Ist das Mammographie-Screening die derzeit in der Medizin beste Methode um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, auch die Computertomographie der Brust wird immer mal genannt?

Die Mammographie ist derzeit die beste Methode um Brustkrebs zu erkennen, insbesondere in der ?breiten regelmäßigen Anwendung. Mikrokalk als Indikator für Brustkrebs lässt sich derzeit nur mittels Mammographie bestens beurteilen. Das Brust CT ist ein relativ neues vielversprechendes Verfahren. Nachteile sind eine etwas höhere Strahlenexposition, höhere Kosten sowie eine schlechtere Beurteilung des Mikrokalkes und der axillären Lymphknoten. 

Wie hoch ist der Anteil der nicht entdeckten Tumore bei der Mammographie?

Ungefähr 10 bis 15 Prozent. Allerdings hängt das überwiegend von dem Dichtetyp der jeweiligen Brust ab, etwa bei einem Dichtetyp 4 hat die Brust einen über 75-prozentigen Drüsengewebeanteil. Deswegen ist hier das opportunistische Screening mit einem jährlichen Ultraschall der Brust empfehlenswert. Alternativ die MR Mammographie als weitere Option. 

Als Einwand gegen diese Methode wird oft die hohe Strahlenbelastung ins Feld geführt. Wie war da die Entwicklung in den vergangenen Jahren?

Brustdrüsengewebe ist grundsätzlich strahlensensibel. Allerdings konnte weltweit in keiner einzigen Studie nachgewiesen werden, das eine moderne Mammographie ab dem 50. Lebensjahr das Risiko für eine Brustkrebserkrankung signifikant erhöht. Auf Grund der Entwicklung der digitalen Vollfeld Mammographie und der Druckausübung auf das Gewebe konnte die Strahlenexposition bis dato um 50 Prozent reduziert werden und liegt – die Bildqualität wurde dabei zusätzlich verbessert – aktuell bei ca. 0,2 Millisievert (mSv), die natürliche Erdstrahlung liegt bei 2,4 mSV/a.