom Betrieb begründet vorgeschlagen werden
www.hwk-karlsruhe.de/artikel/beratung-fuer-auszubildende-63,44,31