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Berlin/Pforzheim. Zumindest für eine der Firmen, die unter dem Klingel-Dach mit in die Insolvenz geschlittert sind, tut sich eine neue Perspektive auf. Bislang im Klingel-Stammhaus an Pforzheims Sachsenstraße beheimatet, wandert die Firma Babista nun unter die Regie der Vanderstorm Ventures in Berlin.
Die Gremien des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung, insbesondere der vom Insolvenzgericht Karlsruhe eingesetzte Gläubigerausschuss, haben den Kaufvertrag einstimmig bewilligt. Mit dem Verkauf gehen die Kundenadressen und Warenbestände der Männermodemarke an Vanderstorm Ventures über.
Dort fungiert Tobias Kohm (38) – Sohn von Joachim Kohm, Gesellschafter bei Klingel – als Geschäftsführer des von ihm 2014 gegründeten Unternehmens. Mit seinem Geschäftsmodell stark online geprägt, ist Tobias Kohms Firma – spezialisiert „auf hochwertige und bequeme Bekleidung für selbstbewusste Männer, die mitten im Leben stehen“ – seit der Gründung völlig autark am europäischen Markt unterwegs, teils auch im Direktgeschäft.
Im M&A-Verfahren hat sich Vanderstorm Ventures mit seinem Angebot durchgesetzt; dahinter liegt die Erkenntnis, dass die einstige Klingel-Tochter eine gute Ergänzung zum Markenportfolio der Berliner darstellt.


Fünf Punkte: Klingel-Taskforce stellt erste Maßnahmen vor
Tobias Kohm erhofft sich nun ein weiteres Wachstum im Bereich anspruchsvoller Herrenmode – ein hart umkämpfter Markt. Damit das gelingt, werden einige Pforzheimer Babista-Mitarbeiter nach Berlin ziehen. Ein kleines Segment der einst großen Klingel-Welt hat so eine neue Heimat. Werden doch etwa 1300 Mitarbeiter durch die Insolvenz ihren Arbeitsplatz verlieren. Gespräche mit möglichen strategischen Investoren für die weiteren Klingel-Marken laufen indes weiter.


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