Thomas Weiler vom Venencentrum Pforzheim erläutert PZ-Redakteur Walter Kindlein, wie man den hitzegestressten Beinen Gutes tun kann.

Gerade heiße Tage wie derzeit sind für Menschen mit Venenproblemen nicht ganz einfach...Warum gerade jetzt?
In der wärmeren Jahreszeit sind die Beine allgemein durch eine Vasodilatation (Erweiterung der Gefäße) vermehrt geschwollen, Krampfadern werden stärker sichtbar und verursachen noch mehr Beschwerden als in der kühleren Jahreszeit.
Was kann man bei akuten Beschwerden tun?
Schwimmen in kühlem Wasser, Beine hochlegen, viel trinken, vor allem direkte Sonneneinstrahlung der Beine meiden, es können auch kühlende Gels aufgetragen werden.


Tragen solch konservative Methoden wie etwa Kneipp-Bäder auch mittelfristig bis langfristig zur Besserung bei?
Das kann kurzfristig die Beschwerden lindern, vor allem durch den Effekt der Vasokonstriktion (Verengung der Gefäße), allerdings lassen sich relevante venöse Stauungen damit nicht dauerhaft verhindern oder beseitigen.
Wie lässt es sicher überhaupt vermeiden, dass etwa Krampfadern entstehen?
Generell verhindern lassen sich venöse Stauungen nicht, vor allem wenn eine ausgeprägte Neigung oder erbliche Veranlagung vorliegt. Die Ausbildung von Krampfadern ist allerdings immer eine individuelle Folge von vielen äußeren Faktoren, wie Schwangerschaften, stehende oder sitzende Tätigkeiten, Übergewicht, Bewegungsmangel, Lebensalter und Hormoneinwirkungen.
Wann sollte operiert werden?
Der Standard der heutigen Behandlung ist minimalinvasiv, schnittfrei, ohne bleibende Narben. So können nahezu alle Befunde und Schweregrade behandelt werden. Eine Therapie ist meist dann zu empfehlen, wenn eine deutliche behandelbare venöse Stauung vorliegt. Dies kann aber erst durch eine genaue standardisierte Untersuchung der Beinvenen festgestellt werden. Denn manchmal sind deutliche venöse Stauungen nur im Ultraschall nachweisbar, ohne äußerlich erkennbare Krampfadern.