Geistig fit bleiben, das wünschen wir uns alle. Und zwar bis ins hohe Alter. Kann man das Gehirn wie einen Muskel trainieren?

Ob Liegestütz oder Hanteltraining - wer seine Muskeln stärken will, findet schnell wirkungsvolle Übungen. Will man sein Gehirn trainieren, ist das etwas komplizierter. Doch Gehirntraining stärkt die Strukturen im Gehirn: ,,Das Kurzzeitgedächtnis kann man trainieren, das Langzeitgedächtnis nicht", sagt der Psychologe Peter Sturm. Er ist einer der Gründer der Gesellschaft für Gehirntraining und dort zuständig für die Aus- und Fortbildung von Trainerinnen und Trainern.
Gehirntraining geht für ihn aber über reine Gedächtnisübungen - wie das Merken von Telefonnummern - hinaus. „Modernes Gehirntraining erhöht und stabilisiert die Grundfunktionen der mentalen Leistungsfähigkeit", sagt er. „Das ist der Langzeiteffekt, kurzzeitig macht uns das Training schneller und aufmerksamer."
Zumindest bis zum Alter von 80 bis 85 Jahren sei das durch Studien belegt. Demenz werde mit Gehirntraining zwar nicht aufgehalten, aber die verbleibenden Strukturen gestärkt. im Gehirn würden
Und wie genau gelingt das? „Alles, was neu ist, weckt das Gehirn auf", sagt der Psychologe. „Sie können Dinge, die Sie im Alltag tun, einfach mal ein bisschen anders machen."


Versuchen Sie zum Beispiel einmal, einen Text zu lesen, wenn Sie ihn falsch herum halten. Oder eine Handvoll Zeilen darauf durchgehen, wie oft der Buchstaben" auf ein „e" folgt. Außerdem können Sie das Radio leiser stellen und versuchen, sich das Gesagte zusammenzureimen.
,,Das Gehirn mag keine Routine", sagt Peter Sturm. Neue Wege zu erkunden fordert heraus - auch ganz wörtlich in einer fremden Stadt oder beim Waldspaziergang.
Und sowieso scheint Bewegung für das Gehirn wesentlich zu sein. ,,Die körperliche Anstrengung, verbunden mit der Neuheit von etwas, ist ein wichtiger Reiz", sagt Neurologe Emrah Düzel.
Wichtig ist aber auch ein langer Atem. ,,Genau wie beim Sport bringt es nichts, zehn Tage im Fitnessstudio für jeweils fünf Stunden zu trainieren", so Düzel. ,,Der Körper braucht Erholungsphasen und die braucht das Gehirn auch." Über die Dauer der Verarbeitung und Reorganisation im Gehirn ist aber ebenfalls noch wenig bekannt. dpa/tmn
Kleine Helfer
Pflegehilfsmittel sind Geräte und Sachmittel, die zur häuslichen Pflege notwendig sind, diese erleichtern oder dazu beitragen, der beziehungsweise dem Pflegebedürftigen eine selbstständigere Lebensführung zu ermöglichen. Die Pflegeversicherung unterscheidet zwischen technischen Pflegehilfsmitteln, wie beispielsweise einem Pflegebett, Lagerungshilfen oder einem Notrufsystem, sowie Verbrauchsprodukten, wie zum Beispiel Einmalhandschuhen oder Betteinlagen.
Um Pflegehilfsmittel in Anspruch nehmen zu können, muss laut Bundesgesundheitsministerium ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden. Die Pflegekasse hat über den Leistungsantrag innerhalb von drei Wochen nach Antragseingang zu entscheiden. Diese Frist verlängert sich auf fünf Wochen, wenn für die Leistungsentscheidung ein medizinisches Gutachten notwendig ist. pm