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„Den Trend zum Studium stoppen“

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„Den Trend zum Studium stoppen“

Abiturienten für eine berufliche Zukunft im Bereich der dualen Ausbildung gewinnen

Wohnen & Garten

Brötchen backen, Wände streichen, Autos reparieren - wer so etwas beruflich machen möchte ist in der Regel auf der sicheren Seite. Das zeigt sich auch an den aktuellen Ausbildungszahlen des Handwerks, die die Verantwortlichen vorsichtig optimistisch stimmen.

Etwa 16 000 junge Leute starten im September eine Ausbildung im baden-württembergischen Handwerk. Das seien mit einem Prozent etwas mehr Jugendliche als im Vorjahreszeitraum, teilte Handwerkspräsident Rainer Reichhold Ende August in Stuttgart mit. Insgesamt gibt es im Südwest-Handwerk rund 48 000 Auszubildende, denen zum Start der Ausbildungssaison 2856 gemeldete offene Stellen bei den Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern entgegenstehen.

FOTO: BIHLER
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"Ich sehe noch immer die enorme Wichtigkeit und Notwendigkeit des Handwerks. Die Handwerker bauen, reparieren und sorgen für den Erhalt unserer Grundlagen - ihr Fachwissen ist unersetzlich. Wir sind stolz, auch nach 40 Jahren Dachdecker für unsere Region zu sein und blicken weiterhin zufrieden und hoffnungsvoll in die Zukunft."

Oliver Bihler
Geschäftsführer Bihler GmbH

Ein besonders hohes Interesse an einer Lehre wurde im Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik verzeichnet. Hier sei es ein Plus von fast elf Prozent. In dem Bereich zeigten sich Effekte der Debatte um die Energiewende, sagte Reichhold weiter. Hingegen machte sich bei den Bauberufen wohl die Konjunkturschwäche bemerkbar. Dort sanken die Zahlen teilweise deutlich.

FOTO: MEYER
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"Handwerk bedeutet für uns: Das optimale Zusammenspiel zwischen einem eingespielten Team und engagierten, qualifizierten Mitarbeitern. Wir wollen durch Servicestärke, Kundennähe, guter Beratung, Zuverlässigkeit, Engagement und Freundlichkeit unsere Kunden mit guten Leistungen zufriedenstellen."

Dorota und Natalia Bonislawska
Dora service e.K.

Eine Ausbildung im Handwerk sei krisensicher, sagte Reichhold. Er warb erneut dafür, dass vermehrt Abiturienten für eine berufliche Zukunft im Bereich der dualen Ausbildung gewonnen werden. „Der Trend zum Studium muss gestoppt werden.“ Zugleich forderte er eine bessere Berufsorientierung an den Gymnasien des Landes. pm/bac

Die 5 beliebtesten Ausbildungsberufe bei den Männern*

Männer
Kraftfahrzeugmechatroniker 279
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik  250
Elektroniker 184
Zimmerer 80
 Tischler 76

* laut Handwerkskammer Karlsruhe ab 2023 im Kammerbezirk Karlsruhe


Die 5 beliebtesten Ausbildungsberufe bei den Frauen*

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Frauen:
Friseurinnen 70
Augenoptikerinnen 39
Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk 36
Kauffrauen für Büromanagement 35
Tischlerinnen 22

* laut Handwerkskammer Karlsruhe ab 2023 im Kammerbezirk Karlsruhe