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Wann eine OP notwendig wird

FOTO: ALEXANDER RATHS-STOCK.ADOBE.COM

Wann eine OP notwendig wird

Gesundheit

Arthrose ist eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, die Millionen Menschen weltweit betrifft. Sie entsteht durch den Verschleiß des Gelenkknorpels, was zu Schmerzen, Schwellungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führt.

Vor allem ältere Menschen sind betroffen, aber auch jüngere können durch Sportverletzungen, Übergewicht oder genetische Faktoren daran erkranken. Wie Arthrose operativ behandelt werden kann, erläutert Dr. med. Stephan Wiedmaier, Leiter des Endoprothetikzentrums im Siloah St. Trudpert Klinikum und Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, am Dienstag, 5. November um 18 Uhr im Siloah Forum. 

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel, der die Enden der Knochen bedeckt, langsam abgebaut wird. Dieser Knorpel dient als „Stoßdämpfer“ des Gelenks und ermöglicht eine reibungsarme Bewegung. Mit der Zeit kann der Knorpel so stark abgenutzt werden, dass die Knochen direkt aneinander reiben, was Schmerzen und Entzündungen verursacht. Häufig betroffen: die Knie, Hüfte und Schulter. 

Wann ist eine Operation notwendig?

Zu Beginn der Arthrose können konservative Behandlungsansätze, wie Physiotherapie, Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und Gewichtsreduktion sowie orthopädische Hilfsmittel, die Symptome lindern und das Fortschreiten verlangsamen. Doch wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt ist, kann eine Operation notwendig werden. 

Operative Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene operative Verfahren zur Behandlung von Arthrose, die je nach Schweregrad, betroffenen Gelenken und individuellen Bedürfnissen des Patienten angewendet werden. Zu den häufigsten Methoden zählen:

Arthroskopie
Die Arthroskopie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem ein dünnes, flexibles Endoskop über kleine Schnitte in das Gelenk eingeführt wird. Dabei können beschädigte Knorpel- oder Gewebeteile entfernt oder geglättet werden. Diese Methode wird häufig bei frühen Stadien der Arthrose angewendet, um akute Beschwerden zu lindern. Allerdings ist sie nicht für alle Patienten geeignet und zeigt oft nur kurzfristige Erfolge.

Knorpeltransplantation
Diese Technik ist besonders bei jüngeren Patienten mit begrenzten Knorpelschäden eine Option. Hierbei werden körpereigene Knorpelzellen entnommen, gezüchtet und in das geschädigte Gelenk eingepflanzt. Das Ziel ist, den beschädigten Bereich zu regenerieren und eine spätere Prothesenoperation zu vermeiden. Der Erfolg hängt jedoch stark von der Größe und Lage des Knorpelschadens ab.

Endoprothese (Gelenkersatz)
Wenn der Knorpelverlust weit fortgeschritten ist, kann ein vollständiger oder teilweiser Gelenkersatz, auch Endoprothese genannt, erforderlich sein. Hierbei wird das betroffene Gelenk durch ein künstliches ersetzt, meist aus Metall, Kunststoff oder Keramik. Am häufigsten werden Knie- und Hüftprothesen eingesetzt. Moderne Implantate sind langlebig, müssen aber auch schon mal nach 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden.

Fazit: Arthrose ist eine fortschreitende Erkrankung, die in späteren Stadien operative Eingriffe erforderlich machen kann, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Die verschiedenen operativen Behandlungsmöglichkeiten bieten individuell angepasste Lösungen, die es den Patienten ermöglichen, ein aktives und schmerzfreies Leben zu führen. Wichtig ist jedoch, sich frühzeitig beraten zu lassen und alle konservativen Maßnahmen auszuschöpfen, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird. pm