Die Zahl der in der Erziehung oder pädagogischen Betreuung beschäftigten Personen hat deutschlandweit massiv zugenommen. Dabei marschiert Baden-Württemberg an der Spitze.708 000 Personen waren im vergangenen Jahr in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung als pädagogisches Personal in der Betreuung tätig oder mit Leitungs- und Verwaltungsaufgaben befasst. Darüber hinaus wurden rund 43 000 Betreuungskräfte als Tagesmütter oder Tagesväter öffentlich gefördert.
Der Ausbau der Kinderbetreuung schlägt sich in einer deutlichen Zunahme des Betreuungspersonals nieder: Verglichen mit dem Vorjahr waren 2021 deutschlandweit vier Prozent mehr Betreuungskräfte in Kindertageseinrichtungen zu verzeichnen. Gegenüber dem hier gewählten Referenzjahr 2011 erhöhte sich das Betreuungspersonal sogar um mehr als die Hälfte. Das Betreuungspersonal enthält auch Leitungs- und Verwaltungspersonal.


Im Unterschied zu anderen Berufsfeldern gibt es in der professionellen Kinderbetreuung bundesweit mehr Teilzeit- als Vollzeitbeschäftigte. 2021 betrug der Teilzeitanteil 61 Prozent. Im Vergleich zu allen Berufen (29 Prozent) fiel der Teilzeitanteil damit weit überdurchschnittlich aus. Das steht sicherlich auch mit dem hohen Frauenanteil in der Kinderbetreuung in Zusammenhang.
»Heilerziehungspfleger- *innen sind für die Arbeit innerhalb der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis e.V. unverzichtbar. Sie fördern und unterstützen die Eigenständigkeit und das individuelle Leistungsvermögen dieser Menschen, damit sie ihr Leben so selbstständig wie möglich führen können. Daher sollten Heilerziehungspfleger* innen gerne mit Menschen arbeiten, Interesse an pädagogischen und pflegerischen Inhalten haben und über soziale Kompetenz verfügen. HeilerziehungspflegerInnen sind ausgewiesene Fachkräfte und besonders in dem Bereich der Eingliederungshilfe von großer Bedeutung.«
Oliver Keppler Vorstand Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis e. V.
Mit besagten vier Prozent ist die Zahl der Erwerbstätigen in Kindertageseinrichtungen deutlich stärker gewachsen als die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Fachkräften insgesamt: Berufsübergreifend war 2021 keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Gegenüber 2011 gab es ein Plus von 8 Prozent. Hohe Steigerungen zeigen sich bei der Zahl der pädagogischen Kräfte in der Kinderbetreuung in allen Bundesländern. Die größten Zuwächse gab es 2011 bis 2021 in Baden-Württemberg mit einer Erhöhung von 77 Prozent, gefolgt von Bayern und Berlin mit 76 und 73 Prozent.
»Nichts auf der Erde ist ohne Beschwerlichkeit!“, hat schon Johann Wolfgang von Goethe festgestellt. Wenn mit der Empathie die positive Resonanz bei den Menschen, mit denen wir es zu tun haben, zu uns zurück kommt, lassen sich die allermeisten Beschwerlichkeiten auf ein Minimum reduzieren oder im Idealfall sogar auflösen. Der Umgang mit Menschen im pflegerischen Bereich bringt durch die unerschöpfliche Individualität der Menschen eine fortwährende Bereicherung – kein Tag ist wie der andere und die Pflegenden bekommen viel zurück, von dem was sie geben.«
Martin Gengenbach. Geschäftsführer Christliches Hospiz Pforzheim/Enzkreis
Da in den westlichen Ländern bei den Kinderbetreuungsangeboten von unter Dreijährigen der deutlichste Nachholbedarf bestand, sind hier die Zuwachsraten oft besonders hoch. Aber auch in den östlichen Ländern, in denen sich die institutionelle Kinderbetreuung bereits 2011 auf einem hohen Niveau befand, gab es seitdem ein spürbares Personalplus. Es reicht von wenigstens 27 Prozent in Thüringen bis hin zu einem Plus von 47 Prozent in Brandenburg und 73 Prozent in Berlin. pm
708000
Personen waren im vergangenen Jahr in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung als pädagogisches Personal tätig.
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Prozent mehr pädagogische Kräfte als noch vor zehn Jahren waren im Jahr 2021 in Baden-Württemberg beschäftigt. Das ist bundesweit die größte Steigerung.
61
Prozent der Beschäftigen in der Erziehung arbeiten in Teilzeit. Das ist deutlich mehr als in der Gesamtheit aller Branchen (29 Prozent).