
Pforzheim. Die diesjährigen Smart City Days sind am Mittwoch gestartet – und die finden im Coronajahr überwiegend online statt. Wie berichtet, stehen bei der dritten Auflage des Formats noch bis Sonntag, 11. Oktober, die Chancen der Digitalisierung im Fokus. Los ging es am Mittwochnachmittag mit einem digitalen Stammtisch für Schulen.
Corona, erklärte der Referent Michael Zivcak vom Software-Unternehmen Abtis GmbH mit Sitz in Pforzheim den etwa 20 Teilnehmern der virtuellen Runde, habe als „Treiber“ im Digitalisierungsprozess der Schulen gedient. Virtuelle Klassenzimmer, Lernplattformen, Homeschooling – viele mögliche Anwendungsgebiete des digitalen Lernens habe die Pandemie befördert. Darauf vorbereitet, so Zivcak weiter, seien aber die wenigsten Schulen gewesen, was auch an den Entscheidungsträgern in den Kultusministerien liege. Mit vielem seien die Bildungseinrichtungen alleine gelassen worden. Ein Fehler, wie Zivcak findet. Denn für eine nachhaltige Entwicklung sei es zwingend erforderlich „alle Nutzer an Bord zu nehmen“.


„Fühle mich wohl in der Rolle des Showmasters“: OB Peter Boch zum Late-Night-Show-Format
Neben der Bereitstellung der Technologie sei es daher unabdingbar, jene, die der Wandel betrifft – in diesem Fall also Lehrer, Schüler und Eltern – aktiv am Veränderungsprozess zu beteiligen. „Die menschliche Seite des Wandels“, so Zivcak, spiele eine maßgebliche Rolle für den Erfolg. Die Nutzer müssten den Mehrwert der Digitalisierung für sich erkennen, Widerstände ernst genommen und bearbeitet werden. Die Entscheidungsträger hätten deshalb die Aufgabe, verbindliche Grundlagen zu schaffen sowie Strategien entwickeln, mit welchen Methoden welche Ziele erreicht werden sollen. Ein langwieriger, aber lohnender Prozess, wie Zivcak erklärte, „um die heutigen Schüler auszubilden, damit sie in einer künftigen Berufswelt bestehen können.“ Daher, so das Credo des Experten, müsse der Nutzer im Zentrum stehen, „denn nur wenn ich begeistert von etwas bin, dann nehme ich es auch an.“
Probelauf im Studio
Am Abend fand dann in den Gieske Studios die Generalprobe für den Livestream im Late-Night-Show-Format mit OB Peter Boch statt. Wie berichtet, wird er seine Gäste teils vor Ort, teils auf dem Bildschirm in der rund zweistündigen Sendung am Donnerstag begrüßen. Das sind: Anna Kopp, Head of IT bei Microsoft Deutschland, der Chief Digital Officer der Stadt München, Thomas Bönig, der Botschafter von Estland, Alar Streimann, und Professor Bernhard Kölmel von der hiesigen Hochschule, der dort das Institut für Smart Systems und Services begleitet.


Late-Night-Show im Zeichen der Digitalisierung: Pforzheims OB Peter Boch als Moderator und Showmaster
Die Generalprobe fand allerdings – wie schon die Besprechung des groben Ablaufs Anfang der Woche – ohne die Gäste statt, „da diese in ihren jeweiligen Funktionen sehr stark eingebunden sind und daher erst an der Live-Show teilnehmen oder zugeschaltet werden können“, so der städtische Pressesprecher Philip Mukherjee auf PZ-Anfrage.


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Deshalb seien Kollegen aus der Verwaltung in die Rolle der Gäste geschlüpft, um den Ablauf so realistisch wie möglich durchspielen zu können. Die größte Herausforderung, so Mukherjee, bestehe darin, „dass es sich bei diesem innovativen Format um etwas völlig Neues für alle Beteiligten handelt“ – sowohl technisch als auch konzeptionell.
„Noch niemand hat in Pforzheim bisher eine Late-Night-Show digital durchgeführt.“
Für Boch wiederum liege die größte Herausforderung darin, die richtige Balance zu finden – „zwischen einer Lockerheit in der Sprache, die das Show-Format erfordert, und einer Seriosität, die das Amt gebietet“. Parallel sprach Martin Langer von der Smart City Solutions GmbH beim „IT After Work“ in einem Online-Vortrag über das „Internet der Dinge“.
Weitere Infos gibt es auf www.live.smartcitydays.de. Dort ist auch der Livestream am Donnerstagabend ab 18 Uhr zu sehen. Außerdem wird er auf www.pforzheim.de/livestream und dem YouTube-Kanal der Stadt Pforzheim übertragen. Auch über PZ-news kann live zugeschaut werden.

