Krebs macht keine Pandemie-Pause
Anzeige
Krebs macht keine Pandemie-Pause

Die Krebsdiagnostik macht rasche Fortschritte. FOTO: KRENEJRON PHOTO - STOCK.ADOBE.COM

Krebs macht keine Pandemie-Pause

Der diesjährige Weltkrebstag unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“ rückt die Rolle der Vorsorge und der Versorgung in den Mittelpunkt. Im Interview erläutert Prof. Dr. Oliver Bachmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 1 und Leiter des Siloah Onkologischen Zentrums, was jeder einzelne für seine Krebsvorsorge tun kann.

Gesundheit

Warum ist eine Krebsvorsorge insbesondere auch in der Pandemie weiter wichtig?Experten gehen davon aus, dass die Krebssterblichkeit in den nächsten Jahren ansteigen wird. Das hängt zu einem Großteil damit zusammen, dass in der Pandemie weniger Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden. Der Gang zum Arzt wurde gescheut oder verschoben.Letztendlich wurden viele Krebserkrankungen erst später erkannt. Je später aber die Behandlung einsetzt, desto größter ist auch das Sterberisiko. Daher ist es wichtig, ungeachtet der Pandemie, die Krebsvorsorge nicht auszusetzen und nicht zu verschieben. Krebs kennt keinen Lockdown und hat auch in den vergangenen zwei Jahren keine Pandemie-Pause eingelegt.

Rund 40 Prozent aller Krebsfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden, schreibt die Deutsche Krebshilfe auf ihrer Webseite. Was heißt das konkret, wie kann jeder persönlich vorbeugen und Vorsorge tragen?

Eine ausgewogene, zucker- und fettarme Ernährung, bei der der Anteil an rotem Fleisch gering gehalten wird, trägt viel zu einer gesunden Lebensweise bei. Sorgen Sie für Bewegung im Alltag, seien Sie körperlich aktiv, das trägt ebenfalls dazu bei, das Krebsrisiko zu senken, ebenso wie der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Tabakkonsum. Wer das ein oder andere Kilo zu viel hat, sollte auch versuchen, die überschüssigen Pfunde zu verlieren.

Krebs macht keine Pandemie-Pause-2

Wie sieht die moderne Krebstherapie aus?

Kennzeichen der Krebstherapie von heute ist die Individualität jeder Therapie eines Patienten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Experten. Stationäre und ambulante Therapie, Betreuung und Nachsorge gehen Hand in Hand. Die Anbindung unseres Zentrums für Onkologie an das Haus und die Besprechung der Fälle in den wöchentlichen Tumorkonferenzen gewährleisten eine stetige Betreuung und Information aller beteiligten Ärzte- und Pflegeteams.

Warum werden Krebszentren für die Behandlung von Krebs immer wichtiger?

Die Behandlung in einem Krebszentrum garantiert Krebspatienten die umfassendste und aktuellste Therapiemethode nach den aktuell gültigen Leitlinien der Krebsgesellschaften. Ein Krebszentrum erfüllt sämtliche Anforderungen der medizinischen Fachgesellschaften, die an ein onkologisches Zentrum mit festgelegten, qualitativen Merkmalen gestellt werden. Neben der interdisziplinären Expertenzusammenarbeit, der technischen und personellen Ausstattung sowie einer definierten Anzahl an bereits behandelten Patienten, müssen alle Maßnahmen in der Diagnostik und Therapie auf den neuesten wissenschaftlichen und aktuell gültigen Leitlinien basieren. Patienten können sicher gehen, dass sie hier erfahrene Spezialisten und entsprechend geschultes Personal betreuen. Indem wir mehrere Krebszentren bilden, tragen wir ebenso dazu bei, Versorgungslücken zu schließen. pm