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Weniger Auszubildende mit Auslands-Praktikum

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Weniger Auszubildende mit Auslands-Praktikum

Während der Ausbildung mal im Ausland schnuppern? Die Resonanz auf Praktika in der Ferne ist zuletzt trotz Förderung zurückgegangen. Das hat Gründe.

Karriere

Auszubildende im Südwesten haben in den vergangenen Jahren deutlich weniger die Möglichkeit für ein Praktikum in einem ausländischen Betrieb genutzt. Zwischen 2018 und 2023 sind 921 Azubis mit dem Programm Go.for.Europe ins Ausland gegangen, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Im Schnitt seien das 153,5 Azubis pro Jahr. Im Zeitraum von 2008 bis 2017 seien es dagegen im Schnitt 262,4 pro Jahr gewesen.

Grund dafür ist den Angaben zufolge unter anderem die Corona-Pandemie. Diese habe dazu geführt, dass weniger Azubis ein Auslands-Praktikum gemacht hätten oder dieses nur im virtuellen Rahmen stattgefunden habe. Auch der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation hätten eine Rolle gespielt. Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg verwies darauf, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden zwischen 2008 und 2023 von 216 000 auf 206 000 gesunken sei.

Seit 2008 organisiert die von Land und Wirtschaft ins Leben gerufene Servicestelle Go.for.Europe Auslandsaufenthalte für Azubis, die von der EU gefördert werden. „Für die aktuelle Projektlaufzeit 2022 bis 2025 wird mit durchschnittlich 200 Teilnehmenden pro Jahr geplant“, so das Ministerium. „Vor allem im Exportland Baden-Württemberg brauchen wir Fachkräfte mit Fremdsprachenkenntnissen und interkulturellen Erfahrungen“, betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels seien Unternehmen, die dem Nachwuchs Auslandsaufenthalte ermöglichten, attraktive Ausbildungsbetriebe, hieß es weiter.

Wer geht wohin?

Beliebte Länder für die Teilnehmenden des Programms sind den Angaben zufolge vor allem solche, in denen Englisch gesprochen werde oder gute Englischkenntnisse vorhanden seien. Darunter fielen etwa Irland, Malta, Spanien oder die skandinavischen Länder. Länder in Osteuropa wie Lettland, Litauen, Polen und Tschechien seien weniger gefragt. dpa/lsw

Ausbildung unter der Lupe

Okan Özdemir Möbelzentrum Pforzheim. FOTO: MÖBELZENTRUM PFORZHE M
Okan Özdemir Möbelzentrum Pforzheim. FOTO: MÖBELZENTRUM PFORZHE M

Wie heißt dein Ausbildungsberuf?

Mein Ausbildungsberuf wird als „Kaufmann im Einzelhandel“ bezeichnet.

Wie lange dauert die Ausbildung und wie läuft diese ab?

Die Ausbildungszeit erstreckt sich auf drei Jahre und besteht aus einem theoretischen Teil der Berufsschule und einem praktischen Teil durch die Arbeit im Betrieb.

Welche Interessen sollte man mitbringen?

Um langfristig Spaß am Beruf zu finden, sollte man interessiert sein am Umgang mit Kunden, kaufmännischem Denken, selbständigem Arbeiten sowie an Teamarbeit, Organisation und Sorgfalt.

Was erwartest du von deiner Ausbildung?

Ich erwarte von meiner Ausbildung, dass ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse vertiefen und erweitern kann und sich durch die Ausbildung tolle Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen ergeben.

Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?

Die Entscheidung ist mir recht spät in den Sinn gekommen, da mir eine lange Zeit nicht bewusst war, in welchen Berufszweig ich eintreten möchte. Ergeben hat sich dies letztendlich durch einen vorherigen Minijob im Möbelzentrum Pforzheim, welcher mir sehr viel Freude und Spaß bereitet hat. Die Tätigkeiten, das Arbeitsklima und das Kollegium habe ich sehr angenehm und wohltuend wahrgenommen. Dementsprechend habe ich auch meinen Entschluss gefasst.

Was kennzeichnet diesen Beruf?

Der Beruf ist gekennzeichnet durch seine enorme Vielfalt. Die Branche vertritt verschiedenste Kategorien und verschafft jedem einen individuellen Platz. Möbel, Technik, Mode, Sport, Musik und vieles mehr. Die unterschiedlichsten Interessen sind hier vertreten. Der ständige Kundenkontakt macht den Alltag umso abwechslungsreicher und interessanter.