Wegen eines defekten Endverschlusses im Trafohäuschen am Schoferweg in Pforzheim war es zu Unregelmäßigkeiten in der Netzspannung gekommen, die wiederum für die Störfälle anzwei anderen Trafostationen veranwortlich gemacht werden konnten.
Tilo Keller
Pforzheim
"Unglücklicher Zufall" führt auf einen Schlag zu drei defekten Trafohäuschen in Pforzheim - Kaum Ausfälle bei rund 800 SWP-Trafostationen

Pforzheim. „Das passiert nur ganz selten“, sagt Volker Tantow, Pressesprecher der Stadtwerke Pforzheim (SWP) gegenüber PZ-news. Sein Kollege Tobias Kloster spricht von einem „unglücklichen Zufall“. Obwohl es rund 800 Trafohäuschen im SWP-Einsatzgebiet gibt, gibt es kaum Ausfälle – und schon gar nicht drei nacheinander, wie am Sonntagabend in Pforzheim. 

Nachdem um 19.30 Uhr die erste Meldung von einer starken Rauchentwicklung aus der Trafostation am Schoferweg die Stadtwerke erreichte, wurden ebenfalls Störungen aus Trafostationen am Wildpark und Huchenfeld gemeldet. Wegen eines defekten Endverschlusses im Trafohäuschen am Schoferweg war es zu Unregelmäßigkeiten in der Netzspannung gekommen, die wiederum für die Störfälle an den beiden anderen Trafostationen veranwortlich gemacht werden konnten.

Die kleine Kettenreaktion fand jedoch ein schnelles und geplantes Ende, denn die Vernetzung der SWP-Trafostationen und Verteiler und Umspannwerke sei, so Tantow, so eng geknüpft, dass in Notfällen die Stromversorgung nicht einfach im gesamten Versorgungsgebiet zusammenfällt, sondern über Umwege geleitet wird und die großflächige Stromversorgung dadurch gesichert ist.

Nach zwei Stunden wieder überall Strom

Trotzdem mussten SWP-Spezialisten die Störungen beheben. Jedoch bereits nach jeweils einer Stunde waren die Arbeiten erledigt. So konnte bis 21.30 Uhr wieder die gesamte Stromversorgung gewährleistet werden. Die beiden Trafostationen in Huchenfeld und am Wildpark sind derweil schon wieder voll einsatzfähig und ins Netz integriert. Bei der Station am Schoferweg, bei der die Feuerwehr kräftig mit Pulver und Kohlendioxid löschen musste, bedarf es größerer Reparaturarbeiten.  „Die Versorgung wird durch die umliegenden Umspanner sichergestellt“, so Kloster in einer Pressemitteilung.

„An dieser Stelle ein großes Danke an die Kolleginnen und Kollegen des Bereitschaftsdienstes“, erklärt Bernd Hagenbuch, Bereichsleiter Netze der SWP, in einer Pressemitteilung. „Dank des schnellen und zielsicheren Einsatzes konnten die Auswirkungen auf die Versorgung, trotz der widrigen Umstände, auf ein Minimum reduziert werden.“

Regelmäßige Unterhaltsarbeiten

Die rund 800, oft Einzelgaragen-großen Trafostationen werden, so Tantow, von Unterhaltungstrupps regelmäßig inspiziert, geprüft und gewartet. Brände wie am Sonntagabend seien die große Ausnahme. Aber natürlich könne immer einmal ein Bauteil unerwartet den Geist aufgeben, doch mit einem dicht geknüpften Versorgungsnetz wie bei den Stadtwerken Pforzheim gelinge meist eine automatische Ersatz-Stromlieferung.

Dass die SWP auch dann zu Hilfe gerufen werden, wenn Trafostationen anderer Energielieferanten in Brand geraten, war am vergangenen Freitag der Fall, als es in so einem Trafohäuschen in Kieselbronn schmorte und qualmte. Hier galt es jedoch nicht die Stromversorgung in der Enzkreis-Gemeinde wieder zu ermöglichen, sondern die Wasserversorgung zu gewährleisten. Durch den Stromausfall war im Kieselbronner Wasserturm das Notstromaggregat für das Pumpwerk angesprungen. So drohten Auswirkungen auf den Wasserdruck in Kieselbronn. Auch hier konnten die SWP-Spezialisten rasch Abhilfe schaffen.