
Pforzheim. Gottesdienste, so versichert die Sprecherin der evangelischen Kirche in Pforzheim, Claudia Becker, soll es an den Feiertagen in jedem Fall geben. Doch in welcher Form, steht beim jetzigen Infektionsgeschehen noch in den Sternen.
Kein Krippenspiel, kein Segen, kein Gottesdienst? Wie genau der Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage in den Kirchen aussehen werden, kann aktuell niemand sagen. Die jeweiligen Ältestenkreise entscheiden laut Claudia Becker, Sprecherin der Evangelischen Kirche in Pforzheim, unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens und in Absprache mit Landeskirche und städtischem Ordnungsamt über das Ob und Wie.
„Die Entscheidung zu den Weihnachtsgottesdiensten wird in vielen Gemeinden erst kurzfristig möglich sein“, sagt Becker. Voraussichtlich am Freitag vor Heiligabend soll dann endgültig klar sein, ob das im Oktober erarbeitete ökumenische Konzept mit mobilen Kirchen, Freiluft-Veranstaltungen und Christmetten (die PZ berichtete) stattfinden kann, oder ob das Infektionsgeschehen diese Formate unmöglich macht. Sicher sei jedoch, dass, egal, welche Entscheidungen mit Blick auf Präsenzveranstaltungen getroffen werde, es Haus- und Videogottesdienste geben werde.


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Aktuell, so Becker weiter, liege das Hauptaugenmerk der Ältestenkreise aber auf den beiden bevorstehenden Adventssonntagen. Auch hier hätten sich viele Gemeinden bereits jetzt für die Umstellung auf Online-Gottesdienste und offene Kirchen mit adventlichen Impulsen entschieden. Einige hielten jedoch auch – unter Berücksichtigung der Auflagen – an den Präsenzgottesdiensten fest. Am Donnerstag, 10. Dezember, wollen die Gemeinden laut Becker ihre Pläne für die Adventssonntage veröffentlichen. Bislang habe es in den Gottesdiensten der evangelischen Kirche dank Schutzkonzepten, die noch strenger seien, als es die Landesverordnung verlange, noch keine Corona-Fälle gegeben. Den Gemeindegesang habe die evangelische Landeskirche – nach kurzen Gesangseinlagen im Sommer – bereits mit der Ausrufung der Pandemiestufe 3 im Oktober verboten.


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Ganz ohne Verbotspause, so berichtet der stellvertretende Dekan der Katholischen Kirche in Pforzheim, Georg Lichtenberger, hätten es die Katholiken gehandhabt: „Die Gottesdienstgemeinde singt schon seit Mai nicht mehr in katholischen Gottesdiensten – auch, nachdem im Juli hier gewisse Lockerungen zugelassen wurden.“ Die Stadt hatte am Dienstag als verschärfende Maßnahme ein Verbot von Gemeindegesang vorgeschlagen. Wie es aus dem Rathaus heißt, seien gerade bei freien Religionsgemeinschaften Infektionen zu beobachten.

