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Zeitige Diagnose wichtiger denn je

Allein schon das Tasten kann krankhafte Veränderungen zu Tage fördern. FOTO: GRAPHICROYALTY-STOCK.ADOBE.COM

Zeitige Diagnose wichtiger denn je

Bei der Behandlung von Schilddrüsen-Erkrankungen gibt es eine große Fülle an Möglichkeiten - Vortrag im Helios Klinikum Pforzheim

Gesundheit

Jeder zweite Erwachsene über 45 Jahren hat eine Erkrankung der Schilddrüse. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt gar zu den aggressivsten Krebsarten. Beide gehören zum endokrinen System des Körpers.

Beim Themenabend „Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Pankreas – endokrine Organe mit großer Wirkung“ am Mittwoch, 10. April, 18:30 Uhr im Konferenzraum des Helios Klinikum Pforzheim, stellt Ihnen Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, die neuesten Durchbrüche in der medizinischen Forschung vor, die zur früheren Diagnose, besseren Behandlung, mehr Lebensqualität sowie zur vollständigen Heilung führen können.

Was sind „endokrine Organe“ und was haben diese gemeinsam?
Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren, Pankreas, Eierstöcke bei Frauen und Hoden bei Männern sind Teil des endokrinen Systems im Körper. Das bedeutet, dass sie alle Hormone produzieren und freisetzen, die verschiedene Körperfunktionen regulieren. Auf diese Weise steuern und beeinflussen sie essenzielle Prozesse wie Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung und den Elektrolythaushalt.

Welche Schilddrüsenerkrankungen sind am häufigsten und wie äußern sie sich?
Zu den häufigsten Schilddrüsenerkrankungen zählen beispielsweise eine Über- oder Unterfunktion. Die Unterfunktion steht oft mit der Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis in Zusammenhang und äußert sich etwa durch Müdigkeit, Gewichtszunahme sowie trockene Haut und Haare. Patient:innen mit einer Überfunktion haben häufig den sogenannten Morbus Basedow und leiden unter Gewichtsverlust, Herzrasen, Schlafstörungen und Nervosität. Auch harmlose Schilddrüsenknoten, oder Schilddrüsenkrebs, kommen häufig vor. Sie sind fast immer heilbar, wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Woran viele Menschen leiden, ohne es zu wissen, ist die Nebenschilddrüsenüberfunktion mit den typischen Symptomen „Stein-, Bein- und Magen-Pein“, also Nieren- oder Gallensteine, Magengeschwüre und Osteoporose. Darüber hinaus finden sich häufig Depressionen und Antriebslosigkeit bei den Betroffenen.

Wann ist bei Schilddrüsenerkrankungen eine Operation notwendig?
Eine Operation kann notwendig werden, wenn große oder schnell wachsende Schilddrüsenknoten bösartig sind oder Beschwerden verursachen. Auch wenn ein Patient mit Schilddrüsenüberfunktion nicht auf Medikamente anspricht, können wir operativ behandeln. Eine Operation kann zudem bei Nebenschilddrüsenüberfunktion erforderlich werden, da diese in angelagerten Organen schwere Schäden verursachen kann. Nicht zuletzt wird auch der landläufig bekannte „Kropf“ häufig als störend empfunden und aus kosmetischen Gründen entfernt.

Wie sehen typische Symptome eines Pankreaskarzinoms aus?
Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden üblicherweise an Schmerzen im Oberbauch oder Rücken, die nachts schlimmer werden können, an Gelbsucht, neu auftretendem Diabetes oder Depressionen, an Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen oder unbeabsichtigter Gewichtsabnahme.

Gibt es Möglichkeiten, um sich vor Bauchspeicheldrüsenkrebs zu schützen?
Eine gesunde, ausgewogene, besonders eine zuckerarme Ernährung, ein gesundes Gewicht, regelmäßige Bewegung sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum können das Risiko senken. Da Pankreaskarzinome früh Metastasen bilden, gilt es, schnell die Diagnose zu stellen. So ist eine Heilung möglich. Wichtig ist daher das zeitnahe Abklären der Symptome. Die gute Nachricht: Prognose und die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs haben sich in den letzten Jahren dramatisch verbessert. pm