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Erstmals steht die WiHö auf der Routenplanung.  Foto: Moritz 

Forderung nach mehr Personal für Radverkehr: Critical Mass sucht Weg zur WiHö

Pforzheim. Sie sind längst eine feste Einrichtung in der Stadt − die Teilnehmer der Radverkehrsinitiative Critical Mass. Jeden letzten Freitag im Monat machen sie mit einer Radtour durch Pforzheim auf die mangelhafte Infrastruktur für Radfahrer aufmerksam.

Doch am Freitagabend gibt es eine Premiere. Um den Druck auf die Haushaltsberatungen der Stadt zu erhöhen, haben die Organisatoren die Streckenführung geändert. Diesmal geht es für die Radler auf der B 10 hinauf in Richtung Wilferdinger Höhe – und das während des Feierabendverkehrs. „Die Idee dahinter ist, dass wir auf einer der Hauptachsen der Stadt unterwegs sind“, sagt Peter Heissenberger vom Orga-Team. „Damit wollen wir zum einen verdeutlichen, dass diese Straße nicht nur für Autofahrer eine wichtige Verbindungstrecke ist, sondern auch für die Radfahrer. Zum anderen sollen die Autofahrer mit dieser Aktion merken, wie es ist, wenn der Verkehr ausgebremst wird. Uns Radlern geht es die ganze Zeit so in Pforzheim.“

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Ausgehend vom Treffpunkt Waisenhausplatz rollt der Tross nach einer kleinen Aufwärmrunde durch die Innenstadt schließlich die B 10 hinauf. Eine Blaulichteskorte begleitet die rund 60 Teilnehmer, die unter lautem Fahrradgeklingele, mit Guter-Laune-Musik, Rädern unterschiedlichster Ausstattungen und Signalwesten am Kaufland entlang eine Runde durch die Wilferdinger Höhe drehen. Der Ausflug endete nach knapp eineinhalb Stunden beim „Café Roland“, wo eine heiße Kürbissuppe auf dem Vorplatz auf die Gruppe wartete.

„Mit diesem Abstecher auf die Wilferdinger Höhe und zurück durch die Nordstadt wollen wir der Stadtpolitik gegenüber aufzeigen, dass die Höhenmeter an Pforzheims Ein- und Ausfallstraßen für uns Radler kein Problem darstellen. Und dass es entlang der Karlsruher Straße und Hache lallee baulich vom Autoverkehr getrennte Radwege gibt, wie wir sie uns für Alltagspendler so ähnlich auch an anderen Hauptverbindungsachseln wünschen würden“, so Heissenberger.

„Wir wollen vor allem mit der Aktion vor den anstehenden Haushaltsberatungen ein deutlich sicht- und hörbares Signal an die Stadtpolitik schicken, dass der Klima- und Umweltschutz auch in Pforzheim Vorfahrt braucht“, sagt Heissenberger. „Um eine bessere Infrastruktur mit sicheren Wegen für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen, werden mehr Personal, mehr Finanzmittel und deutlich mehr Tempo bei der Umsetzung von beschlossenen Maßnahmen benötigt.“

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Für die Initiatoren der Critical Mass besteht eine mögliche Lösung darin, dass in der kommenden Haushaltsberatung zwei Personalstellen für den Fuß- und Radverkehr eingeplant werden.