Radiologische Untersuchungen der Lunge werden immer genauer, so dass auch kleinste „Schatten“ gesehen werden. Solche Lungenrundherde lösen bei Betroffenen häufig Unsicherheit aus. Das interdisziplinäre Lungenteam am Helios Klinikum Pforzheim unter der gemeinsamen Leitung von PD Dr. Ute Oltmanns, Chefärztin Pneumologie, und Dr. Michael Klopp, Chefarzt Thoraxchirurgie, informieren beim Themenabend am 7. Dezember um 18.30 Uhr über moderne Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten eines Lungentumors.Was sind Ursachen eines Lungenrundherds?Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Ablagerungen oder kleinen Entzündungsherden bis hin zu bösartigen Tumoren. Die radiologische Untersuchung alleine kann die Ursache nicht klären, so dass eine weitere strukturierte Abklärung empfohlen wird, um einen behandlungsbedürftigen frühen Lungentumor nicht zu übersehen.

Lösen Lungenrundherde Symptome aus?
Einzelne Lungenrundherde führen in der Regel nicht zu Symptomen. Daher werden sie meistens zufällig bei radiologischen Untersuchungen entdeckt. Wenn mehrere Lungenrundherde vorliegen, kann dies Ausdruck einer generalisierten Erkrankung sein, die Symptome wie Müdigkeit, Husten, Fieber und Gelenkschmerzen verursachen kann. Lungentumore können auch in das Bronchialsystem, Gefäße oder die Brustwand einwachsen und lösen dann Beschwerden aus.
Wie wird abgeklärt, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Lungenrundherd handelt?
Wichtig ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, daher eine gemeinsame Begutachtung mit Onkologen, Radiologen, Lungenchirurgen, Lungenfachärzten, Strahlentherapeuten und Pathologen. Wenn es sich um einen sehr kleinen Rundherd unter einem Zentimeter handelt und keine Risikofaktoren für einen bösartigen Tumor vorliegen, wird er zunächst in Abständen von bis zu einem Jahr mittels Computertomographie kontrolliert. Bei größeren Befunden oder Hinweisen auf Bösartigkeit sind meist weitere Untersuchungen zur besseren Beurteilung erforderlich. In manchen Fällen macht es Sinn, den Lungenrundherd über eine schonende minimalinvasive Lungenspiegelung komplett zu entfernen. Dies kann häufig, bei einer sogenannten uniportalen Thorakoskopie über einen sehr kleinen Zugang erreicht werden.
Wie kann ein Lungenrundherd /-tumor behandelt werden?
Bei einem bösartigen Lungentumor hängt die weitere Therapie von dessen Größe und Ausbreitung ab. Ein Lungenkarzinom im frühen Stadium kann in der Regel gut minimalinvasiv operiert werden. Ziel ist die komplette Entfernung, so dass eine Heilung erzielt wird. Bei jedem Tumor entscheidet jedoch unser interdisziplinäres Team über die bestmögliche Behandlungsoption – ob Operation, Bestrahlung, Immun- oder Chemotherapie, vielleicht auch die Kombination von Verfahren. Dies wird individuell auf den Einzelfall und anhand der gültigen internationalen Richtlinien abgestimmt.
Gibt es bestimmte Risikofaktoren?
Prinzipiell kann jeder betroffen sein, am häufigsten aber Menschen, die rauchen, die Vorerkrankungen oder Familienmitglieder mit Tumorerkrankungen haben oder die z. B. berufsbedingt einer hohen Staubbelastung ausgesetzt sind.