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Vorstellungsgespräche können an den Nerven zerren ...

Endlich ein Termin für ein Vorstellungsgespräch. FOTOS: LIGHT IMPRESSION-STOCK.ADOBE.COM/GINA SANDERS - STOCK.ADOBE.COM

Vorstellungsgespräche können an den Nerven zerren ...

... vor allem, wenn man sie zum allerersten Mal erlebt.

Karriere

<b>Wie sich Bewerberinnen und Bewerber gut vorbereiten.</b>

Berufserfahrene haben zumeist schon mehrere hinter sich, doch für angehende Azubis und Berufseinsteiger sind sie oft mehr oder weniger Neuland: Vorstellungsgespräche. Klar, dass man da nervös werden kann. 

Aber keine Sorge: „Dass Azubis natürlich keine große Übung bei Vorstellungsgesprächen haben, ist den Interviewenden auf der anderen Seite bekannt“, sagt die Münchner Diplom-Psychologin und Karriereberaterin Madeleine Leitner. Personalverantwortliche machen bei deren Performance deshalb auch gewisse Abstriche. 

Dennoch ist es natürlich sinnvoll, sich vorab gut vorzubereiten und zu wissen, worauf man schon vor den ersten Gesprächen achten kann. Diese Tipps helfen – auch bei Nervosität: 

1 Erfahrungsberichte sammeln

Sie haben Ihr allererstes Vorstellungsgespräch vor sich – und sind unsicher, was Sie überhaupt erwartet? Dann kann es sinnvoll sein, im Umfeld einmal Erfahrungsberichte einzuholen. 

Fragen Sie etwa Freunde, wie diese mit der Situation umgehen und welche Erfahrungen sie in Vorstellungsgesprächen gemacht haben. Auch Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer können hierzu oft einiges erzählen. „Azubis stellen also fest: So schlimm, wie man es sich im Kopfkino ausmalt, ist ein Vorstellungsgespräch in aller Regel nicht“, so Jürgen Hesse, Bewerbungs- und Karrierecoach in Berlin. 

2 Antworten vorab vorbereiten

„Von Vorteil ist, sich vorab mit ein paar klassischen Fragen aus Vorstellungsgesprächen zu beschäftigen“, sagt Leitner. Eine davon ist etwa: Was können Sie uns über sich erzählen? Darauf können Sie eine kurze Zusammenfassung Ihres bisherigen Werdegangs liefern – Schulabschlüsse, Praktika, ehrenamtliches Engagement zum Beispiel – und von Ihren Interessen berichten.

Auch eine nicht selten gestellte Frage: Warum wollen Sie ausgerechnet bei uns arbeiten? Machen Sie sich hierüber vorab Gedanken. Denn bei der Frage geht es vor allem um eines: Ihre Motivation - und wie glaubwürdig Sie diese vermitteln.

3 Nicht auf den letzten Drücker losfahren

Findet Ihr Vorstellungsgespräch vor Ort statt, sollten Sie für die Anreise großzügig Zeit einplanen. Und das selbst dann, wenn der Weg eigentlich nicht wahnsinnig weit ist: Ein baustellen- oder unfallbedingter Stau oder ein Zugausfall kann den Zeitplan gehörig durcheinanderwirbeln. 

4 Nervosität ansprechen

Sie sind wahnsinnig aufgeregt? Scheuen Sie sich nicht, starke Nervosität zur Sprache zu bringen. „Das wird dazu führen, dass das Gegenüber noch freundlicher und aufmerksamer ist als zumeist ohnehin schon“, erklärt Hesse. Und generell: In Bewerbungsgesprächen nervös zu sein, ist überhaupt nicht schlimm, so Leitner: „Immerhin ist Aufregung ja eine positive Motivation, die für Sie spricht.“ 

5 Auf die Körperhaltung achten

Arme verschränkt, Beine übereinandergeschlagen – wer sich so in einem Vorstellungsgespräch präsentiert, signalisiert eine gewisse Verschlossenheit. „Hinzu kommt, dass womöglich die Sauerstoffzufuhr für den Körper eingeschränkt ist“, erklärt Hesse. Das kann Unwohlsein befördern.

Besser ist es, sich aufrecht hinzusetzen, beide Beine gerade nebeneinander zu positionieren und die Hände auf den Tisch oder in den Schoß zu legen. „Wichtig ist dabei, dem Gegenüber direkt in die Augen zu blicken“, sagt Madeleine Leitner. SABINE MEUTER, DPA


SCHON GEWUSST?

Weltmädchentag

Bildung für ein besseres Leben

Geflüchtete Mädchen haben oft nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu Bildung. In vielen Ländern ist eine Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht. Anlässlich des Weltmädchentages fordert die UNO-Flüchtlingshilfe daher, auch Mädchen auf der Flucht den Zugang zu den nationalen Bildungssystemen konsequent zu ermöglichen. „Benachteiligung und Frühverheiratung prägen das Leben vieler geflüchteter Mädchen. Sie können deshalb keine Schule besuchen oder einen Beruf erlernen. Bildung ist jedoch essenziell für ein besseres und selbstbestimmtes Leben. 

Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, unterstützt seit vielen Jahren das erfolgreiche EaC-Programm: 2023 mit 1,8 Millionen Euro und diesem Jahr bereits mit 1,1 Millionen Euro. EaC wird in 16 Ländern umgesetzt und ermöglichte bislang 1,5 Millionen Mädchen und Jungen eine Grundschulausbildung. pm

www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/perspektiven-schaffen/bildung

Weniger Fachkräfte im Handwerk

Im Zuge der wirtschaftlichen Stagnation ist auch im Handwerk die Nachfrage nach Fachkräften rückläufig. Im August 2024 waren mit 130000 gemeldeten Arbeitsstellen sechs Prozent weniger gemeldet als im Vorjahresmonat. Im Fünfjahresvergleich gab es einen Rückgang von 19 Prozent.

Gleichwohl herrscht im Handwerk nach wie vor ein hoher Fachkräftemangel. Derzeit stuft die BA jeden dritten Handwerksberuf als Engpassberuf ein. Besonders hoch ist der Fachkräftemangel im Handwerk etwa bei Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, in der Energietechnik, in Bau- und Ausbauberufen, in der Mechatronik, Elektronik, Automatisierungstechnik sowie in Berufen der Gesundheitstechnik. 

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt lässt keine Entspannung der Fachkräfteengpässe im Handwerk erwarten. Der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen, die im August 2024 noch zu vermitteln waren, ist mit 38 Prozent erneut höher als in allen anderen Zuständigkeitsbereichen (Industrie- und Handelskammer zum Vergleich: 31 Prozent).

Ausgeprägte Besetzungsschwierigkeiten bestehen unter anderem bei Ausbildungsstellen im Fleischer- und Bäckereihandwerk, in Bau- und Ausbauberufen oder auch in Metallberufen.

Aktuell sind die Aussichten gut, im Handwerk auch jetzt noch einen Ausbildungsplatz für das gerade begonnene Ausbildungsjahr zu bekommen. Die Arbeits- und Jugendberufsagenturen sowie die Jobcenter stehen Interessierten dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite.