Am 1. Mai waren wieder ein paar Scherzkekse unterwegs.
Schüle
Region
Aufgestellte Plakate und beklebte Schilder: Maischerze in Pforzheim und dem Enzkreis

Pforzheim/Enzkreis. Der 1. Mai ist nicht nur für die Feste und als Tag der Arbeit bekannt. Jedes Jahr machen es sich Witzbolde zur Aufgabe, Schabernack zu treiben. Während im vergangenen Jahr die meisten Scherze erst am Mittag entdeckt worden sind, hat es dieses Jahr ein Spaßvogel gar nicht abwarten können und in Königsbach einen Tag zu früh sein Unwesen getrieben. Obwohl - bei der Größe des Scherzes eher von mehreren auszugehen ist. 

Die Schelme haben einen Stein in Königsbach auf den Marktplatz gestellt. Genau auf die Verankerung, wo am Mittwoch, der Maibaum aufgestellt werden sollte.

Ein verfrühter Maischerz mitten in Königsbach. Was es damit auf sich hat?
Kaucher

Auf dem Brocken steht: "Stein bleibt Stein" und darunter "Aus Stein kann man Schotter machen". Hammer und Meißel wurden gleich dazugelegt. Und der Netiquette halber wurde noch viel Spaß gewünscht. Auch wenn "Aus Stein kann man Schotter machen" fast wie eine Drohung an die Steiner klingt, werden sich die Königsbacher wohl kaum ihre Verankerung selbst mit einem Steinbrocken blockiert haben, weshalb eher davon auszugehen ist, dass die Aktion auf Witzbolde aus Stein zurückzuführen ist.  

Bei diesem Streich sollte es vorerst bleiben, wie die Polizei am Donnerstagmorgen auf PZ-Anfrage mitteilt. Außer einer Auseinandersetzung bei einem Straßenfest in Kieselbronn ist von keinen weiteren Vorfällen oder Scherzen bekannt – bislang zumindest.

So trudeln im Laufe des Tages doch weitere Hinweise ein, dass ein paar Scherzbolde in der Region unterwegs waren. Wie zum Beispiel in Öschelbronn: Dort scheint man nicht besonders zufrieden mit der früheren und aktuellen Rathausspitze zu sein. Mit einem Schild an der Industriestraße in Richtung Steighalle, wovon ein Leser ein Foto eingesendet hat, macht wohl jemand seinem Frust Luft.

Mustapic

Ein Rathauschef meldet sich sogar direkt selbst bei der PZ-Redaktion mit einer Entdeckung: "Bei uns in der Fauststadt Knittlingen wurde an die sehr angespannte Haushaltslage gedacht", berichtet Bürgermeister Alexander Kozel. Am Faustbrunnen vor dem Rathaus wird um die Hilfe von Dr. Faust zur Gold- oder wohl eher Geldherstellung gebeten. Und am Sportgelände in Knittlingen scheint die neue große Zaunanlage die Scherzkekse eher an die JVA in Heimsheim zu erinnern.

Kozel
Kozel

"Willkommen im Dorf mit dem kleinsten Maibaum" ziert ein Schild, das am Ortseingang in Engelbrand aufgehängt wurde. Dabei muss es sich tatsächlich um einen besonders kleinen Maibaum handeln - der ist auf dem Foto schließlich gar nicht zu erkennen.

Bismarck

Aber das soll es in der Enzkreisgemeinde noch nicht gewesen sein. Denn die Spaßmacher haben nicht nur dieses selbstgemalte Maibaum-Schild aufgehängt, sondern auch noch viele weitere, die auf den ersten Blick gar nicht so nach Streich aussehen. Bei solchen hochwertig produzierten Schildern könnte man tatsächlich meinen, die Engelsbrander dürfen sich seit heute über eine neue Straßenparkzone an der sonst meist zugeparkten Neuenbürger Straße freuen. Parken darf also nur jemand mit gültigem Tagesticket oder Anwohnerausweis. Und wo bekommt man die benötigten Parkausweise her? Da das Bürgerbüro heute am Feiertag geschlossen ist, sind die Schildaufsteller so freundlich und nennen zwei Alternativadressen.

Kisch

Traditionell war auch die "Kirschschnapsgruppe" in Straubenhardt wieder unterwegs. Die haben sich etwas einfallen lassen, was besonders jungen Leserinnen und Lesern vielleicht unbekannt vorkommen mag: Eine Straubenhardter Telefonzelle - genaugenommen ein Sorgentelefon für Selbstgespräche im Stil einer alten gelben Telefonzelle. Dabei soll Bürgermeister Helge Viehweg sogar auf Wunsch für Hausbesuche bereit sein. Daneben hängt ein Plakat mit einem Bild vom Rathauschef und der Unterschrift "Ihr Oberbürgermeister für Bruchsal - Zukünftig mit Ferngespräch aus Bruchsal?" Das scheint eine Reaktion auf Viehwegs Kandidatur für den Posten des Rathauschefs dort zu sein.

Höll

Weiter geht's in Wiernsheim: Die Dorf-AG lebt. Nach langer Zeit haben sich die in Wiernsheim für den Humor Verantwortlichen wieder mit einem Mai-Scherz gemeldet und in Serres einen Tempo-30-Schilderwald mit entsprechenden Ratschlägen installiert.

Prokoph

Auch in Pforzheim hat sich etwas am 1. Mai getan. Dort wurde zwar kein neues Schild aufgestellt, aber bereits vorhandene Schilder wurden scheinbar "korrigiert", schreibt ein Leser samt Bilder. Zahlreiche Schleichwege, sogenannte "Anlieger frei"- Straßen, sind ab heute wohl "Anlüger frei"-Straßen. Bereits bekannte Schleichwege mit bearbeitetem Schild sind der Sommerweg, der Unterm Wolfsberg, die Redtenbacherstrasse in Richtung Eutingen und der Wacholderweg.

Schüle

Weiter weicht die Trauer um die Huchenfelder Eisdiele dem Erstaunen über bedeutende archäologische Funde. Der Ursprung Huchenfelds lässt sich wohl endlich eindeutig auf Huchenfelder Hexen aus dem 16. Jahrhundert zurückführen.

Sehling
Sehling

Die Statuen am Skulpturenweg in Würm haben sich unterdessen dem sommerlichen Wetter am diesjährigen 1. Mai angepasst und schicke Badekleidung angezogen - mehr oder weniger freiwillig.

Bierkamp

Eine Schlägerei in Kieselbronn blieb bis zum Abend des 1. Mai der Ausreißer. Sowohl Polizei als auch Feuerwehr konstatieren auf Nachfrage von PZ-news, dass der Feiertag recht ruhig verlief.

Vielleicht haben Sie etwas beobachten können. PZ-news will wieder einen Überblick über die Aktionen im Verbreitungsgebiet geben und hofft auf Einsendungen. Sollte Ihnen am 1. Mai die Installation eines Scherzkekses begegnen, freut sich die Redaktion über ein Foto und einen kleinen Text über den Standort an internet@pz-news.de.*

*Datenschutzhinweis

Der Einsender versichert, dass er über alle erforderlichen Rechte an den von ihm eingesandten Aufnahmen verfügt und sichert zu, dass diese frei von Urheber-, Persönlichkeits- oder sonstigen Rechten Dritter sind und er berechtigt ist, die einfachen, zeitlich, räumlich und inhaltlich unbeschränkten Nutzungsrechte zur honorarfreien Veröffentlichung und Verwendung in Print- und Online-Medien (Internetseiten, Online-Archive/-Datenbanken) sowie in Social-Media-Kanälen und sonstigen elektronischen Medien (Mobile Apps, Offline-Archive/-Datenbanken) der Pforzheimer Zeitung (J. Esslinger GmbH & Co. KG) zu übertragen. Sofern Einsendungen veröffentlicht werden, erfolgt eine Nennung des Vor- und/oder Nachnamens des Einsenders. Der Einsender erklärt sich damit einverstanden, auf sein Recht der Namensnennung im Einzelfall zu verzichten, soweit es aus technischen Gründen nicht möglich ist, oder einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordern würde. Der Einsender stellt den Verlag von allen Ansprüchen Dritter frei, die diese wegen einer Verletzung ihrer Rechte an den vom Einsender übermittelten Aufnahmen gegen diesen erheben, und übernimmt die zur Verteidigung gegen solche Ansprüche notwendigen Kosten der Rechtsverfolgung.

Die Verarbeitung der von Ihnen übermittelten Daten erfolgt zum Zwecke der Durchführung dieser Leseraktion und Publikation der eingesandten Inhalte. Weitere Infos zum Datenschutz und den Ihnen zustehenden Rechten unter www.pz-news.de/datenschutz.

VG WORT Zählmarke