Der Landkreis Berchtesgaden in Bayern, im Bild der bei Touristen beliebte Königssee, steht kurz vor einem Lockdown.
Der Landkreis Berchtesgaden in Bayern, im Bild der bei Touristen beliebte Königssee, steht kurz vor einem Lockdown.
picture alliance/Lino Mirgeler/dpa (Archivbild)
Deutschland
Sieben-Tage-Inzidenz über 250: Landkreis Berchtesgaden soll öffentliches Leben herunterfahren
  • dpa

Nürnberg/Berchtesgaden. Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgaden will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) praktisch einen "Lockdown" verhängen. Es werde ein Maßnahmenpaket geben, "das einem Lockdown entspricht", sagte Söder. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag für den Landkreis Berchtesgaden eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten. Das öffentliche Leben müsse im Kreis Berchtesgaden heruntergefahren werden.

"Es wird das härteste Protokoll sein, das wir jetzt an der Stelle haben werden."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)

"Anders geht es nicht", sagte Söder. Die Kontakte der Infizierten könnten dort nicht mehr verfolgt werden. "Also müssen Kontakte fundamental beschränkt werden", sagte er. Es werde sehr konsequent und sehr deutlich reagiert werden. "Es wird das härteste Protokoll sein, das wir jetzt an der Stelle haben werden."

Der Kreis Berchtesgaden ist mit einer Bevölkerungsdichte von 126 pro Quadratkilometer vergleichsweise dünn besiedelt. Wie es zu der Infektionswelle kommen konnte, ist nicht genau geklärt. "Ausgangspunkt war auch wieder eine entsprechende Party", sagte Söder. Möglicherweise kommen weitere Infektionsherde infrage.

Auch die Nähe zu Österreich dränge zu einschneidenden Maßnahmen, sagte Söder. Wenn jetzt nicht konsequent gehandelt werde, sei die hohe Zahl nicht mehr zu reduzieren.