Im Eingangsbereich der Kita am Schloßberg ereignete sich im Mai die Tat, die die Staatsanwaltschaft als Mord angeklagt hat. Archivfoto: Seibel
Pforzheim
Tod nach 29 Messerstichen - 54-Jähriger wegen Mordes vor Gericht
  • lsw

Pforzheim. Mit 29 Messerstichen soll ein 54 Jahre alter Mann seine Ehefrau in Pforzheim getötet haben. Seit Freitag steht er wegen Mordes in Karlsruhe vor Gericht.

Die von dem Angeklagten getrennt lebende 50 Jahre alte Frau sei beim Verlassen ihrer Arbeitsstätte, einer Kita am Schloßberg, von dem Angriff völlig überrascht worden, sagte die Oberstaatsanwältin bei der Verlesung der Anklage vor dem Landgericht. Das Opfer starb zwei Tage nach der Tat am 19. Mai im Krankenhaus. Der Mann habe seiner Frau wegen der Trennung schon zuvor mit dem Tode gedroht. Der 54-jährige Deutsche verfolgte die Vorwürfe im Schwurgerichtssaal äußerlich völlig ungerührt.

Die Tat hatte über Pforzheim hinaus Entsetzen ausgelöst. Die Frau hatte nach der Schilderung der Oberstaatsanwältin die Kindertagesstätte am 17. Mai gegen 14.30 Uhr verlassen. «Sie rechnete nicht mit einem Angriff.» Der Täter habe ihre Arglosigkeit ausgenutzt. Der Frau sei es noch gelungen, sich in den Eingangsbereich des Gebäudes zu flüchten, wo es zu den tödlichen Stichen kam. Erst als Mitarbeiter der Kita hinzukamen, habe der Mann von seinem Opfer abgelassen und sei weggelaufen. Die Verletzungen besonders des Oberkörpers seien so schwerwiegend gewesen, dass die Frau an den Folgen des hohen Blutverlustes starb. Als Mordmerkmal nannte die Anklagevertreterin Heimtücke.

Polizisten hatten den Mann aus dem Enzkreis am Tag nach der Tat nach einer kurzen Auto-Verfolgungsfahrt in der Nähe von Pforzheim festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 4. Dezember fortgesetzt. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, er werde dann eine kurze Erklärung seines Mandanten vorlesen. Weitere Verhandlungstage sind bis zum 7. Dezember festgesetzt.

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